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#1 |
Enthusiast
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Die denkwürdige $ 9.99 Revolte bei Amazon
Hallo,
auf dem Treffen in Frankfurt hatte ich versprochen, diese übertragung des Artikels aus der NYT zu veröffentlichen (hatte ich am 17.4. im E-reader Forum getan) Von wegen anderswo ist alles besser: Leider fehlt mir gerade die Zeit das zu genau übersetzen: Artikel aus der NY Times Zusammenfassung (bitte korrigieren, wenn ich Fehler mache): David Baldacci's neuestes Buch wurde von Amazon als Kindle Version für $ 15 angeboten. Amazon sagte noch vor kurzem, dass der Grossteil der ebooks $ 9.99 kosten sollte. Darauf schrieben mehrere Leser in die Buchbesprechungen dass sie den hohen Preis ablehnen. Ein Leser schrieb: "entweder Sie senken den Preis, oder sie verlieren eine Menge Leser" ...für Autoren und Verlage, die bisher gewohnt waren Hardcover zu einem Preis von $ 26 zu verkaufen, ist das ein kalter Wind ins Gesicht... Kann der Preis durch den Wegfall von Papier /Druckkosten / Lieferkosten wirklich niedriger werden? Die Verlage argumentieren dass diese Kosten nur 12.5 Prozent des Buchpreises ausmachen. Die Kosten für das Schreiben, Editieren und Marketing eines Buches bleiben die selben (wie bei der gedruckten Ausgabe) "...der Kunde kauft den Inhalt - nicht das Format" sagt eine Verlagssprecherin. Die Verlage riskieren damit ein ähnliches finsteres Image zu bekommen, wie die Musikindustrie vor einem Jahrzent: Gierige Konzerne, die sich hinter den Argumenten von Kosten und Kreativität verstecken, um sich damit dem Übergang in eine digitale Medienlandschaft zu verweigern. Amazon zahlt bei seiner ebook Preisgestaltung drauf. Um den Lesern den Kauf der teueren Hardware schmackhaft zu machen, senken sie die ebook Preise auf $ 9.99 - müssen aber dem Verlag jedoch $13 (für eine $26 Buch) abgeben. Andere ebook stores gestalten den Preis für das Baldacci Buch anders... Aber die Verlage fürchten A. am meisten. Denn A. beherrscht jetzt schon 5-15 % Anteil des (US) Buchmarkts und teilt mit das die Kindle-Bücher bereits 35% ihres Umsatzes ausmachen :!: Die Leser von Baldacci und anderen Autoren werden sich gegen die höheren ebookpreise auflehnen. Leser, die vor kurzem noch dachten, ein Schnäppchen zu machen, wenn sie ein Hardcover für 17 statt 26 Dollar erstehen konnten. Bei den Verlagen ist das Katastrophenszenario schlechthin, dass die ebook Preise anfangen die Buchpreise zu "fressen"... Auf der anderen Seite müssen Autoren und Verlage nicht nachgeben. Sie können beim nächsten Buch von Obama an die Buchhändler herantreten und sagen "Wer von Euch gibt uns den besten Vertrag?!" , sagt eine Ökonomieprofessorin von Yale. Eine andere Möglichkeit ist, dass günstigere ebook Preise, zu einem höheren Absatz führen. (Meine Worte - d. tippse) Ein gutes Beispiel dafür ist der Verkauf von Taschenbüchern in Supermärkten und Flughäfen. Damals befürchteten die Verlage auch einen Einbruch des Buchpreises. Statt dessen erweiterte dies den Verkauf von Büchern an eine (weniger elitäre Käuferschicht) Leute, die bisher keine Buchläden aufsuchten. Verlage und Autoren sollten hoffen, das Leser sich wie Lina Arabella verhalten. In den 18 Monaten, seitdem sie den Kindle geschenkt bekam, hat sie 40 Bücher erworben. Für Mrs. Arabella ist der Preis von $ 9.99 interresant, aber noch attraktiver findet sie die sofort einsetztende Erfüllung, die beim Lesen von ebooks eintritt. Nachdem sie das erste Exemplar einer Serie bis 1 Uhr morgens verschlungen hatte, schwärmt sie, bestellte sie sich noch im Bett liegend, die Fortsetzung! PS Das Baldacci Buch "First Family" um das es ging kostet bei amazon.com inzwischen $9.99 Ihr findet die Buchbesprechung bei amazon.com hier Die EN Diskussuion auf mobileread hier |
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#2 |
Connoisseur
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Es wird immer sehr viel mit Papier-, Druck- und Transportkosten argumentiert. Die Verlage sagen dann gerne, Lektorat, Werbung usw. braucht es auch beim eBook, daher kommen deren Kosten hauptsächlich, in den USA mag das auch gewissen Sinn machen, weil da auch über die Preise Wettbewerb getrieben wird.
Wir sind hier aber in Deutschland und haben eine Buchpreisbindung. Hat schon mal irgendwer bei dieser Diskussion das Wörtchen "Buchhandelsrabatt" in den Mund genommen? |
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#3 |
book creator
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Klartext: Baldacci muss wohl in einer Parrallellwelt leben!
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#4 |
Wizard
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Wer an die nur 12.5% fuer Papier, Druck, und Transportkosten glaubt dem kann ich ein tolles Grundstueck mit viel Sonne in der Sahara verkaufen... Und Amazon legt bestimmt auch nicht drauf mit den $9.99. Machen nur nicht allzu viel Gewinn. Natuerlich, der Kindle kostet bestimmt nicht mehr als USD 80-100 im Einkauf. Aber bei jedem Buch drauflegen? Ihr unterschaetzt die Flexibilitaet der Verlage in Amerika.
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#5 |
book creator
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Übrigens: www.ereader.com (gehört zu fictionwise) hat seit gestern ein noch radikaleres Preisgefüge. Alle neuen ebooks sollen 9.95 $ kosten, ebenso alle NYT Bestseller und kein ebook soll über 15 Dollar kosten.
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#6 |
The one and only
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Die 12,5% für Druckkosten dürfte schon eine realistische Größenordnung sein, nur ist diese Argumentierung reine Augenwischerei
DENN die 87,5% der Kosten entstehen ja bereits bei der Herstellung des gedruckten Buchs! Ein eBook muss nicht erneut lektoriert werden. Marketingkosten für ein eBook? Vielleicht in den USA, aber hierzulande habe ich noch keine einzige eBook-Werbung gesehen (wir reden jetzt nicht von den Readern!). Allgemeine Logistikkosten? Auch diese entstehen bereits bei der Buchherstellung, oder ich muss als Verlag vielleicht mal meine gesamte Verwaltung überprüfen, ob ich nicht einen viel zu aufgeblähten oder ineffektiv eingesetzten Personalstamm habe. Als Verlag kann ich mit diesen 87,5% argumentieren, wenn ich einen Roman ausschließlich als eBook veröffentliche. Nur macht das von den etablierten Verlagen noch kein einziger. Und davon werden wir auch noch Jahre entfernt sein. Wenn Taschenbücher so viel kosten würden wie Bücher, dann könnten die Verlage ihre Argumentation in dieser Form mit eBooks führen. So ist es nur hochnotpeinlich. Last edited by K-Thom; 07-01-2009 at 07:39 PM. |
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