Welches Buch lest Ihr denn gerade?

[Marrella]

Die ersten beiden Discworld-Bücher sind wirklich eher so was wie ein "Reiseführer" durch die Welt mit einem Alibi-Plot. Trotzdem mag ich sie (wie schon gesagt). Und die Idee mit dem intelligenten Birnbaumholz für eine Reisetruhe hat was.

Pratchett hat aber selbst mal gesagt, dass er mit Rincewind seine Probleme hat, weil der ihm zu "passiv" ist. Richtig "Fahrt auf" nimmt Discworld eigentlich erst mit dem ersten Band der Stadtwache (Guards, Guards!). Mort ist ganz nett, aber auch nicht umwerfend, und Equal Rights hat mich auch nicht 100%ig überzeugt.

Ich habe diese Woche hauptsächlich mit einer Geschichtensammlung von Steven Utley verbracht: Ghost Seas. Am bekanntesten ist er wohl für seine "Silurian Tales" (die noch auf meinem TBR liegen). Ghost Seas ist eine Mischung aus SF- und Mainstream-Geschichten. Ich mag seine Schreibweise (und ich lese gern Kurzgeschichten).

[hamlok]

Auf Anraten einer einzelnen hier bekannten Dame, habe ich mich mal an Diana Gabaldons Highland-Saga gewagt. histo-couch.de

Zunächst habe ich mit der Leseprobe von Feuer und Stein begonnen und dann gleich mal weiter gelesen.

Ja, es ist, wie soll ich sagen, Lektüre, die ich sonst nicht lese, schottische Geschichte mit romantischer Zuckerwatte, aber nun gut, ich stehe dazu...

[troll05]

Originally Posted by Gudy

Update nach The Color of Magic und The Light Fantastic von Terry Pratchett: Ich komme so langsam an den Punkt, wo ich mir etwas mehr Tiefgang in der Handlung wünsche. Aber das Problem habe ich als jemand, der komplexe Charaktere und Handlungen mag, generell mit Büchern, deren primäres Eigenständigkeitsmerkmal der Humor ist - ohne weitergehenden Tiefgang wirkt das Ganze auf mich platt (haha!) und der Wortwitz alleine reißt es dann auch nicht mehr raus. Obwohl ich zugestehen muss, dass The Light Fantastic schon mit einer Art Handlung ausgestattet war. OK, es war keine besonders gute oder originelle, aber sie war immerhin da. :-) Und das, zusammen mit den Hinweisen auf bessere Plots in den späteren Büchern, macht Mut zum Weiterlesen.

Wie schon mehrfach gesagt, es geht erst weiter hinten richtig los.
Der Arm mit den Wächter Geschichten bei "Wachen Wachen!", Die Hexen in "MacBest", die Zauberer bei "Voll im Bilde" und Tod in "Gevatter Tod". Ab da formen sich auch die Charaktere ordentlich aus, auch wenn sie in diesen vier Bücher noch etwas roh gefasst sind.
Was nicht ganz in den Hauptstrang reinpasst sind "Pyramiden" und "Einfach göttlich", die sind zwar für sich genommen auch sehr gut, haben aber Hauptpersonen die nur dort auftauchen, auch wenn es immer wieder mal Querverweise auf sie gibt.

[Marrella]

Originally Posted by troll05

W
Was nicht ganz in den Hauptstrang reinpasst sind "Pyramiden" und "Einfach göttlich", die sind zwar für sich genommen auch sehr gut, haben aber Hauptpersonen die nur dort auftauchen, auch wenn es immer wieder mal Querverweise auf sie gibt.

Ich weiß, dass genau diese beiden Bücher oft als Highlights der Serie genannt werden, muss aber gestehen, dass ich mich durch beide eher durchgequält habe. Irgendwie konnte ich damit anscheinend so wenig anfangen wie andere mit The Colour of Magic und The Light Fantastic.

[troll05]

Ging mir ähnlich, ich bin aber auch erklärter Wachen und Zauberer Fan, vor Granny Weatherwax habe ich immer ein bisschen Angst das sie mir in den Kopf guckt.

