Other Fiction Schmidt, Maximilian: Die Wucherer. [German] V1.1, 24.10.2021

[Bayerwald]

Der bayerische Heimatschriftsteller Maximilian Schmidt genannt Waldschmidt wurde am 25. Februar 1832 in Eschlkam geboren und starb am 8. Dezember 1919 in München. Zu seiner Zeit war er ein sehr bekannter Schriftsteller in Bayern und verfasste zahlreiche Bücher und Theaterstücke.

Im Herbst 1879 begann Maximilian Schmidt den Lieferungsroman "Die Wucherer" zu schreiben, der als zweibändige Buchausgabe unter dem Titel "Das zehnte Gebot" erschien. Seinem Lebenslauf nach sollte der Roman hundert Druckbogen umfassen. Letztlich wurden es 78 Druckbögen zu je 16 Seiten, von denen er wöchentlich 3-4 Bögen abzuliefern hatte. Um das Pensum zu bewältigen, schrieb seine Frau mit. Sollte Schmidt in seiner Autobiographie alle Lieferungsromane seiner Karriere erwähnt haben, war dies einer von zwei.

Die Handlung bewegt sich an den üblen Machenschaften des Dr. Lange und seiner Gier und seinem Neid entlang. Auffallend sind dabei die heftigeren Schicksalsschläge in der ersten Hälfte des Romans. So nimmt sich die junge Clara das Leben, als sie dem Geld und dem Ansehen und nicht ihrer wahren Liebe folgt - und dabei scheitert. Die verheiratete Försterstochter Therese wurde von Dr. Lange verführt, doch das Kind kommt später um. Und die große Liebe von Irene wird versehentlich von einem Wilderer erschossen. In der zweiten Hälfte des Buches fehlen solche unumkehrbaren Schicksalsschläge, da führen alle Handlungsstränge zu einem guten Ende. Die Ausnahme ist Dr. Lange.

Zumindest eine Geschichte aus diesem Roman greift Schmidt später in der Erzählung "Christ und Jude" wieder auf. Während sie hier eine negative Ausrichtung hat, wird sie Jahre danach positiv erzählt.

Der ursprüngliche Titel "Die Wucherer" dürfte ein Thema aufgegriffen haben, das zu dieser Zeit gärte. Im Mai 1880 jedenfalls trat das "Gesetz, betreffend den Wucher" in Kraft. Da sich jedoch nur ein Teil der Geschichten mit Wucherern beschäftigt, dürfte der Titel später auf "Das zehnte Gebot" geändert worden sein, das im letzten Kapitel eine besondere Betonung erfährt.

Die Kapitelzahl stimmt zwar in der Summe. Die Nummerierung hat jedoch zwei Fehler: Das Kapitel 81 gibt es zwei Mal mit unterschiedlichen Überschriften und Inhalten, und das Kapitel 117 wurde übersehen. Auf den Inhalt hat das keine Auswirkungen.

Mein besonderer Dank gilt brucewelch, der den Roman in Buchform gebracht und das Cover sehr passend gewählt hat.

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