Schmökerecke 2025

[hamlok]

Und wieder ist eine Woche vorbei.

Das Camp von Nick Cutter (Buch, 2014, Horror, ****)

Das ist mein zweites Buch vom Autor und auch dieses hat mir gut gefallen. Ich muss allerdings sagen, dass wenn ich gewusst hätte was mich da inhaltlich erwartet hätte ich das Buch lieber aussortiert.

Auf einer einsam gelegenen Insel vor der kanadischen Ostküste wird eine Pfadfindergruppe überrascht von einem ausgemergelten Mann, der einen unstillbaren Hunger hat. Zu spät erkennt der Leiter der Gruppe, welche Gefahr er in das Camp gelassen hat.

Alles fängt ganz harmlos an, der Autor lässt sich viel Zeit bei der Charakterisierung der Jungen-Gruppe und ihrer zwischenmenschlichen Dynamik und auch der verantwortliche Erwachsene wird ausführlich beschrieben. Das erinnerte mich sehr an den Erzählstil von Stephen King, wobei Nick Cutter bei der Beschreibung der später immer mehr auftretenden Horrorelemente doch sehr explizit wird. Das wurde mir in der Endphase dann doch ein wenig zu viel, zumal ich einen subtileren Horror bevorzuge, hier geht es doch sehr ins eklige.
Trotzdem hat mich das Ganze sehr gefesselt und ich habe große Lust wieder etwas vom Autor zu lesen. Ich glaube ein Buch ist sogar noch in meinen Altbeständen.

Hamish Macbeth und das Skelett im Moor (Hamish Macbeth #3) von M.C. Beaton (Hörbuch, spotify, Mystery, ****)

Die Hamish-Macbeth-Reihe sind relativ kurze Krimis, die vertont dann etwa 5-6 Stunden lang sind. Und das ist genau die Länge, die diese einfachen Mysteries für mich als Pausensnack interessant machen.
Unser unterschätzte und liebenswerte kleine Landpolizist ermittelt diesmal als Aushilfe in einem kleinen schottischen Dorf, wird von der Landbevölkerung neugierig beäugt und nachdem überraschend ein Mord in diesem abgelegenen Ort geschieht, erneut von seinem Vorgesetzen bei der Ermittlung außen vor gelassen. Doch Hamish Macbeth, der weiß dass sein Chef immer nur die einfache Lösung sehen will, möchte den wahren Täter und die Hintergründe herausfinden.
Die Geschichte hat wieder viel Spaß gemacht, neben unserem sympathischen Protagonisten hat die Autorin wieder eine interessante Truppe an Nebencharakteren erschaffen und der Fall war für mich der bisher beste der Reihe, so dass ich diesmal von 3 auf 4 Sternen in meiner Bewertung gegangen bin.
Sprecher: *****

Summer Frost (Forward Collection #2) by Blake Crouch (audio+ebook, 2019, SF-Short, ***)

Mit dieser zweiten Kurzgeschichte aus der Forward Collection habe ich mich doch recht schwer getan. Zunächst habe ich es mit dem audio book versucht, da gefiel mir die Sprecherin nicht so richtig und ich habe sie zudem sehr schlecht verstanden. Allerdings hatte ich dann auch mit dem ebook im englischen Original so einige Probleme. Obwohl jetzt sprachlich nicht sehr anspruchsvoll (soweit ich das beurteilen kann), fehlten mir doch immer wieder einige Vokabeln zum Verständnis, was dann den Lesefluss mühsam gemacht hat. Letztendlich fand ich aber auch die Geschichte nicht so besonders originell.
Ich bin mir noch unsicher, ob ich mit der Forward Collection weiter machen soll, ich besitze noch so viele englische ebooks, die ich immer mal wieder sehr kostengünstig bei Amazon eingesammelt habe.

[Marrella]

Originally Posted by hamlok

Ich glaube aber tatsächlich, dass es für dich eher ein Abbruchkandidat ist, aber da das ebook kostenlos war, tut das ja nicht weh.

Schauen wir mal. Im Augenblick ist der Drang, reinzulesen, wieder vorbei.

