04-09-2010, 03:24 PM | #16 | ||
Booyah!
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A: will jeder sein eigenes Süppchen kochen - man betrachte den Tower of e-Babel. Allein die weitgehende Einführung des ePub-Formates als einheitlich und offen grenzt an ein Wunder. B: in Folge von Pkt. A hat jeder nur einen eingeschränkten Käuferkreis. Entsprechend gering ist der zu erwartende Gewinnanteil aus der digitalen Vermarktung. C: Niedrige Gewinnerwartungen heißt auch niedrige bis keine Investitionskosten. Es wird geringstmöglicher Aufwand betrieben (schlechte Layoutierung, keine Bilder, et cetera) Was hat Apple hier anders gelöst? 1: vgl. Punkt C oben: Geringstmöglicher Aufwand war auch für Apple gegeben - nur hatte Apple mit iTunes bereits eine Basis mit allem, was nötig war: Shop, Bezahlung, Lieferung, Zensur- und Spionagemaschine, ... iTunes hat am Anfang nur Musik verstanden, dann Videos, Apps, und jetzt eben eBooks - die Verwaltung bleibt gleich. 2: Die Hardware hat Apple nicht neu erfunden. Und ganz bestimmt nicht für den hier angedachten Zweck entwickelt. Das iPad ist im Prinzip nur ein hochskalierter iPod Touch. 3: Eine verdammt wirksame Marketingmaschinerie mit immensem finanziellen Potential! (<-- vermutlich der wichtigste Grund!) Aus 1: und 2: können wir sehen, dass eBooks (und Magazine, bitte schön), auch wenn sie schön auf dem iPad anzuschauen sind, aus Apples Sicht nur ein Nebenprodukt sind - Die Kosten für die Ermöglichung dessen sind lapidar. D.h., auch Apple hat seinen Aufwand gering gehalten. Aber es geht. Und dass das auch jeder weiß, dafür hat man mit PR-Methoden gesorgt. Nun steht die Plattform, und die Verlage müssen nur noch ihren Content hochladen. Keine Sorgen mehr über eigene Shops, Wartung, Werbung, Bezahlsysteme, und man kann sich auf den Inhalt konzentrieren. Zurück zu meiner ursprünglichen Aussage: Dass RSS und Konsorten nicht mit einer Tageszeitung zu vergleichen sind, ist mir durchaus bewusst. Ich habe auch nur die Technologien angesprochen. Technisch wäre es durchaus denkbar, das durch geringfügige Änderungen an der Spezifikation zu kompensieren - Nur müsste dann halt auch jemand für die Inhalte sorgen. Ihr habt schon recht: Ohne Moos nix los, wie wir hier sagen. Nur solange niemand bestrebt ist, entsprechende Entwicklungen zu forcieren, wird auch niemand Geld damit verdienen - Ausser Apple (und zum geringen Teil auch die, die über Apple anbieten). PS: Quote:
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04-09-2010, 05:03 PM | #17 |
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@T_Frain_K: Ich kenne mich mit dem Verlagswesen und der amerikanischen Buchindustrie nicht so aus. Was ich beobachte ist folgendes:
Die Musikindustrie hat jahrelang das Internet verteufelt. Der iTunes Music Store war das erste erfolgreiche Modell für digitale Distribution von Musik. Die Musikindustrie hat auch danach noch häufig versucht, eine Konkurrenz zum iTunes Store aufzubauen –*erfolglos. Aber nicht wegen irgendwelcher hinterhältiger Geschäftsmethoden Apples, sondern weil der iTunes Store einfach das beste Angebot war: die komfortabelste Bedienung, das fairste DRM, die niedrigsten Preise, das größte Sortiment. Nun schaue ich mir das Zeitungsgeschäft an (wohlgemerkt: nicht eBooks!). Die Verkaufszahlen der Print-Ausgaben gehen aufgrund der starken Konkurrenz des Webs seit Jahren runter. Die meisten Verlage halten sich entweder ganz aus dem Web fern (von abgeschriebenen Billig-News-Portalen abgesehen) oder bieten unattraktive Ergänzungen zu den Print-Ausgaben wie PDFs an. Die einzige erkennbare Initiative ist Amazons Kindle. Doch der Kindle ist aufgrund seiner Technik für Zeitungen und erst recht für Magazine ungeeignet. Ich denke das weiß man auch bei Amazon, denn dieser Aspekt des Kindle wird meiner Meinung nach stiefmütterlich behandelt. Weitere Initiativen gibt es nicht. Es gibt niemanden, der sagt, hey, wir machen einen eReader für Zeitungen und Magazine, der sogar besser ist als die Printausgaben! Weder Sony, noch Barnes & Noble, noch Asus, noch sonstwer. Alle beschränken sich auf den Einheitsbrei aus 6" eReadern. Vermutlich, weil man in der Masse schlechter negativ auffallen kann, das weiß man ja seit der Schulzeit. Wie gesagt, ich kenne mich mit dem Buchgeschäft nicht weiter aus, doch ich sehe hier eine Menge Parallelen! Tatsache ist nun mal, dass Apple das einzige Unternehmen ist, dass dieses Thema aufgreift – ob als Haupt- oder Nebengeschäft ist doch völlig egal. Die Kindle-App gibt es sowohl für das iPad als auch für Windows-Tablets und ich bin mir sicher, dass viele Zeitungen neben dem iPad auch andere Tablets mit Windows und Android bedienen werden. Insofern glaube ich nicht an eine von Apple regierte Medienwelt. Dominiert vielleicht, aber es wird sicher Alternativen geben. Auffallend ist trotzdem: Die kommen alle erst nach der Vorstellung des iPad. |
