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11-28-2013, 10:48 AM | #1 |
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Ebers, Georg: Kleopatra. 1894. V2 [German] 5.5.2019
Wie unterscheidet sich dieser Roman (im eBook 396 Seiten) aus dem Spätwerk des Autors von seinem ersten, 30 Jahre zuvor erschienenen! Allein schon in der Anzahl der Fußnoten, die sich beim Erstling ("Eine ägyptische Königstochter") der furchterregenden Zahl von 700 bedenklich näherten: hier sind es ein Handvoll. Georg Ebers musste als belletristischer Schriftsteller nicht mehr die historische Dignität seiner Geschichtsromane beweisen; er konnte auch darauf vertrauen, dass seine inzwischen beträchtliche Stammleserschaft sich in die historischen Räume und Begrifflichkeiten eingelesen hatte - und: er hatte verstanden, dass fachlich interessiertere Rezipienten gegebenenfalls nachschlagen und andere das Unbekannte aus dem Zusammenhang erschließen würden.
So scheut er sich in diesem Roman auch nicht, manches an die Lebenswelt des abendländischen Lesers näher heranzuführen: verblüfft liest man z.B., wie ein ägyptischer Oberpriester als "Prälat" bezeichnet wird. Ähnliches gilt für Amtsbezeichnungen wie Mundschenk oder Truchseß. Man kann sich ferner des Eindrucks nicht erwehren, dass etwa Alexandria, der Spielort der gesamten Handlung, eine Übersetzung dessen zu sein scheint, wie ein deutscher Bürger am Ende des 19. Jahrhunderts sich Paris vorgestellt haben wird, mit einer Nuance Marseille vielleicht... Im Vorwort beklagt Ebers den "knechtische[n] Sinn römischer Dichter und Schriftsteller, denen es widerstrebte, das Licht, das von der Feindin des Staates und Kaisers ausging, freimütig anzuerkennen". Dies Licht wieder zur Geltung zu bringen, ohne auf die Schatten, die es zweifellos warf, zu verzichten - dies war erklärte Absicht des Autors. Kleopatra, seit je ein Objekt künstlerischer Darstellung, ist auch von Alfred Schirokauer über 35 Jahre später zum Gegenstand eines historischen Romans im Stil der Neuen Sachlichkeit gemacht worden. Ein sehr umfangreiches Werk (fast 1300 Seiten) hat Margaret George 1998 veröffentlicht (The Memoirs of Cleopatra), woraus in den USA 1999 ein zweiteiliger TV-Film entstand, der schon aufgrund der absoluten Fehlbesetzung der Titelrolle nicht im entferntesten mit dem - durchaus etwas schwülstigen - Liz-Taylor-Klassiker von 1963 mithalten kann. Während George jedoch das gesamte Leben der griechischen Königin von Ägypten detailliert entrollt, beschränkt sich Georg Ebers auf den Schlussakt, der mit der Schlacht von Actium eingeleitet wird. Mit Intrigen, Todesgefahr, Volksaufläufen und Flucht wird nicht gespart; vor allem aber gelingt es dem Autor, das geistige Klima des ptolemäischen Alexandria, der ersten Multikulti-Stadt überhaupt, nachvollziehbar zu machen. Das eBook fußt einmal mehr auf der bewährten Google-Books-Korrekturlese-Methode, wobei die PDF-Datei nicht zur Verfügung steht; ersatzweise konnte die 7. Auflage als Printausgabe herangezogen werden. Auf diese bezieht sich auch das Design des Buches, bei dem etwas andere Wege beschritten wurden als bislang üblich. Während das Cover sonst stets die Vorderseite des Buchdeckels ("Vorderdeckel") zeigt, wird es hier sozusagen im Regal stehend angetroffen - man sieht den vollständigen Buchrücken, der Rest ist geschwärzt. Hat man das Buch aus dem Regal genommen, ist der "Vorderdeckel" als nächste Ansicht zu sehen. Nach dem Aufschlagen hat man zuerst das "Vorsatzpapier" vor sich; im 19. Jahrhundert sind diese beiden Seiten oft bunt gemustert wie ein "Innenfutter". Die weiß bleibende "Vakatseite" erscheint nicht, als nächstes aber der "Schmutztitel", der nur die Titelbezeichnung enthält. Die "Frontispiz"-Seite, die in diesem Fall nur Werbung aufwies, wurde ebenfalls fortgelassen. Von der "Titel"-Seite an geht es weiter, wie auch im eBook üblich. Der Schluss ist jedoch nicht identisch mit dem dem letzten Schriftzeichen des Buches, sondern es erscheint als Vorletztes das rückwärtige "Vorsatzpapier", und wenn man dann das Buch zuschlägt, als Letztes der "Rückdeckel". Die Dame "Kleopatra" wird so mit über 1MB etwas übergewichtig, aber dieser Aufputz sollte mal versucht worden sein. Um sich in Alexandria zurechtfinden zu können, kann übrigens ein (im Buch nicht enthaltener) historischer Stadtplan (per TOC und "Inhalt") angewählt werden. This work is assumed to be in the Life+70 public domain OR the copyright holder has given specific permission for distribution. Copyright laws differ throughout the world, and it may still be under copyright in some countries. Before downloading, please check your country's copyright laws. If the book is under copyright in your country, do not download or redistribute this work.
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