Welches Buch lest Ihr denn gerade?

[Gudy]

Mit Steve Jordans Worldfarm One bin ich einigermaßen zufrieden. Die Geschichte kommt zwar wieder nur recht schwerfällig in Gang, und die Spannung bleibt maximal mäßig, dafür sind die Charaktere diesmal gelungen und es gibt - vom etwas zähen ersten Drittel des Buches abgesehen, das insgesamt etwas Straffung verdient hätte - keine großen Längen. Auch wenn ich Jordans etwas moralisierendem Erzählstil kritisch gegenüberstehe, finde ich an der Art und Weise, wie er in dieser Geschichte mit dem Thema Diskriminierung umgeht, nichts auszusetzen. Selbst den Epilog fand ich ausgesprochen passend.

Dass nach dem Kollaps der USA aber ausgerechnet die UNO als wirksame Weltregierung aufsteigt, nehme ich Jordan nicht so recht ab. Ebensowenig, dass der extrem nährstoffarme Boden des Amazonasbeckens nach ein wenig "Bodensanierung" als Basis einer der Worldfarms dient, welche die Ernährung der Weltbevölkerung sicherstellen sollen. Aber gut, da beides nur recht unwahrscheinlich aber immerhin möglich ist, sehe ich ihm das nach.

[Marrella]

John Tiffany, Jack Thorne & J. K. Rowling: Harry Potter and the Cursed Child

Eigentlich hatte ich vor, auf die endgültige Fassung des Theaterstücks zu warten, bevor ich es mal wieder lese, aber nun konnte ich es doch nicht abwarten. Auch nach dem zweiten Durchgang muss ich sagen: Es macht Spaß, ich würde es sehr gerne einmal auf der Bühne sehen.

Nachdem ich mir diesmal Zeit mit der Lektüre gelassen habe, finde ich außerdem, dass die Handlung schlüssiger erscheint - immer vorausgesetzt natürlich, man hat kein Problem mit Zeitreisen. Die verschiedenen Varianten der Wirklichkeit, die Albus Severus Potter und sein Freund Scorpius Malfoy in ihrem Bemühen erschaffen, einen Fehler von Harry Potter zu "reparieren", indem sie in die Vergangenheit reisen, sind interessant. Sogar Severus Snape hat es geschafft, ein paar "Brownie-Punkte" bei mir zu sammeln , aber Umbridge?! Nein, wirklich nicht.

Sollte es irgendwann ein endgültiges Skript geben, werde ich dieses bestimmt lesen.

4 Sterne für die diese besondere Art von Fanfiction.

[Gudy]

Bevor ich mich wieder meinem PDF-TBR-Stapel widme, habe ich noch die letzten beiden Geschichten von Jay Cantrell gelesen, die mich interessierten. The Outsider und dessen etwas lang geratene Fortsetzung A Flawed Diamond drehen sich um den Protagonisten Brock Miller und dessen Erwachsenwerden, nachdem ihm als Teenager so derartig übel mitgespielt wurde, dass die meisten dies wohl auf Dauer nicht überlebt hätten.

Der Protagonist ist wahrscheinlich Cantrells stärkste Figur überhaupt, leider können die zentralen Nebenfiguren in Hinsicht auf Charakterisierung und Vielschichtigkeit da leider nicht ganz mithalten, was schade ist, da so ein wenig das Gegengewicht zu Brock Millers starker Präsenz fehlt. Dieses Ungleichgewicht setzt sich in der Handlung fort, welche, da Miller eine Karriere als Baseballspieler macht, viel zu viel Zeit mit den unzähligen Details und Statistiken dieses Sports verbringt, was bei Laien zu der einen oder anderen Länge führt. Da in den Spielen aber auch Charakterentwicklung stattfindet, ist ein einfaches Überspringen nicht verlustfrei möglich, also quält man sich so durch.

Ich hätte mir auch eine stärkere Herausarbeitung der Konflikte gewünscht. Das scheitert aber teilweise an der langmütig-geduldigen Grundhaltung des Protagonisten, die nur dann in energiegeladene Action überspringt, wenn es der Gegenüber gar zu weit treibt. Da Miller auch gerne seinen Freunden bei diversen Problemchen hilft, zerfasert die Handlung gerade in der Fortsetzung ein wenig, findet aber trotzdem immer wieder den Weg zurück zur Haupthandlung.

Der Epilog war passend aber deprimierend, und ich bin mir nicht sicher, ob die Geschichte ohne dieses Schlusskapitel nicht ein klein wenig besser gewesen wäre.