Diese Woche habe ich Tom Feltons Autobiographie: Jenseits der Magie: Von Segen und Fluch, als Zauberer groß zu werden zu Ende gehört, die es derzeit bei Audible im Abo gibt, leider nur in deutscher Übersetzung. Auch wenn ich kein Freund von Draco Malfoy bin, fand ich diese Selbstreflexion einfach erfrischend und es hat mir viel Spaß gemacht, sie zu hören. Natürlich geht es nicht nur um Feltons Anteil an Harry Potter, seit dem ersten Film sind mehr als 20 Jahre (!) vergangen, er hat deshalb noch einiges mehr zu erzählen. Und er berichtet mit viel Selbstironie und Humor sowohl von seinen persönlichen Erfolgen als auch von seinen Missgeschicken, um es einmal so zu nennen. Ich fand das rundum gelungen, obwohl ich eigentlich nicht der Typ bin, der viele Prominenten-Biographien oder -Autobiographien liest. Leider war der Sprecher (Moritz Pertramer) für meinen Geschmack eine sehr schlechte Wahl, ich fand ihn ehrlich gesagt ziemlich unterirdisch. - Liebe Güte, ich habe eben mal nach ihm gegoogelt, weil mir der Name so gar nichts sagte, und es handelt sich offensichtlich um den deutschen Synchronsprecher von Tom Felton. (Also, das hat er nicht verdient, Tom Felton, meine ich. Upps.) Denkt, was ihr wollt, ich bleibe bei meiner Meinung.

Buch: 5 Sterne
Sprecher: 2 Sterne (ja, dafür gibt es einen Stern Abzug in der Gesamtbewertung)
Gesamteindruck: 4 Sterne

[hamlok]

Nachdem ich gerade festgestellt habe, dass mein aktuelles Hörbuch vom deutschen Verlag zweigeteilt und daher statt 18 jetzt 36 Stunden lang ist, brauche ich damit noch etwas.

Und auch beim Lesen bin ich noch nicht ganz fertig, daher gibt es diese Woche leider keine Rezensionen.

[Marrella]

Originally Posted by hamlok

Nachdem ich gerade festgestellt habe, dass mein aktuelles Hörbuch vom deutschen Verlag zweigeteilt und daher statt 18 jetzt 36 Stunden lang ist, brauche ich damit noch etwas.

Ja, ja, das machen sie gerne, die deutschen Verlage... Bei einem dicken Buch kassieren sie im Ernstfall dann zweimal ab...

Mein Monatsende war relativ ergiebig. Ich fange mal an mit R. F. Kuangs Babel. Das habe ich im Auto in kleinen Häppchen gehört, entsprechend lange habe ich für die ca. 22 Stunden gebraucht. Gefühlt war es länger. Na ja, egal. Einordnen mag ich dieses Buch kaum, es war im besten Fall Genre-übergreifend und man kann es vielleicht mit "Magical Realism" beschreiben. Vielleicht. Es war außerdem ein wenig ein Sammelsurium aus großartig und langatmig. Großartig fand ich tatsächlich die Passagen, in denen es um Sprache ging und ums Übersetzen, was ich immer noch als meine ureigenste "Berufung" ansehe, auch wenn ich inzwischen auf ein Leben zurückschauen kann, in dem ich ganz andere Dinge getan habe. Sprache ist und bleibt etwas Faszinierendes für mich, und ich hatte den Eindruck, die Autorin hat dieselbe Auffassung, und sie weiß auch, worauf es bei einer guten Übersetzung ankommt. Den eigentlichen Plot der Geschichte fand ich nicht immer überzeugend, auf halber Strecke wurde es dann mit einem Mordfall vorübergehend interessant und auch ein wenig "pikant", weil zumindest ich mal wieder nicht mit einer solchen Wendung gerechnet hatte. Die Handlung an sich lässt sich nur schwer beschreiben, am besten schaut man bei Goodreads nach, wenn es denn interessiert.

Die Hörbuchproduktion war ok, wenn auch etwas heterogen. Man hätte zumindest dafür sorgen können, dass alle Kapitel im schlussendlichen Mix dieselbe Lautstärke haben. Das war leider nicht der Fall. Die Sprecher (es waren zwei) fand ich in Ordnung.