Sehr nettes Spinoff sind übrigens die Tiffany Aching Romane (Wee Free Men, Hatful of Sky, Wintersmith und I Schall Wear Midnight)

[Marrella]

Tiffany Aching will ich dieses Jahr endlich mal weiterlesen. Der erste Band hat mir gut gefallen.

Ansonsten habe ich gestern und heute Morgen eine Novelle von Ted Chiang gelesen: Story of Your Life. Darin geht es im Wesentlichen um die Entschlüsselung einer außerirdischen Sprache, was ich äußerst faszinierend fand. Chiang versteht es außerdem, "harte" Wissenschaft mit der menschlichen Seite zu verbinden. Diese Geschichte war für seine Verhältnisse sehr lang, aber auf jeden Fall ebenso gelungen wie die kürzeren Sachen.

[troll05]

Nachdem mir die Percy Jacson Reihe so gut gefallen hat habe ich mich direkt in den Anschluss-Zyklus "Helden des Olymp" festgebissen. Genauso gut – auch wenn Percy im ersten Band nur am Rande vorkommt. Ausserdem gibt es nur drei Bände auf deutsch, Bd. vier immerhin auf englisch aber Bd. fünf kommt erst im Herbst

Ich denke aber auch die Carter Kane Serie werde ich mir noch antun, mal sehen was Herr Riordan so mit der ägyptischen Mythologie anstellt nachdem er die griechische schon verwurstet hat

[doubleshuffle]

Ich schaue zu selten in diesen Thread, und so habe ich nicht mitbekommen, dass ihr hier über Pratchett redet...

Also, meine beiden absoluten Favoriten sind Small Gods (Einfach göttlich) und Reaper Man (Gevatter Tod). Ansonsten kann man mit Büchern über die City Watch eigentlich nichts falsch machen und muss sich ansonsten seine Lieblingscharaktere suchen. Moist von Lipwig ist ziemlich klasse, Tiffany Aching auch nicht übel. Die allerbesten sind natürlich der Tod und Susan (gerade mit der letzteren dürfte es gern mehr Bände geben...)

[hamlok]

Originally Posted by doubleshuffle

Ich schaue zu selten in diesen Thread, und so habe ich nicht mitbekommen, dass ihr hier über Pratchett redet...

Da kommen sie aus allen Ecken...

Es ist generell ein Fehler hier nicht mitzulesen, für mich einer der interessantesten Threads und unerschöpfliche Quelle die TBR-Liste aufzufüllen.

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Leider muss ich gestehen, dass ich die Möglichkeit genutzt habe, um "Der Name des Windes" von Patrick Rothfuss bei Audible umzutauschen. Ich hatte jetzt fast 20 Stunden durchgehalten, es ist wirklich gut geschrieben, aber mir gefiel es einfach inhaltlich nicht.

Dafür habe ich mir nun "Wölfe" von Hilary Mantel auch noch als Hörbuch zugelegt, was ich ja schon z.T. gelesen hatte.

[aceflor]

Habe heute "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" (in Französisch allerdings ) angefangen.

Sonst habe ich "Castillos de Cartón" von Almudena Grandes gestern zu Ende gelesen, und kann es auch weiterempfehlen. Wer Interesse an gute moderne spanische Litteratur hat und Grandes noch nicht kennt sollte was von ihr lesen, viele Bücher sind auf Deutsch übersetzt worden (ich weiss allerdings nicht wie gut die Übersetzung ist). Sie ist, zur Recht m.M nach, schon vielmals prämiert worden, sie schreibt sehr gut.
Lila, ich denke eben an Dich hier .

Sonst letzte Woche "Ethan Frome" für meinen Unterricht wieder gelesen, auf Spanisch diesmal. Edith Wharton ist wirklich Klasse, eine meiner Favoriten Schriftstellern. Die Übersetzung auf Spanisch war auch sehr gelungen (und beim Ethan Frome kann ich das beurteilen, den habe ich vor Jahren auf Englisch gelesen).