[Gudy]

Alaya Dawn Johnsons Racing the Dark würde ich gern so richtig gut finden. Der epische Fantasy-Roman ist offensichtlich ambitioniert und bietet eine Protagonistin, die aus einer zugrundegehenden polynesisch angehauchten und in eine komplexe Welt eingebetteten Kultur gerissen wird, um als Lehrling bei einer Hexe zu landen, die ihre Magie gern durch Blut- und Fleischopfer anfeuert. Wie die junge Heldin mit diesem ethischen Konfliktmaterial umgeht, ist spannend und interessant erzählt.

Leider aber ist Johnsons Talent ihrer Ambition nicht gewachsen. Das World Building ist oberflächlich und lückenhaft, die vorhersehbare Handlung ist gespickt mit clichéhaften Versatzstücken aus der Fantasyliteratur der letzten 70 Jahre, und die Charaktere sind nicht einmal annähernd mit ausreichendem Tiefgang modelliert. Die ständigen Perspektivwechsel stören den Erzählfluss, zumal einige der so erzählten Szenen nicht wirklich wichtig sind. Dass andererseits einige der (meist weiblichen) Nebendarsteller quasi Helden ihrer eigenen spannenden Kurzgeschichten sind, ist zwar einerseits schön, lenkt aber ab und offenbahrt andererseits durch den entstehenden Kontrast die Längen und sonstigen Schwächen der Haupterzählung.

Und ja, da der moderne Autor nicht in der Lage ist, Einzelbücher zu schreiben und stattdessen grundsätzlich Serien erzeugen muss, ist das Buch natürlich Teil einer Trilogie. Bei deren drittem Band auch 10 Jahre nach Erscheinen des ersten Teils noch unklar ist, ob er jemals geschrieben geschweige denn veröffentlicht wird. Da ich unter diesen Umständen starke Zweifel habe, dass es der Autorin gelingen wird, auch nur einen der Handlungsstränge zusammen mit diesem Buch zuende zu führen, ziehe ich ernsthaft in Erwägung, die Lektüre nach 205 von 368 Seiten abzubrechen.

[Gudy]

Steve Jordans Berserker, das inzwischen unter dem meines Erachtens deutlich schwächeren und weniger passenden Titel The Kestral Voyages: My Life, After Berserker erhältlich ist, hat mir trotz eines etwas schwächelnden Gesamteindrucks recht gut gefallen. Jordans ausgewiesener Versuch, ein Star Trek-artiges S/F-Universum zu schaffen, das einige der Kritikpunkte des Originals verbessert, ist ihm weitgehend gelungen, sein Anspruch, sich dabei auf die zivile Seite der Gesellschaft zu konzentrieren, hingegen eher nicht. Dass Frau Kestral und ihr Raumschiff Mary Zivilisten sind, war eher weniger wichtig, und die Geschichte hätte mit wenigen Änderungen auch auf einem der "normalen" quasi-militärischen Star Trek-Raumschiffe spielen können.

Und neben einem eklatanten Bruch in der Logik der Geschichte und dem etwas Deus-Ex-Machina-artigen Ende ist das auch mein größter Kritikpunkt: das Buch kommt so sehr als eine mittelmäßige Star Trek-Episode daher, dass es auf mich ein wenig langweilig wirkt. Ich hätte allgemein nichts dagegen, mehr über Frau Kestral und ihre Reisen zu erfahren, aber nur, wenn die nächsten Geschichten deutlich einfallsreicher und unterhaltsamer daherkommen.

[Gudy]

Originally Posted by Gudy

Da ich unter diesen Umständen starke Zweifel habe, dass es der Autorin gelingen wird, auch nur einen der Handlungsstränge zusammen mit diesem Buch zuende zu führen, ziehe ich ernsthaft in Erwägung, die Lektüre nach 205 von 368 Seiten abzubrechen.

Und genau das habe ich auch getan.

J A Konraths Origin hat mir gut gefallen, auch wenn ziemlich klar ist, wieso dieses Buch in den USA keinen Verleger gefunden hat - all zu starke religiöse Sensibilitäten sollte man nicht haben, wenn man an dem Buch Freude haben will. Die Geschichte ist sonst nicht ohne kleinere Schwächen, macht aber Spaß und bleibt bis zur letzten Seite spannend und unterhaltsam. Das Ende schreit förmlich nach einer ganzen Riege von Fortsetzungen und bleibt frustrierenderweise die Frage nach dem titularen Ursprung schuldig, passt aber zur Gesamthandlung.

