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05-29-2023, 03:53 PM | #1 |
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Kabel, Walther: Harald Harst (201) - Der leere Zettel. V1.0 [German] 29.05.2023
Der leere Zettel.
Von den vielen exotischen Abenteuern, die mein Freund Harald Harst mit mir zusammen durchkämpfte, ist das des leeren Zettels vielleicht das spannendste. Wenn ich hier die Namen der unmittelbar Beteiligten ein wenig verändert wiedergebe, so geschieht dies lediglich aus Rücksicht auf jenes unglückliche Wesen, das in heldenhafter Aufopferung all die Fehler und Unzuträglichkeiten der ihr Nahestehenden zu vertuschen suchte. — Es war am letzten Juli. Wir hatten seit dem Fall Geraldine-Gerald (die Hand Gottes) nichts rechtes mehr zu tun gehabt. Vier Tage waren dahingegangen und diese Flaute hatten wir wirtschaftlich dazu benutzt, unsere Rosenbeete in Ordnung zu bringen. So auch am Vormittag dieses letzten Tages eines Sommermonats, der an Wetterkatastrophen aller Art so überaus reich gewesen. Wenn wir im Garten arbeiten, tragen wir eine Arbeitskluft, die praktisch, aber nicht gerade elegant ist. Harald hatte so gegen elf Uhr gerade die letzten drei Stämme La France in Behandlung, und ich widmete mich in gleicher Weise unseren Marschall Niel, als er plötzlich über die Beete hinweg mir zurief: »Aufhören!! Sofort! Hast du dich auch gestochen, mein Alter?« Das Hausboot. Herr Harst, ich habe Schluß gemacht. Ich war beim Arzt: Lepra! — Ich bin nicht der Mann, der auf sein Siechtum wartet. Ich werde aufräumen und gehen … Ich habe aufgeräumt. Ich habe mir überlegt, was geschehen … Ich bin nicht dumm … Ich habe mir meine Frau vorgenommen … Feige war die Kanaille … Winselte, heulte … Ihnen wollte ich’s nicht sagen, daß sie mit im Komplott sein muß … Schade, daß ich dann zu früh abdrückte. So konnte sie nichts mehr beichten … Aber — wären Sie Herr über Ihre Nerven geblieben, wenn Sie erfahren, daß eine Mutter ihr eigenes Kind verschleppen läßt und den Gatten vergiftet — so vergiftet!! Wären Sie da Herr Ihres Zeigefingers geblieben? Ich — — nicht!! — Wenn Sie dieses lesen, bin auch ich hinüber. Suchen Sie mein Kind, meine Ehma, auch meinen armen Bruder, der doch ein anständiger Kerl, wenn auch ein Phantast ist — — oder war! Verfügen Sie über meine Millionen! Und schonen Sie die andere Sippe nicht, die Bande Dennelitz aus der Trabener Straße! Hüten Sie sich vor denen!! Mutter und Sohn sind Hyänen!! Der Sohn ein geborener Verbrecher. — Leben Sie wohl … Ich hätte Ihnen gern noch die Hand gedrückt. Ihr … gewesener Georg Dennelitz. Text und Cover stammen von der Walther-Kabel-Seite, vielen Dank nach dort! This work is assumed to be in the Life+70 public domain OR the copyright holder has given specific permission for distribution. Copyright laws differ throughout the world, and it may still be under copyright in some countries. Before downloading, please check your country's copyright laws. If the book is under copyright in your country, do not download or redistribute this work.
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