Insgesamt vergebe ich vier Sterne, und ich wäre durchaus interessiert an weiteren Büchern der Autorin.

[Marrella]

Ich habe auch einen meiner Rereads beendet, nämlich The Road to Roswell von Connie Willis. In dieser Komödie, die gleichzeitig ein Road Movie ist, erzählt Willis von Francie, die zu einer ganz besonderen Hochzeit einer Freundin unterwegs ist, bei der sie Brautjungfer sein soll. Die Hochzeit soll in Roswell stattfinden, wo zum selben Zeitpunkt auch ein Ufo-Festival gefeiert wird. Francie hält das alles für totalen Quatsch, bis sie - wir ahnen es schon - entführt wird, und zwar nicht von einem menschlichen Gangster.

Ich weiß gar nicht, warum mir dieses Buch beim ersten Hören vor zwei Jahren nicht besonders gut gefallen hat. Wir haben hier eigentlich alles, was ich an Geschichten von Connie Willis liebe, inklusive ihrem unverwechselbaren Humor. Wirklich, dieses Buch ist für so einige Lacher gut, sie nimmt auf der einen Seite die Ufo-Fanatiker auf die Schippe, auf der anderen Seite erklärt sie ihren Lesern, dass das doch alles stimmt und die Aliens bereits unter uns sind. Herrlich. Gelesen wird das Ganze von Jesse Vilinsky, die mir kein Begriff ist, wahrscheinlich weil sie wohl hauptsächlich Romance-Bücher liest. Ihre Stimme für den Entführer war zwar zuweilen etwas penetrant, aber letztendlich doch sehr passend. Ich habe das Buch mal auf 4 Sterne hochgelupft.


Nicht ganz so glücklich war ich mit Martin Walkers The Devil's Cave. Obwohl das Setting wie immer ganz wunderbar ist, fand ich diesen Kriminalfall, der eigentlich sehr viel versprechend begann, mehr als fade. Da half es auch nichts, dass Bruno wie immer mal kocht und außerdem einen süßen kleinen Welpen geschenkt bekommt. Ein Leser bei Goodreads fragt sich übrigens, ob der nie pinkeln muss (Bruno schleppt ihn ständig durch die Gegend) und auch nix Gescheites zu fressen kriegt. Im Gegensatz zu den menschlichen Protagonisten natürlich.

Ich war mehrmals drauf und dran, das Buch abzubrechen, und irgendwie fand ich das Finale dann auch zu konstruiert und zu action-lastig. Die Bände in der Reihe, die ich bisher gelesen hatte, haben mir wesentlich besser gefallen.

2 Sterne

[Marrella]

Diese Woche war mal wieder sehr Podcast-lastig, von daher habe ich nur ein Buch beenden können, was die Hörbücher angeht. Wie es aussieht, sind die Hunger Games nun ebenfalls eine Trilogie in fünf Teilen , das kennen wir ja bereits von Douglas Adams.

Nachdem ich mit der Geschichte von Präsident Snow nicht ganz so viel anfangen konnte (sein Vorname hat tatsächlich den Hörbuch-Fluss gestört und ich finde die Verfilmung insgesamt besser als das Buch), hat mich Sunrise on the Reaping wieder voll mitgenommen. Diesmal erzählt Suzanne Collins die Geschichte von Haymitch, die in Catching Fire nur angedeutet wurde. Zu diesem zweiten Band bestehen weitere Verbindungen durch Figuren, die wir ebenfalls in Band 2 kennen gelernt haben. Ich mag diese Art von Prequels, jedenfalls dann, wenn ich die Charaktere interessant finde, was hier der Fall ist. Und Haymitch ist definitiv ein sympathischerer Protagonist als Coriolanus Snow.

Das Hörbuch wird außerdem richtig gut von Jefferson White gelesen und ich kann es uneingeschränkt weiterempfehlen.

[hamlok]

Gestern war ich auf einem Geburtstag, deshalb kommt das Update einen Tag später.

