Philosophy Scheler, Max: Die Stellung des Menschen im Kosmos [German] V.1, 13.04.2017

[Karl May]

Max Schelers (1874-1928) philosophisches Denken weist einen mehrfachen Standortwechsel auf: Er kam vom Neukantianismus zum Münchener-Göttinger Phänomenologenkreis, entwickelte die materiale Wertethik und wandte sich im Weltkrieg dem Katholizismus zu, wurde zeitweise zur philosophischen Leitfigur des katholischen Deutschland (noch Karol Wojtyła, der spätere Papst, schrieb seine Habilitation „Über die Möglichkeit, eine christliche Ethik in Anlehnung an Max Scheler zu schaffen“), um in seinem Spätwerk von einer theistischen zu einer Art pantheistischen Metaphysik zu wechseln. So hinterließ er weniger ein systematisch geschlossenes Werk, als vielmehr große, weitausgreifende philosophische Entwürfe. Das gilt auch für seine Überlegungen zur philosophischen Anthropologie (als deren Begründer er angesehen wird). Sie liegen eigentlich nur in einer sehr konzentrierten Skizze vor, dem 1927 gehaltenen Vortrag „Die Stellung des Menschen im Kosmos“. Für eine grundlegende und umfassende „Philosophische Anthropologie“ veröffentlichte er zwar 1928 noch eine Gliederung, doch sein plötzlicher Tod im selben Jahr verhinderte die Ausführung.
Text in neuer Rechtschreibung!

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