Buchclub Extra: Die Lese-Challenge 2015

[beachwanderer]

@faltradl Verstehe die Frage nicht. Warum lesen wir überhaupt?

[hamlok]

Originally Posted by faltradl

Sagt mal ganz ersthaft. Was für einen Sinn soll es haben solche Listen mit aller Gewalt abzuarbeiten. OK, wenn man von Beruf Literaturkritiker, Literaturwissenschaftler o.Ä. ist, oder die Bücher Stoff für irgendeine Prüfung ist. Aber so wie ich es verstehe, geht es bei euch um die Freizeitbeschäftigung Lesen. Aber das was ihr treibt erinnert mich fatal an die Essstörung Bulimie, oder den verzweifelten Versuch ins Guinnesbuch der Rekorde kommen zu wollen.

Also irgendwie verstehe ich deine Kritik nicht. Ich lese und höre gerne Bücher. Wenn ich bei der Auswahl meiner Lektüre mal andere Wege gehen möchte, indem ich z.B. neue Autoren auswähle nach Ländern oder Erscheinungsjahr, erkenne ich nicht, was daran so verkehrt sein soll.

Bei den englischen Büchern ist es sicherlich auch mal eine Möglichkeit den inneren Schweinehund zu überlisten.

Wenn du das als Zwang empfindest, hast du sicherlich einen falschen Eindruck. Ich arbeite hier nicht eine vorgegebene Liste ab, sondern Bücher, die ich interessant finde.

Nebenbei, es steht auch jedem frei, diesen Thread hier komplett zu ignorieren.

[Marrella]

hamlok und beachwanderer haben die Frage bereits zur Genüge beantwortet.

Wir machen das, weil es uns Spaß macht, auch wenn das für manche Menschen unverständlich ist. Mir ist z. B. völlig unverständlich, warum jemand banji springen toll findet oder unbedingt den Mount Everest besteigen will. Aber wenn es ihm Freude macht - warum nicht? Solange ich nicht mitmachen muss, kann ich das ignorieren.

Mehr habe ich dem nicht hinzuzufügen.

[Marrella]

Originally Posted by hamlok

Ich weiß auch noch nicht, ob ich die 70er Jahre noch ganz schaffe. Es macht aber auch nichts, die Challenge hat doch meine Auswahl in diesem Jahr sehr bereichert. Es gibt aber auch noch ein paar Lücken, wo ich noch nichts passendes gefunden habe. Also mal schauen.

Ich hätte eigentlich für alle Lücken was Passendes, aber da ich nicht - wie vermutet wurde - stur eine Liste abarbeite, sondern das lese, wonach mir gerade ist, weiß ich noch nicht, ob ich alle Lücken dieses Jahr noch füllen kann. Ich muss meinen TBR mal richtig durchkämmen, da schlummern sicher noch verborgene Schätze, die in die Challenge passen würden.

Kurzgeschichten würde ich auch gerne einbauen, aber vielleicht nicht gleich so viele Sammlungen. 12 Kurzgeschichten sind jedoch etwas wenig, vielleicht das doppelte...

Das Problem ist, dass Anthologien und Ähnliches sich bei mir vermehren wie die Karnickel... Und dieses Jahr bin ich irgendwie nicht richtig dazu gekommen. Ich habe zwar ein paar angefangen und lese auch immer mal wieder die eine oder andere Geschichte, aber das ist der berühmte Tropfen auf den heißen Stein.

Krimis habe ich immer ausreichend, aber meine ebook-Bestände könnte ich auch mal etwas abarbeiten. Vielleicht sollte ich mir mal alle gekauften ebooks zumindest mal anschauen, ob sie sich noch für mich lohnen.

Das würde sich anbieten. Bei mir liegt die Betonung auch auf SuB (bei der Krimi-Challenge). Da hat sich einiges angesammelt, sowohl elektronisch als auch in Papier.

"Klassiker" hab ich auch geplant. Da dachte ich an 12 Bücher, die vor meiner Geburt erschienen sind.

Das ist auch eine schöne Idee, finde ich.

Die französische Challenge brauche ich auf jeden Fall wieder, ich kenne mich. Ich lese sonst nur Englisch, obwohl Französisch doch auch eine schöne Sprache ist.