Der schreckliche Anfang (A Series of Unfortunate Events #1) von Lemony Snicket (Buch, 1999, Jugendbuch?, **)

Das ist wieder einmal ein Buch aus meinem Papierbestand, momentan läuft mein Lesekarussell besser als erwartet.

Ich habe gerade einige begeisterte Kommentare bei Goodreads zu dem Buch gelesen und es ist ja auch erst der Beginn zu einer 13bändigen Reihe, mich konnte das Ganze aber nicht so richtig erreichen.
Ich fand es irgendwie zu fies/negativ für ein Kinderbuch, wir haben hier tatsächlich eine Reihe von unerfreulichen Ereignissen und auch das Ende ist nicht so richtig gut. Es soll sicherlich humorvoll sein, aber mir gefällt das einfach nicht und ich könnte mir nie vorstellen, es an ein Kind zu verschenken.


Eine Geschichte des Universums in 100 Sternen von Florian Freistetter (Hörbuch, audible, 2021, non-Fiction, **** reread)

Florian Freistetter erzählt die Geschichte des Universums anhand von 100 Sternen – und erschließt in 100 kurzweiligen Kapiteln nicht weniger als die Vergangenheit und die Zukunft des Kosmos.

Ich habe das Buch wieder sehr gerne über Wochen im Bett gehört und es wird bestimmt nicht das letzte mal gewesen sein.
Sprecher (Autor): *****

[Marrella]

Originally Posted by hamlok

G
Ich habe gerade einige begeisterte Kommentare bei Goodreads zu dem Buch gelesen und es ist ja auch erst der Beginn zu einer 13bändigen Reihe, mich konnte das Ganze aber nicht so richtig erreichen.
Ich fand es irgendwie zu fies/negativ für ein Kinderbuch, wir haben hier tatsächlich eine Reihe von unerfreulichen Ereignissen und auch das Ende ist nicht so richtig gut. Es soll sicherlich humorvoll sein, aber mir gefällt das einfach nicht und ich könnte mir nie vorstellen, es an ein Kind zu verschenken.

Gut, dann oute ich mich auch mal hier: Ich habe die Serie sehr gerne gelesen, vor ca. 25 Jahren war das ein heißer Tipp in der SF Newsgroup, die ich damals gelesen habe. Die Leute haben gespannt auf den nächsten Band gewartet, allerdings waren das durchweg Erwachsene. Ich glaube allerdings tatsächlich, dass Kinder diese Geschichte ebenfalls verschlingen würden, ich gehöre indessen zu jenen, die dieses Buch einmal an eine erwachsene Leserin verschenkt haben, die alles andere als begeistert davon war.

Es gibt übrigens eine nette Verfilmung mit Jim Carrey als Count Olaf, die aus den ersten drei Bänden eine in sich abgeschlossene Geschichte macht. Und auf genau die habe ich jetzt Lust.

[hamlok]

Originally Posted by Marrella

Gut, dann oute ich mich auch mal hier: Ich habe die Serie sehr gerne gelesen, vor ca. 25 Jahren war das ein heißer Tipp in der SF Newsgroup, die ich damals gelesen habe. Die Leute haben gespannt auf den nächsten Band gewartet, allerdings waren das durchweg Erwachsene. Ich glaube allerdings tatsächlich, dass Kinder diese Geschichte ebenfalls verschlingen würden, ich gehöre indessen zu jenen, die dieses Buch einmal an eine erwachsene Leserin verschenkt haben, die alles andere als begeistert davon war.

Es gibt übrigens eine nette Verfilmung mit Jim Carrey als Count Olaf, die aus den ersten drei Bänden eine in sich abgeschlossene Geschichte macht. Und auf genau die habe ich jetzt Lust.

Und dann gibt es ja auch noch die Serie mit Neil Patrick Harris als Olaf, aber darauf habe ich jetzt auch keine Lust mehr.

________

Leider gibt es ansonsten für diese Woche nichts zu berichten. Mein 36-Stunden-Hörbuch (Swan Song) von Robert McCammon habe ich aber fast geschafft, dazu dann im nächsten Update.

[Marrella]

Originally Posted by hamlok

Und dann gibt es ja auch noch die Serie mit Neil Patrick Harris als Olaf, aber darauf habe ich jetzt auch keine Lust mehr.

