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brucewelch
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Geibel, Emanuel: Dramen. V1 [German] 8.11.2025

Emanuel Geibel war mit seinem lyrischen Werk beim Publikum der beliebteste Poet im deutschsprachigen 19. Jh. Erzählende Werke hat er nicht verfasst, es sei denn in Versform. Aber wie andere Dichter seines Zeitalters konnte er dem Drang zum Lorbeer in der damals höchstgeltenden Gattung, dem Drama, nicht widerstehen. So hat er einige Schauspiele verfasst, die damals z.T. auch auf der Bühne erfolgreich waren, weil sie dem historisierenden Geschmack der Epoche entsprachen, darunter eine Tragödie über "König Roderich", den letzten Westgotenkönig von Spanien, ein "Brunhild"-Drama, das (vor Hebbel!) durch die Entmythologisierung und Psychologisierung des Stoffes auffällt, fener eine Tragödie über "Sophonisbe", die nordafrikanische Königin in der Zeit des zweiten punischen Krieges. Die Florentiner Komödie "Meister Andrea" strapaziert vielleicht etwas zu sehr das Verwechlungsmotiv, ist aber gleichwohl nicht ohne Witz. Von besonderem Interesse fand ich "Die Loreley", ein Opernlibretto, das von Max Bruch begeistert als Vorlage seiner gleichnamigen Oper gebraucht wurde; Geibel gestaltet hier die Vorgeschichte der legendären Lorelei-Figur, die er durch die erotische Willkür der Herrschenden im Feudalsystem begründet sieht.— Rezipiert man dramatische Werke als Lesedramen, wie man das ja ohnehin bei Stücken der Tradition überwiegend tun wird, so kann man auch an Geibels Versuchen dieser Gattung noch heute einigen Gefallen finden.
Im "Spoiler" findet ihr einen Auszug aus der Literaturgeschichte des bewertungsfreudigen Ernst Alker (1962).

Spoiler:
Es bedarf einer ziemlich energischen Besinnung um sich zu vergegenwärtigen, daß Emanuel Geibel eifrig um die Palme des Dramatikers gerungen hat. Als Mittel zur Selbsterziehung in formaler Hinsicht eignete solchem Bemühen vielleicht einige, in der Hauptsache private Bedeutung, für das deutsche Schrifttum blieb das Ergebnis ganz unwesentlich. Geibel entbehrte aller Voraussetzungen für den Beruf des Tragikers. Er hinterließ eine Menge dramatische Pläne und Fragmente, die für seinen Mangel an Selbsterkenntnis in dieser Hinsicht bezeichnend sind. Eine vollendete Jugendarbeit König Roderich (1844), von Geibel später selbst verworfen, interessiert nur durch die alexandrinische Fülle der hier sich weisenden Bildungseinflüsse. Immerhin erstellte er mit dem Prosa-Lustspiel in zwei Aufzügen Meister Andrea (1855) eine Leistung. Geibel, epigonisch befangen durch das klassizistische Programm »Edle Einfalt und stille Größe«, brachte es nicht über sich, auf dem Weg einer gleichzeitig anmutig und derb bewegten Spieldichtung fortzuschreiten. Er griff nach schwersten Stoffen, die bloß dramatische Genies zu bewältigen vermochten. Die Tragödie aus der Nibelungensage Brunhild (nach ›emsiger Arbeit‹ 1857 vollendet) entmythisierte und verpsychologisierte auf letzthin ebenso verständnislose wie unehrfürchtige Weise einen gewaltigen Vorwurf, ließ germanische Heldengestalten glatteste und süßeste Verse sprechen, die (trotz der beinahe skandalösen und in gehobenen Kreisen daher offiziell unzulässigen Doppelverlobung Siegfrieds) gottbehüte niemals die Hofetikette verletzten. Die mit dem Schillerpreis gekrönte Jambentragödie Sophonisbe (1868) ist trotz ihrer Geibel eigentlich ganz gemäßen Annäherung an die Erscheinungsform der »tragédie classique« nicht mehr als eine der vielen Bearbeitungen dieses von Undramatikern so sehr geliebten Stoffes, beschwert durch gelehrte Erinnerungen und durch psychologistische Auflösung der Handlungseinheit wie der Totalität der Charaktere. Das einaktige »Sprichwort« Echtes Gold wird klar im Feuer (1877) ist zwar ein liebenswürdiges Vers-Capriccio, doch im tieferen Sinn bedenklich durch die Lebensfremdheit, mit welcher die Soziallage der jugendlichen Schauspielerin gesehen wird.

[Ernst Alker: Die deutsche Literatur im 19. Jahrhundert. 1962. S. 435f.]

Textgewinnung: Eigenes OCR von GoogleBooks-Fraktur-Scans &c. Dazu wurden die Bände VI und VII der Gesammelten Werke (1883, hier in der seitengleichen Ausgabe von 1893) verwendet, bis auf "König Roderich", Geibels dramatischen Erstling, der keine Aufnahme in die Gesammelten Werke fand und deshalb nach der einzigen Druckausgabe, der Erstausgabe von 1844, reproduziert wird. — Dem eBook wurde eine Reihe erläuternder Anmerkungen hinzugefügt. — Die Standardausgabe dieser "Dramen"-Gesamtausgabe enthält (dezente) Seitenziffern, die in der Schlemmer-Edition (_np) verunsichtbart sind. — Das Cover wird Euch von der Gesamtausgabe der Gedichte bekannt vorkommen.— Mit den beiden Bänden "Gedichte" und "Dramen" ist das poetisches Werk von Emanuel Geibel im Wesentlichen vollständig vorgelegt.
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