Alexander von Makedonien erfüllte alle Voraussetzungen, um in den Augen seiner Zeitgenossen und der nachfolgenden Geschlechter zum Mythos zu werden: ein fähiger Kopf und eine schöne Gestalt, die Gunst der Stunde und das Erfordernis der Zeit. Siegreich eilt er mit seinen Heerscharen durch Persien und Baktrien nach Osten, bis an den Indus. Kein Feldherr vor ihm hat solche Fernen durchmessen. Aber plötzlich ist alles zu Ende. Als die Krankheit ihn befällt, bietet der endlos Siegreiche ihr keinen Trotz. Sein Reich ist nicht von Bestand, es zerfällt in den Kämpfen seiner Nachfolger. Jakob Was sermann erzählt diese Geschehnisse in einer stark bildhaften, gleichnisreichen, bis zum Visionären anschaulichen Prosa an der Schwelle unsere Jahrhunderts. Im plötzlichen Verfall eines scheinbar ewig jugendlichen Repräsentanten sieht er, der gebildete Bürger des ausgehenden 19. Jahrhunderts, der Jude, der Grübler, der Ein-zelgänger, eine Verwandtschaft zu den Zeichen seiner Zeit. Moralische Wertungen sind kaum erforderlich. An der Geschichte kann sich das Urteil über die Gegenwart bilden, ohne Gefahr, in einen Schematismus von Güt und Böse zu verfallen.
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