Other Fiction Hillern, W. v.: Aus eigener Kraft. V1 [German] 22.1.2019

[brucewelch]

Auch wenn im literarischen Gedächtnis späterer Zeit weniger der Autorenname als ein bestimmtes Werk, nämlich "Die Geier-Wally", überlebt hat: mit dem Roman "Aus eigener Kraft" gelang Wilhelmine von Hillern 1870 in der "Gartenlaube" der große Durchbruch beim Publikum. Das Werk wurde 1872 in einer dreibändigen Buchausgabe veröffentlicht.

Im biographischen Artikel der Neuen Deutschen Biographie (9, 1972) schreibt Gisela Bisterfeld über die Autorin mit einigem Recht:

"Die Sprache ihrer Romane hat einen Hang zu starken Effekten und zur Dramatik; es gelingt ihr aber selten, über Klischeevorstelllungen hinauszukommen. Der Mythos von Blut und Boden durchzieht das Geschehen. Ihr Weltbild ist geprägt von der autoritären und reaktionären Einstellung ihrer Zeit und von dem bürgerlichen Milieu, dem sie entstammt. Ihre Romanfiguren, die teilweise autobiographische Züge tragen, sind ganz dem Irrationalen verhaftet. Wie andere Autoren solcher Romane orientiert sie sich an einem anachronistischen Gesellschaftsbild."

Zweifellos war dies jedoch die Einstellung der tonangebenden Gesellschaftsgruppe jener Jahre, und die ist in dem vorliegenden Roman geradezu idealtypisch zu studieren. Unterhalten wird man dabei auch noch durchaus ordentlich.

Die eBook-Fassung (knapp 400 ePub-Seiten) reproduziert nicht die Buchausgabe von 1872, sondern die Zeitschriftenfassung aus der "Gartenlaube" von 1870, durch die die Autorin berühmt wurde. Grundlage war - mit Dank - die Digitalisierung durch wikisource.

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