Die kenne ich wiederum nicht. Netflix hatte ich noch nie, von daher ist das völlig an mir vorbeigegangen.

Ich bin derzeit mal wieder mit alten Bekannten beschäftigt, diesmal mit Robert J. Sawyers Quintaglios, die schon länger nicht mehr auf dem Programm standen bei mir. Die Trilogie ist ursprünglich in den 1990er Jahren erschienen, 2016 dann als Hörbuch bei Audible, gelesen von Oliver Wyman, der meines Erachtens einer der besten Sprecher für SF-Hörbücher ist.

Die Quintaglios sind eine Rasse von intelligenten Dinosauriern, die ursprünglich von der Erde stammen, jedoch vor dem Asteroideneinschlag, der alle Dinos auslöschte, in ein anderes Sonnensystem verbracht wurden. Zu Beginn unserer Geschichte befinden sie sich in etwa auf dem technischen und wissenschaftlichen Stand der Renaissance. Sawyer hat seine drei Protagonisten auf der Basis von drei Forschern erschaffen: Galileo Galilei, Charles Darwin und Sigmund Freud. Im ersten Band lernen wir Afsan kennen, der ein Schüler der Astronomie ist und einige ketzerische Dinge über die Welt der Quintaglios entdeckt und publik macht. Der "Far-Seer" aus dem Titel des Romans ist ein Teleskop, mit dem er den Himmel beobachtet und Schlüssse zieht, die den Priestern seiner Rasse ebensowenig gefalllen wie den menschlichen Parallelen in unserer Geschichte.

Nachdem ich einmal in dieser doch etwas ungewöhnlichen Welt angekommen war, hat es mich wie die meisten Bücher von Robert J. Sawyer wieder voll begeistert, und ich bin mittlerweile bereits im letzten Drittel des zweiten Bandes angekommen.

4 Sterne für das Gesamtpaket

[hamlok]

Frohe Ostern!

Swan Song von Robert McCammon (Hörbuch, audible-free, 1987, Horror, ***/**)
Ich hatte es ja schon geschrieben der deutsche Verlag hat das Hörbuch in zwei Teilen herausgebracht, was insgesamt fast 36 Stunden Hörzeit erfordert. Bei audible sind beide teil des kostenlosen Programms für Abonnenten.

Es ist nicht das erste Buch von McCammon für mich, leider ist es aber das, was mir bisher am wenigsten gefallen hat. Woran lag es?
Wir haben hier ein Endzeitszenario, verschiedene Gruppen kämpfen ums überleben auf einer zerstörten und verstrahlten Erde nach dem Atomkrieg. Wie so häufig in solchen Geschichten kämpfen sie zudem hauptsächlich gegeneinander. Es gibt aber noch einen Hauptstrang der Geschichte, der phantastisch anmutet in dem das Gute gegen das Böse agiert, weshalb ich das Buch eher im Horror-Genre einordnen würde. Ein Thriller (so der Verlag) ist es sicher nicht.
Robert McCammon ist stilistisch ein hervorragender Autor, erinnert mich immer wieder stark an Stephen King. Leider ist er aber auch mit der gleichen Schwäche ausgestattet, er verliert bei seinen Geschichten häufig den Fokus, die zentrale Handlung wird dabei etwas zur Nebensache. Und gerade in dieser Geschichte wirkt es so als wenn der Autor am Ende die Lust verloren hat, die Auflösung kommt nach so viel Detailreichtum schnell, knapp und unspektakulär. Keine Empfehlung!
Sprecher: *****

Das Känguru-Manifest (Die Känguru-Chroniken #2) von Marc-Uwe Kling (Hörbuch, 2011, Humor, ****)

Mir hat der zweite Teil der Känguru-Chroniken gut gefallen, auch wenn er doch schwächer als der Erste ist. Gerade gegen Ende ist ein wenig die Luft raus. Das mag auch z.T. der Tatsache geschuldet sein, dass das Buch bereits 2011 erschienen ist und so mancher Witz der auf damals aktuelle Entwicklungen anspielt etwas lahm daher kommt.
Wie immer wurden die Texte, es handelt sich nicht um eine zusammenhängende Geschichte, vor Publikum vom Autor selber gelesen. Ob man das mag, bleibt jeden selbst überlassen, mich störten manche Lacher dann doch etwas.
Sprecher: **** / Inszenierung: ***

[Marrella]

Originally Posted by hamlok

Frohe Ostern!