Technisch ist an dem PDF nur eines zu bemängeln, und ich bin mir nicht mal sicher, ob das PDF daran schuld ist: Im Adobe Reader DC ist das Schriftbild durch übermäßiges Antialiasing so derartig unruhig und schwer lesbar, dass ich nach der Einleitung beinahe schon aufgegeben hätte. Netterweise hat die Anzeige unter PDF-Xchange und dem von mir sonst ebenfalls gern genutzten Sumatra-PDF diese Macken nicht, so dass ein weitgehend ungetrübtes Lesevergügen doch noch möglich war (abgesehen davon, dass ich Times New Roman für keine sonderlich schöne Schrift halte). Ob der PDF-Reader auf meinem Pocketbook diese Anzeigemängel auch hat, habe ich aus Faulheit nicht weiter ergründet.

[Gudy]

Hmm, irgendwo habe ich anscheinend mal Rediscovery von Marion Zimmer Bradley und Mercedes Lackey aufgegabelt und auf meinen eReader gepackt. Dass ich die Datei nirgends in meinem eBook-Archiv auf dem Rechner finde, irritiert mich ein wenig. Und da ich Bücher auf dem eReader gleich nach dem Ende der Lektüre lösche, ist es jetzt anscheinend weg. :-(

Aber ganz so schlimm ist es nun auch wieder nicht...

Rediscovery ist Teil von Frau Zimmer Bradleys Darkover-Serie und berichtet vom ersten Kontakt der Bewohner von Darkover mit der menschlichen Zivilisation, nachdem die Vorfahren der Darkoveraner vor mehr als 2000 Jahren mit einem Kolonialisierungsraumschiff auf diesem eher unwirtlichen Planeten gelandet waren. Ich mag ja Erstkontakt-Geschichten, und diese hier fällt darunter. Und über lange Strecken und bis auf einige Details machen Zimmer Bradley und Lackey hier alles richtig: interessante Welt, auf interessante Art kaputte Gesellschaft, weitgehend lebendige und interessante Charaktere, denen man schnell Sympathie entgegenbringt, und eine spannend und flüssig erzählte Handlung.

Tja, und dann sind da die Dinge, die besser sein könnten. Wie die Antagonisten, die - mal wieder - einfach nur soziopathische Arschlöscher sind. Oder die "Eingeborenen" von Darkover, die mit Menschen zeugungsfähige Nachkommen zeugen können, was in einem Fantasy-Universum OK ist, aber in einer Science-Fiction-Erzählung nicht einfach unkommentiert stehen gelassen werden kann. (Und an dieser Stelle wie immer der Klassiker: wenn die Charaktere im Buch sich zu Recht über die Inkonsistenzen in ihrer Umgebung beschweren, sollte man ihnen als Autor mal zuhören und entsprechend reagieren.)

Und dann ist da das Ende, welches ich inakzeptabel finde: zwei Crew-Mitglieder, beides Hauptcharaktere, sterben auf grausame und rätselhafte Art und Weise, und der Leser bekommt nicht nur keinerlei Reaktion darauf zu sehen, sondern die beiden Tode scheinen völlig nachwirkungsfrei und sinnlos, was dann rückwirkend auch zu einer entsprechenden Umbewertung der entsprechenden Handlungsstränge und der in diesen thematisierten Konflikte führt. Seit langem habe ich mich als Leser schon nicht mehr so verarscht gefühlt. :-(

Da ich der Gesellschaft von Darkover auch sonst nichts liebenswertes abgewinnen kann, werde ich mir wohl weitere Bücher aus dieser Serie nicht zulegen.

[Gudy]

Die Lektüre von J A Konraths The List hat mir Spaß gemacht, auch wenn in diesem S/F-Thriller alles etwas überlebensgroß, übertrieben und comic-artig überzeichnet daherkommt und das letzte Kapitel die Tore für einen Nachfolger gaaaanz weit aufstößt. Wer die "Liga der aussergewöhnlichen Gentlemen" gut fand und atemlose Action von der ersten bis zur letzten Seite mag, ist bei diesem Buch vermutlich gut aufgehoben.

Ich fand für meinen Teil alles etwas zu dick aufgetragen und wissenschaftlich unhaltbar, aber das ist überwiegend Geschmackssache. Wirkliche Kritikpunkte gab es wenige: Ein paar Homophon-Verwechsler, die eine oder andere zu vorhersehbare Handlungswendung, ein wenig unglaubwürdige Gegenspieler und ein etwas lockerer Umgang mit der geschichtlichen Wahrheit, das war's dann aber auch schon, und das meiste davon passt dann doch wieder irgendwie zum Erzählformat.