[hamlok]

Originally Posted by Marrella

Das Problem ist, dass Anthologien und Ähnliches sich bei mir vermehren wie die Karnickel... Und dieses Jahr bin ich irgendwie nicht richtig dazu gekommen. Ich habe zwar ein paar angefangen und lese auch immer mal wieder die eine oder andere Geschichte, aber das ist der berühmte Tropfen auf den heißen Stein.

Ich tue mich allgemein sehr schwer mit Kurzgeschichten. So richtig begeistert war ich nur selten und dann habe ich mir erst recht gewünscht, der Autor hätte mehr daraus gemacht.

Ich weiß aber noch ich hatte zwei Bände mit SF-Kurzgeschichten, die ich als Jugendlicher sehr gern gelesen habe. Diese habe ich sogar noch und würde sie mir gerne nochmal anschauen.

Überhaupt hätte ich Lust mal ein paar Sachen aus der Vergangenheit wieder hervorzuholen. Wie findet man sie heute? Hat sich die Aussage für einen verändert?

Das wäre für mich auch noch eine Idee, Rereads von Büchern, die ich lange nicht mehr angeschaut habe.

Das würde sich anbieten. Bei mir liegt die Betonung auch auf SuB (bei der Krimi-Challenge). Da hat sich einiges angesammelt, sowohl elektronisch als auch in Papier.

Ich hatte es drüben schon bei allesebook.de geschrieben. Ich möchte mal schauen, was ich in Calibre alles so angesammelt habe. Da fehlt mir inzwischen der Überblick.

Die französische Challenge brauche ich auf jeden Fall wieder, ich kenne mich. Ich lese sonst nur Englisch, obwohl Französisch doch auch eine schöne Sprache ist.

Vielleicht hast du da nicht unrecht. Ich würde es gerne weiter mit englischen Hörbüchern versuchen, HP hat mir sehr gut gefallen, vielleicht sollte ich mit anderen Büchern, die ich bereits kenne, weitermachen.

Ich sehe schon, das wird wieder ein spannendes Lesejahr.

[Marrella]

Originally Posted by hamlok

Ich tue mich allgemein sehr schwer mit Kurzgeschichten. So richtig begeistert war ich nur selten und dann habe ich mir erst recht gewünscht, der Autor hätte mehr daraus gemacht.

Da kenne ich mehrere Leute, die dieser Meinung sind. Ich bin so richtig auf dem Geschmack von Kurzgeschichten gekommen, als ich meinen ersten Sony Reader gekauft habe. Auf dem habe ich fast ausschließlich Kurzgeschichten aus dem Internet und Fanfiction geschmökert. Und die Leidenschaft für Kurzgeschichten ist seither geblieben. Ich lese sie auch viel lieber elektronisch als auf Papier.

Überhaupt hätte ich Lust mal ein paar Sachen aus der Vergangenheit wieder hervorzuholen. Wie findet man sie heute? Hat sich die Aussage für einen verändert?

Das wäre auf jeden Fall interessant. Manche Bücher sind nach 20 oder 30 Jahren unlesbar, aber in anderen findet man Dinge, die man vorher nicht bemerkt hat oder sie gefallen einem einfach nur immer noch gut.

Das wäre für mich auch noch eine Idee, Rereads von Büchern, die ich lange nicht mehr angeschaut habe.

Mach doch eine Challenge draus. Wir wollen unsere Zwangsneurose doch auch nächstes Jahr voll ausleben.

Vielleicht hast du da nicht unrecht. Ich würde es gerne weiter mit englischen Hörbüchern versuchen, HP hat mir sehr gut gefallen, vielleicht sollte ich mit anderen Büchern, die ich bereits kenne, weitermachen.
Vor allem, wenn du sie bequem ausleihen kannst. Das geht hier bei mir ja leider nicht. Es ist auf jeden Fall vorteilhaft, erst mal Bücher zu hören, die man kennt, mit der Zeit bekommt man ein Ohr für die gesprochene Sprache. Und ich favorisiere nach wie vor britische Sprecher.

Ich sehe schon, das wird wieder ein spannendes Lesejahr.