@hamlok: Du kennst meine Meinung z.T. Hilary Mantel. Ich warte sehnsüchtig auf dem 3. Teil.....nur noch ca. 400 Mal schlaffen

[Gudy]

Originally Posted by Marrella

Equal Rights hat mich auch nicht 100%ig überzeugt.

Och, ich finde Equal Rites, mit dem ich jetzt zu ca. 3/4 durch bin, richtig gut. OK, es mag nicht ganz so überbordend humorig sein wie die ersten beiden Bücher, aber es hat mal eine richtige Handlung, ist ganz böse gesellschaftskritisch und führt ein paar neue, interessante Figuren ein. Denen kann ich, auch wenn ich sie wie z.B. Granny Weatherwax teilweise nicht 100%ig sympathisch finde, doch einiges mehr abgewinnen als Rincewind. Der war mir als ein "Protagonist", der eigentlich nicht selbst handelt sondern immer nur be- bzw. ge-handelt wird, sei es von anderen Personen oder gar den Göttern, doch zu sehr Gimmick und wurde selbst von der Truhe locker an die Wand gespielt. Granny, Esk und sogar der ständig heuschnupfende Simon kommen mir da sehr viel aktiver und lebendiger daher.

[Marrella]

Originally Posted by Gudy

Der war mir als ein "Protagonist", der eigentlich nicht selbst handelt sondern immer nur be- bzw. ge-handelt wird, sei es von anderen Personen oder gar den Göttern, doch zu sehr Gimmick und wurde selbst von der Truhe locker an die Wand gespielt.

Ich will dir da keineswegs widersprechen, sollte ich diesen Eindruck erweckt haben. Die Truhe ist einfach köstlich, finde ich. Conan den Barbaren fand ich übrigens auch nicht schlecht. Ja, der wurde für alle möglichen Späße missbraucht, aber das war ziemlich lustig. Und was aus solchen Helden wird, wenn sie mal keine Zähne mehr haben, wird doch meist verschwiegen.

[lila55]

Originally Posted by aceflor

Sonst habe ich "Castillos de Cartón" von Almudena Grandes gestern zu Ende gelesen, und kann es auch weiterempfehlen. Wer Interesse an gute moderne spanische Litteratur hat und Grandes noch nicht kennt sollte was von ihr lesen, viele Bücher sind auf Deutsch übersetzt worden (ich weiss allerdings nicht wie gut die Übersetzung ist). Sie ist, zur Recht m.M nach, schon vielmals prämiert worden, sie schreibt sehr gut.
Lila, ich denke eben an Dich hier .

Danke für den Tipp, aceflor

Von ihr habe ich bisher noch nichts gelesen und mich jetzt bei Amazon etwas kundig gemacht. "Der Feind meines Vaters" ist nun auf meiner TBR-Liste gelandet, zum kennenlernen . Die anderen Bücher von ihr klingen für mich zu sehr nach Liebesroman und das ist ein Genre, mit dem ich nicht so recht warm werde. Abgesehen vielleicht von "Vom Winde verweht"

[doubleshuffle]

Originally Posted by Marrella

Ich will dir da keineswegs widersprechen, sollte ich diesen Eindruck erweckt haben. Die Truhe ist einfach köstlich, finde ich. Conan den Barbaren fand ich übrigens auch nicht schlecht. Ja, der wurde für alle möglichen Späße missbraucht, aber das war ziemlich lustig. Und was aus solchen Helden wird, wenn sie mal keine Zähne mehr haben, wird doch meist verschwiegen.

Cohen der Barbar ist wunderbar, die Truhe sowieso. Bei Rincewind kommt es tatsächlich sehr auf die Story an. Ich bin ein großer Fan von The Last Continent, allein schon wegen der fantastischen Mad-Max-Parodie und dem unübertrefflichen Ortsnamen Dijabringabeeralong.

[troll05]

Ja, Cohen und Rincewind sind vor allem zusammen unschlagbar. Freu dich schonmal auf "Echt zauberhaft" (Interesting Times) und "Wahre Helden" (The Last Hero)