Fazit: Geschmackssache, aber lesenswert und unterhaltsam.

[Gudy]

Hunters of the Red Moon von Marion Zimmer Bradley und Paul Zimmer ist klassische 1970er S/F-Abenteuerlektüre mit genug Philosophie und anderen nachdenkenswerten Sprenklern, dass die Geschichte mehr ist als reine Pulp Fiction. Der Anfang ist ein wenig schleppend, das Ende für meinen Geschmack einen Tick zu glatt, und das Ganze verwendet ein paar Clichés mehr als unbedingt notwendig und wird dadurch zu vorhersehbar, aber das ist auch schon alles, was ich an dieser Erzählung kritisieren würde.

Und ehrlich, für eine relativ kurze, knackige Abenteuererzählung hält sich die Geschichte recht gut. Die Hauptcharaktere sind ausreichend komplex und vielschichtig, dass ihre Interaktionen bis zum Ende nicht langweilen und man gern auch noch etwas mehr von ihnen erfahren hätte, und die Gegenspieler sind trotz ihrer Andersartigkeit ebenfalls wohltuend mehrdimensional. Trotz einiger anfänglicher Längen ist die Geschichte spannend und unterhaltsam bis zum Schluss und bekommt daher von mir eine Leseempfehlung.

[Gudy]

J A Konraths Disturb ist vor allem das, was drauf steht: verstörend. Dieses Splatter-Movie in Buchform ist brutal, blutig, unplausibel und voller kranker Gestalten. Hatte ich bei The List gesagt, es sei zu dick aufgetragen? Im Vergleich zu Disturb ist The List geradezu ein Musterbeispiel an subtiler Erzählweise, feinfühliger Charakterbeschreibung und diffizilem Aufbau der Handlung auf der jeweiligen wissenschaftlichen Basis.

Fazit: neee, lass' mal.

[hamlok]

Ich mische heute hier auch mal mit.

Doctor Who: Free Comic Book Day Kindle Edition von Nick Abadzis (Autor), Al Ewing (Autor), Robbie Morrison (Autor), Rob Williams (Autor), Elena Casagrande (Illustrator), & 5

Take a blistering trip through time and space with three stunning ALL-NEW short stories featuring Tenth Doctor, Eleventh Doctor and the brand-new Twelfth Doctor by the ongoing DOCTOR WHO creative teams – PLUS a sneak peek of the TOP SECRET Summer 2015 event! Be the first to get a hint of the epic that will shake the Doctor to his core! It's an unmissable read for fans, and the perfect primer for anyone looking to jump on board the TARDIS!

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+

Doctor Who: Free Comic Book Day 2016 Kindle Edition
von Robbie Morrison (Autor), Simon Spurrier (Autor), Rob Williams (Autor), Nick Abadzis (Autor), Cavan Scott (Autor), & 8

Jump on board the TARDIS with FOUR all-new short tales of the Ninth, Tenth, Eleventh and Twelfth Doctors! Whether you're a whizz with a Sonic Screwdriver or completely new to Who, this is the perfect Free Comic Book Day adventure for SF fans of all ages! Written and illustrated by the creative teams of the regular comics, this is the ideal place to start reading!

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Beides sind kleine kostenlose Comic-Appetizer zu den letzten 3 bzw. 4 Doctor-Who-Inkarnationen, die inhaltlich sehr unterschiedlich gehaltvoll oder auch originell sind. Die Zeichnungen haben mir aber alle sehr gut gefallen. Gerade die Geschichten zum 10. Doctor fand ich besonders schön (Ich habe mich immer schon mal gefragt, wo in der Tardis die Wäsche gewaschen wird.) , so dass ich mir da noch den 1. Teil einer Comic-Serie zugelegt habe, der auch für kleines Geld erhältlich ist.

Doctor Who: The Tenth Doctor #1 von Nick Abadzis (Autor), Arianna Florean (Illustrator), Elena Casagrande (Illustrator), Alice Zhang (Illustrator)

[Marrella]

Originally Posted by hamlok

Gerade die Geschichten zum 10. Doctor fand ich besonders schön (Ich habe mich immer schon mal gefragt, wo in der Tardis die Wäsche gewaschen wird.) , so dass ich mir da noch den 1. Teil einer Comic-Serie zugelegt habe, der auch für kleines Geld erhältlich ist.

