Other Fiction Laube, Heinrich: Liebesbriefe und andere Novellen. V2 [German] 31.3.2018

[brucewelch]

Nach dem Roman "Seraphine" von Karl Gutzkow freue ich mich, heute die drei frühen Novellen des zweiten bedeutenden Autors des sog. "Jungen Deutschland" hochladen zu können: Heinrich Laube, der mit Gutzkow befreundet war, mit ihm auch einen Teil seiner frühen Reisen ("Reisenovellen") gemacht hat und wie dieser aus politischen Gründen in Festungshaft saß.
Gutzkow ist sicherlich von beiden der größere Künstler, besonders wenn es um Prosadichtungen geht. Bei beiden aber kann man beobachten, wie schwer es den Jungdeutschen fiel, sich aus dem Schatten der klassisch-romantischen Literatur heraus zu schreiben. Besonders Laube, der ja schon in seinen sog. "Reisenovellen" (die bis auf wenige Texte in Wahrheit Reisebeschreibungen sind) dem Beispiel Heines nacheiferte, kam in der Imitation von dessen kunstvoller Laxheit des Stils nicht immer zu überzeugenden Ergebnissen. Erstaunlich ist auch, welch ein im Grunde biederes Frauenbild er verinnerlicht hat, wenn man Gutzkows "Seraphine" und "Wally" damit vergleicht - zum Schluss ist es dann doch das jungfräuliche "Naturkind", das immer geheiratet wird.
Hinzu kommt, dass Laube seinen auktorialen Erzähler zu jeder noch so banalen Beobachtung ein gerüttelt Maß allerweltsweiser Reflexionen beitragen lässt - und das, wo der Autor selbst das dreißigste Jahr noch nicht oder so gerade eben erreicht hat.
Klingt nicht so, als müsse man das gelesen haben?
Stimmt. Aber wofür gilt das schon?
Der Upload versteht sich in erster Linie als Bereitstellung verschollener Texte für diejenigen, die Interesse an der Epoche der Biedermeierzeit haben, in die eben auch das Streben der Jungdeutschen fällt. Auch um ein wenig Entmythologisierung dieses "Jungen Deutschland" geht es dabei. Es wurde doch sehr mit Wasser gekocht, und oft war sonst nicht allzuviel mehr im Topf.
Unter diesen Voraussetzungen können die drei Novellen

Liebesbriefe. 1835.
Die Schauspielerin. 1836.
Das Glück. 1837.

zu einer vergnüglichen Lektüre werden, zumal es Laube an einer gewissen Komik und überraschenden Wendungen durchaus nicht fehlen lässt.

Die Gewinnung der Texte verdankt sich dem Verfahren der GoogleBooks-Korrekturlesung. Es handelt sich in allen Fällen um die Erstausgaben in deren originalem Wortlaut.

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