Wie ich
bereits erwähnt hatte, lebte
Gregor Danilewski (vollständiger Name: Grigori Petrowitsch Danilewski) von
1829 bis 1890. Geboren im Charkower Gouvernement (Ukraine), Nachkomme eines Kosakenführers, Sohn eines Gutsbesitzers.
(Die deutsche Wikipedia kennt ihn immer noch nicht, aber zumindestens der schwedischen ist sein Schaffen
einen Eintrag wert. Umfangreicher der
russische Wikipedia-Eintrag
Seine interessante Familiengeschichte hat er aufgeschrieben. Dieses Werk ist von
Philipp Löbenstein (
1824 - 1903) ins Deutsche übersetzt worden und 1874 in der Universal-Bibliothek Nr. 602,603 des Reclam-Verlags mit dem Titel
Eine Familienchronik erschienen.
(In der Original-Vorlage befindet sich das Inhaltsverzeichnis am Ende. In dieser Ebook-Edition ist ein automatisch generierendes Inhaltsverzeichnis eingebaut und die Anmerkungen Löbensteins sind als anklickbare nummerierte Fußnoten erstellt.)
In dem 1. Kapitel "
Urgroßmütterchen" erleben wir u.a. die Flucht seines kosakischen Vorfahren aus Polen und die Ansiedlung in der Ukraine. Auch eine Begegnung mit
Peter I. wird geschildert.
Im Kapitel "
Leibgrenadier" trifft der Leser jemanden, der bei dem Putsch der
Elisabeth (Tochter Peter I.) und ihre Besteigung auf den Zarenthron geholfen hat. Dieser Leibgrenadier nahm auf Anweisung Elisabeths den Baby-Zar Iwan gefangen. Über dessen weiteres Schicksal erfährt man in Danilewskis Roman
Mirowicz.
Im 3. Kapitel "
Katharina II. am Dniepr" erfahren wir von interessanten Episoden während der berühmten Reise der Zarin
Katharina II. 1787 zur Krim. Das Kapitel enthält Auszüge aus Briefen Katharinas geschrieben während ihres Aufenthaltes in Kiew. Unterwegs trifft sie den deutschen Kaiser
Joseph II. und einen alten Zeitzeugen, der mit Peter I. bei der Schlacht bei Pultawa 1709 dabei war.
Ergänzend möchte ich erwähnen, dass die Gestaltungen und Planung der Reise durch Potemkin später, historisch allerdings nicht korrekt als "
Potemkinsche Dörfer" bezeichnet wurden.
Betreffs des 4. Kapitels "
Großmütterchens Paradies" zitiere ich aus dem Vorwort Löbensteins:
Quote:
...
Die vierte Skizze: „Großmütterchens Paradies“ ist eine reizende Idylle, eine Dorfgeschichte eigener Art, die ohne scheinbar einen historischen Hintergrund zu haben, culturgeschichtlich eine erschütternde, ächt tragische Wirkung hervorbringt. Die unvermeidlichen Conflicte, welche die dem Naturgesetze Hohn sprechende Leibeigenschaft im Gegensatze zu den berechtigten Anforderungen des Individuums nothwendigerweise hervorrufen muß, treten da in der krassesten Gestalt hervor. Wir sehen das Gesetz der Ethik über den Haufen geworfen, die Nothwehr greift zum Verbrechen.
...
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