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brucewelch
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Stehr, Hermann: Auf Leben und Tod. V2 [German] 3.11.2019

Hermann Stehr wird am 16. Februar 1864 in Habelschwerdt in der Grafschaft Glatz, Schlesien, als fünftes Kind eines Sattlermeisters geboren. Nach der Volksschule und der Präparandenanstalt in Bad Landeck besucht er das Lehrerseminar in seiner Heimatstadt. Aufgrund seines kritischen Geistes versuchen die vorgesetzten Behörden ihn mit Strafversetzungen zu disziplinieren. Wegen angeblich ketzerischer, insbesondere sozialistischer oder demokratischer Anschauungen, steht er zeitweise sogar unter Polizeiaufsicht. 1894 heiratet er die Wirtstochter Hedwig Nentwig. Das Leben im abgelegenen Pohldorf ist von materiellen Sorgen und dem Tod mehrerer Kinder geprägt. Erst seine literarischen Erfolge erleichtern allmählich den Umgang mit der Schulbehörde. Stehr erhält 1910 in Wien den 'Bauernfeld-Preis'. Nach 27 Jahren Schuldienst scheidet er 1911 wegen eines Ohrenleidens aus.
Ab 1915 ist er freier Schriftsteller mit Wohnsitz in Warmbrunn. Das Erscheinen des Erfolgsromans „Der Heiligenhof“ 1918 befreit ihn aus seinen finanziellen Nöten, und er steigt zu einem gefeierten Dichter auf. 1919 erhält er den 'Johannes-Fastenrath-Preis' und den 'Schiller-Preis'. In der Gründungsphase der Weimarer Republik wird Stehr als Wahlredner der Deutschen Demo-kratischen Partei für seinen Freund Walter Rathenau aktiv. Mit finanzieller Unterstützung seines Mäzens, des Textilunternehmers Max Pinkus, siedelt er sich in Schreiberhau an. 1926 wird er Gründungsmitglied der Preußischen Dichterakademie. Es folgen Auszeichnungen wie 1930 der 'Rathenau-Preis', 1932, die 'Goethe-Medaille', 1933 der 'Goethe-Preis der Stadt Frankfurt', 1934 der 'Reichsadlerschild'.
Seit Mitte der 20er-Jahre nähert sich Stehr zunehmend der deutsch-nationalen Weltanschauung an. Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten ist er weiterhin Mitglied der „gesäuberten“ Dichterakademie. Im August 1934 unterzeichnet er nach Hindenburgs Tod den Aufruf zur Zusammenlegung des Amts des Reichspräsidenten und Reichskanzlers in der Person Hitlers. Ebenso rechtfertigt er in einem Zeitungsartikel die Legalisierung der Morde anlässlich des sog. „Röhm-Putsches“. Der nationalsozialistische Kulturbetrieb feiert Stehr als „Künder der deutschen Seele“ und preist ihn wegen seiner „völkischen Erdverbundenheit“, doch entzieht er sich weitgehend der Vereinnahmung und verfasst auch keine Lobgesänge auf Adolf Hitler.
Am 11. September 1940 stirbt Stehr und wird am 15. September 1940 auf dem Floriansberg gegenüber seiner Vaterstadt Habelschwerdt bestattet.

Hermann Stehr verkörpert mit seinem beachtenswerten Frühwerk (1898-1905) eine besondere Spielart des Impressionismus, die den „Naturalismus des Innenlebens“ stofflich mit Themen der Heimatkunstbewegung verknüpft. Dies bleibt auch Grundlage der Werke seiner neuromantischen (ab 1909) und „völkischen“ (ab 1926) Phase, die nichts mit der „Blut-und-Boden“-Literatur zu tun haben, weshalb der Autor auch vom dogmatischen Nationalsozialismus abgelehnt wird, während der offizielle NS-Staat ihn gleichzeitig als repräsentativen Dichter feiert.

"Auf Leben und Tod" ist Stehrs erste Buchveröffentlichung. Das Werk, das die beiden Novellen "Der Graveur" und "Meicke der Teufel" enthält, war bereits 1889, im Durchbruchsjahr des deutschen Naturalismus, fertig, bevor es lange Jahre später erst den Weg zum renommierten Fischer-Verlag fand. Stehr erwirbt mit seinem Erstling die Freundschaft Gerhart Hauptmanns und regt ihn damit zugleich zu seinem Drama "Fuhrmann Henschel" an. Freilich bringt ihm die Veröffentlichung der Novellen wegen angeblich persönlicher Beleidigung (ein Dorfgenosse glaubte sich porträtiert und verklagte Stehr) sowie „gotteslästerlichen, unmoralischen“ Inhalts einen Prozess ein, zu dem Gerhart Hauptmann ein vom Gericht allerdings nicht in Betracht gezogenes Gutachten verfertigt. Stehr erhält eine Geldstrafe, die ihn den gesamten Erlös seines ersten Buches kostet.
Die erste Novelle trägt den Untertitel "eine psychologische Monographie" und kennzeichnet den wissenschaftlichen Impetus naturalistischer Dichtkunst, aber ebenso die schon im ersten Werk auftretende Verlagerung der Perspektive in den seelischen Innenraum. Beide Novellen haben einen tragischen Charakter und werfen mitleidvolle, aber unbestechliche Blicke auf erbärmliche Zustände im ländlichen Schlesien in der zweiten Phase der Industrialisierung. So ist der Graveur in einer Glasfabrik beschäftigt, während Wenzel in der zweiten Novelle wegen eines Arbeitsunfalls in der Holzindustrie seinen Beruf nicht mehr ausüben kann. Wie auch im "Schindelmacher" oder im "Begrabenen Gott" kommt es zu machtvollen Show-downs.

Das Werk, 1924 erst in der dritten Auflage, ist wie das gesamte Frühwerk hinter dem Bestseller "Der Heiligenhof" unverdient in den Hintergrund geraten.
Ich habe es aus der Erstausgabe (Buchdeckel im ebook) eingelesen und darauf geachtet, dass gerade der typische Gebrauch der Satzzeichen (lange Gedankenstriche, Punkte-Häufungen in bestimmten Anzahlen etc.) 1:1 wiedergegeben wird. Die erste Novelle verzichtet noch auf den schlesischen Dialekt; in der zweiten bestimmt er die Dialoge - aber man liest sich ein.
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