Unutterably Silly Welchen Preis hat Marcel Proust 1919 gewonnen?

[medard]

Klick klick, nicht googeln..

Jetzt geht es mal ans Eingemachte. Wir haben Marcel Prousts Gesamtwerk ja seit geraumer Zeit hier auf MobileRead vorliegen, hauptsächlich bekannt ist heute sein Monumentalwerk Auf der Suche nach der verlorenen Zeit an dem Proust von 1908 bis 1922 gearbeitet hat.

Weniger bekannt ist der Umstand das Proust bereits zu Lebzeiten Anerkennung erfahren hat. So hat Proust 1919 einen Preis gewonnen. Um welchen Preis handelt es sich denn?

[pynch]

Prix Goncourt natürlich. Habe ich jetzt was gewonnen?

[medard]

Erst mal habe ich die Doofheitsmedaille gewonnen denn ich habe es geschafft einen kleinen Flüchtigkeitsfehler einzubauen obwohl ich wusste dass sich Abstimmungen nicht mehr ändern lassen und ich das vor dem Abschicken hundertmal kontrolliert habe.

Aber das spielt für die Abstimmung keine Rolle, es ist nur ein Grammatikfehler. Wer den findet bekommt den zweiten Preis.

[pynch]

Das möchte ich nicht beantworten, das kommt immer so kleinkariert ’rüber. (Natütlich bin ich so kleinkariert, dass ich es beantworten könnte. Ich möchte nur nicht so rüberkommen!)

[medard]

Regisseurstimme aus dem Off:

Herr pynch, Sie möchten bitte noch ihr Votum offiziell abgeben indem die mit der »Maus« vorsichtig auf die Abstimmungskugel klicken. Dieses Ding neben ihrer Tastatur kann man hin- und herschieben.

[pynch]

Vielen Dank für den Tipp.

Herr medard, Ihnen ist schon klar, dass dieser Thread kein langes Leben haben wird, oder? Denn schließlich ist jetzt, wo ich den Hauptpreis gewonnen habe, die Luft etwas raus!

[medard]

Danke sehr.

Die anderen Gäste haben auch ein Stimmrecht und vielleicht irren wir uns ja. Denn wenn wir beide richtig lägen dann hätten wir ja dasselbe gestimmt, dies ist aber nach Abwägung aller Umstände nicht der Fall. Man könnte sich theoretisch ja auch irren. Also ich natürlich nicht, aber rein theoretisch können Menschen auch irren. Wir werden also weiter Stimmen sammeln müssen fürchte ich.

Ausserdem habe ich gar keinen Preis ausgeschrieben fällt mir gerade mit Schrecken ein. An was haben wir denn da so gedacht? Ein Buch?

[pynch]

Ein Buch? Ein richtiges Papier-Buch? Dafür würden Sie ja meine Postadresse benötigen! Ist das hier etwa wieder eins dieser windigen Gewinnspiele, bei denen nur Adressen und Telefonnummern abgezockt werden sollen?

[medard]

Ja natürlich.

Nun es scheint die anderen Gäste sind noch unentschlossen. Vielleicht hätte ich noch ein fünftes Feld »Ich weiss es nicht und es ist mir auch egal« einfügen sollen. Das fällt mir jetzt erst ein. Ich muss mir auch noch Gedanken machen wie oft wir solche Unterhaltungs- und Bildungsabstimmungen durchführen möchten, denn grundsätzlich spricht ja in den Sommermonaten nichts dagegen das täglich zu tun.

[Marc_liest]

Nun bin ich schon etwas müde..

[beachwanderer]

Es ja auch wenig bekannt, wie viele berühmte und heute weltgeltende Autoren (un-)heimliche Taubenfans waren. Dass heute so wenig Tauben gezüchtet werden und die Qualität der literarischen Projekte ist wie sie ist mag ja auch durchaus miteinander zu tun haben. - Heute geht es ja offenbar mehr um Katzen. Ihr kennt das.

[Gudy]

Originally Posted by medard

Nun es scheint die anderen Gäste sind noch unentschlossen. Vielleicht hätte ich noch ein fünftes Feld »Ich weiss es nicht und es ist mir auch egal« einfügen sollen.

Das wäre vorteilhaft gewesen, in der Tat, denn dieses Feld hätte meine Stimme erhalten. In seiner Ermangelung habe ich notdürftig für die semantisch nächstgelegene Option votiert, wie anscheinend die bisherige Mehrheit der Abstimmenden. Womit ich jedoch nicht implizieren möchte, dass ich ein repräsentativer Vertreter dieses Stimmblockes wäre, oder gar dass alle anderen Stimmen für diese Option aus demselben oder einem ähnlichen Grunde zustande gekommen wären.

[hamlok]

Ich habe mich pynch angeschlossen, wer weiß mit was das Feuilleton sonst diesmal kommt und mich damit...

[pynch]

Originally Posted by hamlok

Ich habe mich pynch angeschlossen, wer weiß mit was das Feuilleton sonst diesmal kommt und mich damit...

Sehr, sehr klug, Herr Hamlok.

Allerdings habe ich keinerlei Kontrolle über das Feuilleton und kann nicht garantieren, dass es sich so einfach besänftigen lässt.

Ich würde vermuten, dass es im Fall Proust zu Pflastersteinen greifen dürfte, um irgendeine Erinnerung wachzurufen (siehe den siebten Band der Recherche, die sechs davor sind aber auch sehr lesenswert!!!), ich weiß nur nicht welche, das erfährt man immer erst, wenn es soweit ist.

[medard]

Funktioniert doch hervorragend. Bereits fünf Stimmen. Spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen.

Mir fällt gerade auf wie romantisch das im Grunde ist ein Werk mit dem Titel Auf der Suche nach der verlorenen Zeit zu schreiben das dann aber um die 6'000 Seiten umfasst. Dafür gibt es aber bereits zu Beginn recht entschädigende Betrachtungen zum Beischlaf.

Spoiler:

Quelquefois, comme Ève naquit d’une côte d’Adam, une femme naissait pendant mon sommeil d’une fausse position de ma cuisse. Formée du plaisir que j’étais sur le point de goûter, je m’imaginais que c’était elle qui me l’offrait. Mon corps qui sentait dans le sien ma propre chaleur voulait s’y rejoindre, je m’éveillais.

Wie Eva aus einer Rippe Adams, so entstand manchmal, während ich schlief, aus einer falschen Lage meiner Schenkel eine Frau. Sie war ein Gebilde der Lust, die in mir hochstieg, doch stellte ich mir vor, diese Lust würde mir von ihr geschenkt. Mein Körper, der in dem ihren meine eigene Wärme spürte, wollte sich damit vereinen, ich wachte auf.

Die eigene Wärme in einem imaginären weiblichen Körper zu spüren, die Abgründe des Traumes, der Schlaf, damit beginnt es. Das ist das Preludium. Und dann startet es ganz unvermittelt in den eigentlichen Erzähluss, es ist nicht einmal eine neue Leerzeile wert: Ruckweise und Schreckliches sinnend kam Golo aus dem dreieckigen Wäldchen herausgeritten.

Golo..