Auf jeden Fall.

[hamlok]

Originally Posted by Marrella

Da kenne ich mehrere Leute, die dieser Meinung sind. Ich bin so richtig auf dem Geschmack von Kurzgeschichten gekommen, als ich meinen ersten Sony Reader gekauft habe. Auf dem habe ich fast ausschließlich Kurzgeschichten aus dem Internet und Fanfiction geschmökert. Und die Leidenschaft für Kurzgeschichten ist seither geblieben. Ich lese sie auch viel lieber elektronisch als auf Papier.

Das ist eigentlich eine gute Idee, ich nehme meinen unbeleuchteten Sony-T2 für eine Kurzgeschichten-Challenge.

Das wäre auf jeden Fall interessant. Manche Bücher sind nach 20 oder 30 Jahren unlesbar, aber in anderen findet man Dinge, die man vorher nicht bemerkt hat oder sie gefallen einem einfach nur immer noch gut.

Ich hatte ja "Die unendliche Geschichte" von Michael Ende nochmal neu gelesen, die ich als Jugendlicher zum ersten mal begeistert gelesen habe. Ich erinnerte mich eigentlich nur an das verfilmte Abenteuer, was nur etwa das erste Drittel des Buches ausmacht. Da habe ich gemerkt, wie klug dieses Buch ist und auch heute noch gelesen werden sollte.

Mach doch eine Challenge draus. Wir wollen unsere Zwangsneurose doch auch nächstes Jahr voll ausleben.

Ich hatte schon fast überlegt damit auch ins Nachbarforum zu gehen, aber bei allesebook.de lassen sich die Beiträge nicht mehr editieren nach einiger Zeit.

Ich hänge eigentlich noch etwas an diesem Forum, aber nach dem letzten Beitrag oben, bin ich mir nicht mehr so sicher, ob man noch erwünscht ist.

Vor allem, wenn du sie bequem ausleihen kannst. Das geht hier bei mir ja leider nicht. Es ist auf jeden Fall vorteilhaft, erst mal Bücher zu hören, die man kennt, mit der Zeit bekommt man ein Ohr für die gesprochene Sprache. Und ich favorisiere nach wie vor britische Sprecher.

Vielleicht mach ich daraus so eine Art blog, denn ich habe schon gemerkt, dass die Abbruchquote da hoch sein kann, eben weil ich nicht klar komme. Bei einem Audiobook von Rick Riordan habe ich letztens irgendwann total den Überblick verloren. Bei den HPs fehlten mir nur wenige Vokabeln, aber das Grundverständnis war halt vorhanden, so dass man sich die Vokabeln aus dem Kontext erschließen konnte.

Dir ein schönes Wochenende, bei uns scheint die Sonne.

[Marrella]

Originally Posted by hamlok

Das ist eigentlich eine gute Idee, ich nehme meinen unbeleuchteten Sony-T2 für eine Kurzgeschichten-Challenge.

Eine Reader-Challenge - cool. Obwohl wir damit unseren Ruf vermutlich völlig ignorieren, aber wen kümmert's? Nörgler findest du immer, die gibt es auch drüben in der englischen Abteilung. Einfach ignorieren, sage ich da nur. Wenn's ganz schlimm wird, über die Forums-Software blockieren.

Ich hatte schon fast überlegt damit auch ins Nachbarforum zu gehen, aber bei allesebook.de lassen sich die Beiträge nicht mehr editieren nach einiger Zeit.

Dann ist es leider völlig unbrauchbar, würde ich sagen.

Ich hänge eigentlich noch etwas an diesem Forum, aber nach dem letzten Beitrag oben, bin ich mir nicht mehr so sicher, ob man noch erwünscht ist.

Ach was. Zieh dir ein dickes Fell über und schon geht's weiter.

Vielleicht mach ich daraus so eine Art blog, denn ich habe schon gemerkt, dass die Abbruchquote da hoch sein kann, eben weil ich nicht klar komme. Bei einem Audiobook von Rick Riordan habe ich letztens irgendwann total den Überblick verloren.