Auch von mir frohe Ostern!

Swan Song von Robert McCammon (Hörbuch, audible-free, 1987, Horror, ***/**)

Über dieses Buch habe ich seit Jahren immer nur begeisterte Kommentare gehört und deshalb vor einiger Zeit die Hörprobe bei Audible angehört. Aber sie konnte mich nicht überzeugen, selbst 10 Minuten oder so waren schon zu viel. Danke für deine ehrliche Meinung. Ich glaube, das Buch hat vermutlich bestens in die Zeit gepasst, in der es veröffentlicht wurde, aber inzwischen mag man diese Art von Endzeit-Szenario einfach nicht mehr lesen. Aber vielleicht gilt das ja nur für Leute wie uns, die noch mit dem kalten Krieg aufgewachsen sind.

Ich habe (mal wieder) nur Rereads beendet, aber dafür gleich eine ganze Latte davon. Michael Crichtons Rising Sun passt auch nicht mehr so ganz in unsere Zeit, aber ich finde es immer noch sehr interessant und durchaus spannend. Man kann sich vermutlich heute gar nicht mehr so recht vorstellen, wie schwierig es noch vor 30 Jahren war, Bilder (Fotos oder Videos) so zu manipulieren, dass es niemandem auffällt. Ich habe das Buch zum ersten Mal gelesen, als Videokassetten noch Hightech waren und fand es total spannend. Crichton spielt hier außerdem mit der Angst der Amerikaner, von der japanischen Technik nicht nur überholt, sondern förmlich überrannt zu werden, ein bisschen kann ich auch eine Parallele zur aktuellen Situation in den USA sehen, nur dass diesmal China den schwarzen Peter hat. Es ist vermutlich nicht Crichtons bestes Buch, aber statt nur zu sagen, dass es schlecht gealtert ist, sollte man es meiner Meinung nach als Spiegel der 1990er Jahre in den USA lesen. Aber wahrscheinlich ist es vielen Leuten inzwischen politisch auch nicht mehr korrekt genug.

Zwischendurch lese und höre ich derzeit auch gern wieder Jugendbücher, außer Harry Potter and the Chamber of Secrets, das ich mehr gelesen als gehört habe, hatte ich zur Abwechslung Lust auf Lemony Snickets A Series of Unfortunate Events, wovon ich Band 1 auch als Hörbuch habe, das von niemand anderem als Tim Curry gelesen wird, der es einfach nur großartig macht. Die Geschichte ist zugegebenermaßen nicht zum Wohlfühlen geeignet und sollte vermutlich mit Warnhinweisen bereits auf der Verpackung versehen werden. Mir hat es aber wieder viel Spaß gemacht zu hören, wie Violet, Klaus und Sunny es schließlich schaffen, Count Olaf zu entrinnen (wenn auch nur vorübergehend).

Robert J. Sawyers Fossil Hunter war diese Woche mein Favorit, ich wusste gar nicht mehr, wie gut dieses Buch ist. Es ist der zweite Band der Quintaglio-Trilogie, in der wir Afsans Sohn Toroca kennen lernen, der Geologe und Naturforscher ist und auf einer seiner Expeditionen eine sensationelle Entdeckung macht. Über den Sprecher der Hörbücher kann ich wie erwähnt nur Gutes sagen, deshalb mache ich auch gleich mit Band 3 weiter.

