03-08-2011, 01:36 PM | #1 |
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Spitteler, Carl: Imago. 1906. V1. [German] 8.3.2011
Carl Spitteler (1845-1924) ist ein schweizer Dichter. Nach Schule und protestantischemTheologiestudium wurde er 1871 ordiniert. Dem mit seinem weltanschaulichen Standpunkt schwer zu vereinbarenden Pfarramt wich er aus, indem er als Hauslehrer, Lehrer, dann als Redaktor und freier Journalist tätig war. Dank dem Vermögen seiner Frau konnte er sich ab 1892 als freier Schriftsteller in Luzern ausschliesslich seinem literarischen Schaffen widmen. Nach anfänglicher Erfolglosigkeit eroberte er v.a. mit seinem Epos "Olympischer Frühling" (1900-10) einen Platz unter den bekanntesten deutschsprachigen Schriftstellern, wurde Ehrendoktor der Univ. Zürich (1905) und Lausanne (1915) und Ehrenbürger der Stadt Luzern; 1919 erhielt er als erster gebürtiger Schweizer den Nobelpreis für Literatur. Weitere Hauptwerke sind "Prometheus und Epimetheus" (1881, unter dem Pseudonym Carl Felix Tandem), "Imago" (1906) und "Prometheus der Dulder" (1924). (nach hls-dhs-dss.ch)
Das "Historische Lexikon der Schweiz" schreibt zur literarischen Einordnung: "Die Bedeutung von S.s literarischem Schaffen liegt v.a in seinem Versuch, den hohen epischen Stil aus dem Geist der Gegenwart zu erneuern. In radikaler Abkehr sowohl von der epigonalen Dichtung nach Goethes Tod wie vom Prosarealismus arbeitete er mit Gestalten und Motiven der mythischen Tradition. Dabei entstand eine stark vom Pessimismus seines Lehrers Jacob Burckhardt geprägte Phantasiewelt, deren psycholog. Relevanz u.a. von Carl Gustav Jung aufgezeigt wurde. Die Rezeption von S.s epischem Werk ist seit der Mitte des 20. Jh. stark rückläufig." In Wahrheit muss jedoch sein hochepisches Schaffen, das persönliche Lebenserfahrungen und zeitgenössische Strömungen wie Schopenhauers Pessimismus in mythologogischer Verkleidung, aber ohne eigentliche mythenschöpferische Kraft darbietet, als anachronistisch bezeichnet werden. Der zeitgenössischen Avantgarde am nächsten kam Spitteler vielmehr mit dem Roman "Conrad der Leutnant" (1898), einer konsequent naturalistischen Darstellung eines tragisch endenden Vater-Sohn-Konflikts. Zu Spittelers auf Jahrzehnte hinaus meistgelesenem Werk wurde der von ihm selbst als Gelegenheitsarbeit betrachtete Roman "Imago" (1906). Weil Spitteler sich in dieser auf ein persönliches Erlebnis von 1879 zurückgehenden Geschichte einer sinnlosen Verliebtheit »nackt vor sein Publikum hinstellte« und damit z.T. die spätere Bekenntnisliteratur vorwegnahm, konnten Freud und C. G. Jung daraus für die Psychoanalyse wesentlichen Begriffe und Mechanismen ableiten. Großer Beliebtheit erfreute sich zeitweilig auch Spittelers ebenfalls autobiographisch bestimmte Kinder-Erzählung "Die Mädchenfeinde" (1907). (nach Killys Literaturlexikon) Last edited by brucewelch; 11-10-2017 at 10:14 AM. |
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