Interessant. Mein erster Versuch, Percy Jackson zu lesen, war auch das (ungekürzte) Hörbuch. Ich hatte zwar keine Verständnisprobleme, habe aber trotzdem nach einer CD aufgegeben. Vielleicht liegt es am Sprecher. Die Hörbücher der Kane Chronicles finde ich dagegen großartig. Allerdings die Version, die es in Deutschland nicht bei Audible gibt. Ich habe sie in unserer amerikanischen Bibliothek gefunden. Sadie Kane wird da von Katherine Kellgren gelesen, ein absolutes Highlight. Ich habe mir jetzt den dritten Band ausgeliehen, obwohl ich das Ebook auf dem Kindle habe.

Bei den HPs fehlten mir nur wenige Vokabeln, aber das Grundverständnis war halt vorhanden, so dass man sich die Vokabeln aus dem Kontext erschließen konnte.

Und Stephen Fry spricht eben bestes britisches Englisch. Das ist einfach nur Klasse. Ich würde an deiner Stelle einfach wieder Hörbücher ausleihen und wenn es nicht geht, halt zurückgeben und es mit dem nächsten probieren. Es kann nur besser werden mit dem Verständnis. Vielleicht haben sie ja auch etwas, das von Katherine Kellgren gelesen wird. Bei den Frauen ist sie die einzige, die mir genauso gut gefällt wie Stephen Fry.

Dir ein schönes Wochenende, bei uns scheint die Sonne.

Hier scheint auch noch die Sonne. War vorhin auf dem Dorffest, weil ich keine Lust hatte zu kochen und habe ein Bierchen gezwitschert und dazu ein Brot mit Obatzda gegessen. Dir ebenfalls ein schönes Wochenende und ärgere dich nicht mehr.

[hamlok]

Jeff VanderMeer: Annihilation (Southern Reach #1) (SF) ****

In Annihilation geht es um eine Region, genannt Area X, Ort und Zeitraum werden offen gelassen, die immer wieder von Expeditionen erforscht werden soll. Die bisherigen Erkundungen endeten immer wieder mit dem Verschwinden, dem Tod oder einer seltsamen Veränderung der Teilnehmer, die kurz nach ihrer Rückkehr auch verstarben.

Die Geschichte beginnt mit der 12. Expedition, die aus vier Frauen besteht, die im weiteren Verlauf nur mit ihrer wissenschaftlichen Qualifikation bezeichnet werden. Wir erleben Area X aus der Sicht der Biologin, schon bald stoßen sie auf den Leuchtturm, der absurd verändert, im Zentrum der Veränderung zu stehen scheint.

Die Geschichte einzuordnen fällt schwer. Ist das noch Science Fiction? Auf jeden Fall sollte man nicht aufgrund der Todesfälle an eine Action betonten Handlung denken. Hier geht es um eine philosophische Betrachtung des Menschen und seiner Beziehungen, so verbleiben wir während der Geschichte ganz bei der Gefühlswelt der Biologin. Ich bin schon sehr gespannt, wie diese Geschichte weitergeht. Sie hätte auch hier enden können.

Mich hat das Buch begeistert, auch wenn ich etwas ganz anderes erwartet habe. Ich hatte das Buch in Englisch begonnen, habe mir dann aber doch noch die deutsche Ausgabe in der Onleihe besorgt.

Es ersetzt den bisherigen Eintrag für 2014 in der Lebensjahr-Challenge.

[Marrella]

Originally Posted by hamlok

Jeff VanderMeer: Annihilation (Southern Reach #1) (SF) ****

Mich hat das Buch begeistert, auch wenn ich etwas ganz anderes erwartet habe. Ich hatte das Buch in Englisch begonnen, habe mir dann aber doch noch die deutsche Ausgabe in der Onleihe besorgt.

Das erinnert mich daran, dass ich die Trilogie unbedingt auch weiter lesen will. Ich habe den 2. und 3. Band schon auf dem Kindle. Würde auch in die Jahreszeit passen - schön gruselig.

Dazu fällt mir außerdem ein, dass ich vor ein paar Tagen zu einer Kollegin gesagt habe, dass nun die Jahreszeit für Geister- und Gruselgeschichten da wäre. Sie hat mich ganz entgeistert angeguckt und geantwortet, sie würde immer nur schöne Sachen lesen (unabhängig von der Jahreszeit). Gut, ich weiß inzwischen, dass ich eine Mutation bin...