[hamlok]

Nightowls von Kathrin Tordasi (ebook, 2024, Urban-Fantasy, ***)

Für mich ist die aus Deutschland stammende Autorin eine Unbekannte. Sie scheint nach den Covern geurteilt vor allem im Jugend-Fantasy-Genre zu schreiben, wobei Nightowls eher etwas für ältere Jugendliche oder Erwachsene ist. Mir hat von Anfang an der Stil gut gefallen und auch die Charaktere konnten dank einer gewissen Tiefe mich für die Autorin einnehmen.
Etwas schwach war allerdings die Geschichte, sie kam ab einen gewissen Zeitpunkt nicht mehr so richtig voran und das Ende, obwohl dramatisch inszeniert, ließ mich etwas kalt. Das ist gerade deshalb schade, weil die Art der Fantasy, Figuren die den Nacht- oder Tagboten zugeordnet wurden, originell war. Ein wenig habe ich aber auch da auf mehr Erklärungen am Ende gehofft.
Ich bleibe daher mit gemischten Gefühlen zum Buch zurück, würde es aber gerne nochmal mit der Autorin versuchen.

Das Gernsback-Kontinuum von William Gibson (ebook, 1981, SF-Short, **)

Auf dem Kindle habe ich dann danach noch diese Kurzgeschichte vom bekannten SF-Autor William Gibson gefunden, die ich in 20 Minuten gelesen habe. Ich konnte leider mit dem Inhalt so gar nichts anfangen und musste erstmal bei Goodreads in den Kritiken nachlesen worum es da eigentlich ging.

Abstract short about architecture with no story to be found.

Offenbar ging es da nicht nur mir so. Ich habe mich dann kurzer Hand der Bewertung von Marrella mit 2 Sternen angeschlossen.

[Marrella]

Originally Posted by hamlok

Offenbar ging es da nicht nur mir so. Ich habe mich dann kurzer Hand der Bewertung von Marrella mit 2 Sternen angeschlossen.

Ich kann mich ehrlich gesagt gar nicht mehr erinnern, worum es da ging.

Eine Kurzgeschichte, bei der ich den Inhalt bei Goodreads nachgelesen habe, habe ich diese Woche auch zu bieten, nämlich C. T. Rwizis These Alien Skies. Es fing schon damit an, dass ich glaubte, die Hauptfigur wäre weiblich, weil das Hörbuch von einer Frau gelesen wird. Die Initialen des Autors ließen auch nicht auf einen Mann schließen. Aber nein, die Hauptfigur ist männlich und der Autor auch, aber dieses Wissen hat die Geschichte eines Unfalls im All für mich nicht besser gemacht, womit ich aber anscheinend mal wieder allein stehe.

2 Sterne

Außerdem beendet habe ich den dritten Teil von Robert J. Sawyers Quintaglio-Trilogie, Foreigner. Da hier eine fortlaufende Geschichte erzählt wird, lasse ich den Inhalt mal aus. In diesem 3. Band spielt eine Psychiaterin eine Rolle, die der Autor nach Freud modelliert hat. Sie therapiert den bereits aus den vorigen Bänden bekannten Afsan, der einiges an Kindheitstraumata aufarbeiten muss.

Mir gefällt die Idee von einer Gesellschaft von intelligenten Dinosauriern, die auf dem innersten Mond eines Gasriesen beheimatet sind, der um eine fremde Sonne kreist. An die Figuren muss man sich etwas gewöhnen, aber nach drei Büchern sind die Protagonisten mir definitiv ans Herz gewachsen.

5 Sterne für Buch und Sprecher

Mein drittes Buch für diese Woche ist Baker's Magic von Diane Zahlen, ein Fantasy-Jugendbuch, das ich im Auto gehört habe. Es geht dabei um Bee, ein Waisenmädchen, das in der Backstube des Bäckermeisters, der sie als Lehrling aufgenommen hat, entdeckt, dass sie magische Kräfte hat.

Alles in allem hatte diese Geschichte nicht viel Neues zu bieten, die Autorin verarbeitet darin vor allem bekannte Muster aus der Fantasy, aber es ist nett, dass auch einmal ein Mädchen dazu beitragen darf, die Welt zu retten, nicht immer nur die Jungs. Ansonsten haben wir wenig originelle Zutaten wie die Waise, die Königstochter und Piraten, die aber zu einem netten Ganzen zusammengemischt werden, das durchaus Spaß macht, auch wenn es nicht bahnbrechend ist. Aber was ist heutzutage schon bahnbrechend.

Buch: 3 Sterne
Sprecher/innen: 4 Sterne (multi-cast)