Und ich dachte, solche Fragen stellen sich nur Frauen! Darf ich dem entnehmen, dass die Frage in dieser Geschichte beantwortet wird?

[hamlok]

Originally Posted by Marrella

Und ich dachte, solche Fragen stellen sich nur Frauen! Darf ich dem entnehmen, dass die Frage in dieser Geschichte beantwortet wird?

Erwarte nicht zu viel, ganz normale Waschmaschinen...

Warum sollte es mich nicht interessieren? Ich wasche gerne, welch erstaunliche Erfindung so eine Waschmaschine. Ich kann mir ein Leben ohne sie kaum vorstellen.

[Gudy]

Urlaubsnachlese die erste:
Survivors ist die Fortsetzung von Hunters of the Red Moon von Marion Zimmer Bradley. Stilistisch kommt das Buch aber weniger als klassische S/F-Abenteuergeschichte einher. Wenn ich es mit etwas inhaltlich vergleichen würde, dann am ehesten noch mit The Mote in God's Eye von Larry Niven und Jerry Pournelle, obwohl der Vergleich so stark hinkt, dass er kaum in der Lage ist, sich von der Stelle zu bewegen. Survivors ist um Längen die bessere Erzählung, auch wenn mir - wie schon bei Hunters of the Red Moon - das Ende ein klein wenig zu glatt vorkam.

Das Buch ist solide S/F-Kost ohne große Schwächen und mit einigen interessanten Ideen, aber meinen Eindruck, das Marion Zimmer Bradley schlicht nicht ganz meine Kragenweite ist, hat es trotzdem verstärkt - irgendwie fehlte mir da immer das letzte Quentchen zum richtig guten Eindruck.

Urlaubsnachlese die zweite:
Colors of Space von derselben Autorin ist als Young Adult S/F deklariert, aber ich glaube, auch als junger Leser hätte mich die Häufigkeit gestört, mit welcher der Protagonist hier aufgrund puren Glücks vorankommt. Dabei ist der Held sympathisch und macht den Eindruck, durchaus in der Lage zu sein, allein aufgrund seiner Fähigkeiten sein Ziel erreichen zu können.

Dadurch wirkt die Geschichte letztlich schwächer, als sie es ihrem Ansatz nach hätte sein müssen, trotzdem habe ich mich gut unterhalten gefühlt. Das Ende ist - wie schon bei Hunters of the Red Moon und Survivors - für meinen Geschmack zu harmonisch-wohlfühlig, aber deshalb nicht wirklich enttäuschend.

Derzeit lese ich The Door Through Space ebenfalls von Marion Zimmer Bradley. Das Buch ist etwas merkwürdig, da es den Planeten Darkover zwar explizit erwähnt, aber auf einer anderen Welt spielt, die wiederum Darkover in vieler Hinsicht zum Verwechseln ähnlich sieht - der markanteste Unterschied zwischen Darkover und Wolf ist tatsächlich, das Wolf heiß ist, während das Klima auf Darkover eher von eisiger kälte geprägt wird.

Die Geschichte einer Blutfehde unter Geheimdienstagenten auf einem fremden Planeten ist spannend geschrieben, jedoch teilweise unnötig konfus. Dass das Buch ein wenig anstrengend und frustrierend zu lesen ist, ist primär der Tatsache geschuldet, dass der Protagonist - ein Geheimdienstagent von geradezu legendärem Ruf, der nun leider aufgrund der Bekanntheit, den ihm seine Erfolge verschafft hatten, die letzten Jahre hinter einem Schreibtisch verbrachte - an keiner Stelle auch nur ansatzweise erfolgreich ist sondern an allen Ecken und Enden von seinem Mentor und Erzfeind vorgeführt wird.

Einer Odyssee gleich schubst die Geschichte ihn also von einem spannend zu lesenden Abenteuer zum nächsten, ohne dass der Leser mehr über den zugrundeliegenden Konflikt erführe oder der Protagonist seinem Ziel merklich näher käme. Gut, er entdeckt dabei immerhin eine planetenweite Verschwörung, aber was er dagegen unternehmen könnte, liegt ebenfalls im Dunkeln. So bleibt es, zwar frustrierend, aber immerhin spannend. :-)

[beachwanderer]

Ich werde mal die Regale durchstöbern, wo Robert M. Pirsigs "Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten" hingekommen ist.

Da wollte ich nach Jahrzehnten mit hoffentlich neuem Blickwinkel eh schon länger mal wieder 'reingucken und werde nun vom Spiegel daran mit der Meldung erinnert, dass Pirsig verstorben ist.