[hamlok]

Originally Posted by Marrella

Das erinnert mich daran, dass ich die Trilogie unbedingt auch weiter lesen will. Ich habe den 2. und 3. Band schon auf dem Kindle. Würde auch in die Jahreszeit passen - schön gruselig.

Dazu fällt mir außerdem ein, dass ich vor ein paar Tagen zu einer Kollegin gesagt habe, dass nun die Jahreszeit für Geister- und Gruselgeschichten da wäre. Sie hat mich ganz entgeistert angeguckt und geantwortet, sie würde immer nur schöne Sachen lesen (unabhängig von der Jahreszeit). Gut, ich weiß inzwischen, dass ich eine Mutation bin...

Ja, aber die Geister- und Gruselgeschichten sind doch was schönes.

Wahrscheinlich käme bei mir der große Grusel auf, wenn ich ihre "schöne Sachen" lesen müsste.

[Marrella]

Originally Posted by hamlok

Ja, aber die Geister- und Gruselgeschichten sind doch was schönes.

Finde ich auch. Ich habe mir ein paar Challenge-Bücher für Oktober und November aufgehoben, die jetzt perfekt passen dürften.

Wahrscheinlich käme bei mir der große Grusel auf, wenn ich ihre "schöne Sachen" lesen müsste.

[beachwanderer]

Ich hänge eigentlich noch etwas an diesem Forum, aber nach dem letzten Beitrag oben, bin ich mir nicht mehr so sicher, ob man noch erwünscht ist.

Also, ich schaue bei Euch immer mal nach Anregungen.

[Marrella]

Moab is my Washpot von Stephen Fry

Im ersten Teil seiner dreiteiligen Autobiographie erzählt Stephen Fry von seiner Kindheit und Jugend in den 1960er und 70er Jahren in England. Wie es in den "besseren Kreisen" üblich war, wurde er bereits mit sieben Jahren ins Internat geschickt, was er übrigens völlig normal fand. Im Gegenteil, er hätte sich ausgeschlossen und vernachlässigt gefühlt, wenn er nicht im Internat gewesen wäre. Üblich war das allerdings nur für Jungen, Mädchen, auch Frys jüngere Schwester, wurden normalerweise auf eine öffentliche Schule geschickt. Anscheinend lohnte es sich nicht, für ein Mädchen Geld auszugeben, da es ja sowieso heiraten würde. (Dazu sage ich jetzt lieber nichts. )

Insgesamt ist es durchaus erstaunlich, dass aus dem Mann letztendlich etwas "Ordentliches" geworden ist. Fry lässt kein gutes Haar an sich selbst, und bisweilen ist es schwierig, Sympathie für den Jungen zu empfinden, der ohne Gewissensbisse seine Mitschüler beklaut, um Süßigkeiten kaufen zu können. Doch die Art, wie der Autor seine eigenen Verfehlungen unter die Lupe nimmt, sind entwaffnend, und er schafft es zum Schluss sogar, den Leser (oder Hörer) zum Lachen zu bringen, als er einen Missstand im Knast beschreibt, wo er mit 18 Jahren wegen Kreditkartenbetrugs gelandet ist.

Das Buch endet mit einem positiven Blick auf die Zukunft: Obwohl er mehrfach von der Schule geflogen ist und einen Knast von innen besichtigt hat, schafft er es, einen Studienplatz am Queen's College in Cambridge zu bekommen, wo er englische Literatur studieren will.

Zum Hörbuch ist noch zu sagen, dass es vom Autor selbst gelesen wird, was in diesem Fall ein absolutes Highlight ist. Das Buch habe ich vor mehreren Jahren schon einmal in deutscher Übersetzung gelesen (aus der Bibliothek), wollte es aber noch einmal (mindestens einmal!) als Hörbuch hören.

(Sachbuch-Challenge, 5 Sterne)

[hamlok]

Originally Posted by Marrella

Moab is my Washpot von Stephen Fry

Das möchte ich auch irgendwann noch lesen. Stephen Fry ist wirklich ein enorm kluger und witziger Typ. Ich mag ihn einfach.