04-09-2010, 07:34 PM | #18 | |||
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Zeitungen, Zeitschriften und Magazine unterliegen völlig anderen Gesetzmäßigkeiten als Bücher. Sie haben andere Laufzeiten, sie haben andere Margen, sie benötigen andere Distributionstechniken, sie haben andere Erlösmodelle. Quote:
Last edited by K-Thom; 04-09-2010 at 07:37 PM. |
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04-10-2010, 03:01 AM | #19 |
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Sorry, aber was da vorgestellt wurde war doch ein Witz. Hat ja noch nicht einmal richtig funktioniert. (Bis heute nicht) - Musst du denn ständig in deiner realitätsverzerrten Anti-Applewelt stecken? Meine Güte
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04-10-2010, 08:40 AM | #20 | ||
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Unterhaltungsliteratur wird praktisch ausschließlich in der Größe von Taschenbüchern, maximal bis zum Format A5 veröffentlicht (meistens deutlich kleiner). Und das, obwohl die Druckkosten, genauer: die Weiterverarbeitungskosten während des Drucks und die Papierkosten (ja!), für größere Formate (mit mehr Text pro Seite, dafür insgesamt weniger Seiten) günstiger sind. Es liegt daran, das Unterhaltungsliteratur selten mit auf dem Tisch liegendem Buch konsumiert wird, sondern meistens mit in den Händen gehaltenem Buch. Ein Buch in A4 ist deutlich leichter, als der selbe Text in gleicher Schrifttype und -größe auf A5 gesetzt, weil weniger Papier benötigt wird (das Verhältnis von Textflächen zu Freiflächen ist günstiger, je größer das Format ist). Obwohl ein A4-Buch also leichter wäre, würde es mehr Anstrengung bedeuten, dieses Buch zu halten (Stichwort Hebelwirkung, niemand hält ein Buch beim Lesen absolut senkrecht). Das Gleiche gilt natürlich auch für ein elektronisches Gerät: bei gleichem Gewicht ist das größere Gerät schwieriger zu halten. In der Realität wird dieses Problem noch gravierend verstärkt, da größere Geräte zusätzlich noch schwerer sind. Zudem gibt es bei größeren Formaten noch ein weiteres Problem: mit zunehmender Zeilenlänge hat das Auge Schwierigkeiten, an den Anfang der nächsten Zeile zu springen. Man muss öfter die richtige Stelle suchen, weil man in der falschen Zeile gelandet ist. Deshalb verwenden Zeitungen, Zeitschriften, Lexika und andere großformatige Medien einen mehrspaltigen Satz. Aber auch das ist ein Kompromiss, denn erwiesenermaßen sinkt die Lesegeschwindigkeit, wenn die Zeilen zu kurz werden, da das Verhältnis zwischen "Lesen" und "an den Zeilenanfang springen" ungünstiger wird. Auch die häufiger notwendigen Silbentrennungen fördern nicht gerade den Lesefluss. Als optimale Zeilenlänge hat sich, zufälligerweise, die Länge herausgestellt, wie sie in Taschenbüchern vorzufinden ist. Nun ist es bei den kurzen Texten, wie sie in Zeitungen, Zeitschriften, Lexika etc. vorzufinden sind, nicht weiter dramatisch, ob ich für den Artikel nun 5% mehr Zeit brauche oder nicht, deshalb lebt man da mit dem gerne mit dem Spaltensatz. Anders sieht die Sache in Fachbüchern aus und dort findet sich häufig kein Spaltensatz, sondern man verwendet übergroße Ränder, um letztlich auf die Zeilenlänge eines Taschenbuches zu kommen. Und, ach, welch ein Zufall, entspricht die Zeilenlänge eines Sechszöllers ziemlich genau der eines Taschenbuchs. Quote:
Grüße | Dominik |
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04-10-2010, 09:32 AM | #21 |
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04-10-2010, 12:38 PM | #22 | ||
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@Dominik: Danke, dass du meine Aussage bestätigst, dass sich kein einziger eReader-Anbieter ernsthaft mit der Vermarktung von Zeitungen und Zeitschriften auseinander setzt. Ich finds ein bisschen komisch, dass ich über eReader für Zeitungen schreibe und sich alle Fans von eReadern für Romane auf den Schlips getreten fühlen. Es geht mir nicht um iBooks auf dem iPad, sondern um die Times auf dem iPad. Dein letzter Kommentar ist übrigens ziemlich niedriges Niveau. |
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04-10-2010, 03:49 PM | #23 | |
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Aber rege ich mich jetzt darüber noch weiter auf, werde ich von Marc wohl auch zurückgepfiffen, während er dir ja die eine oder andere Schote durchgehen lässt. Last edited by K-Thom; 04-10-2010 at 03:52 PM. |
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04-10-2010, 07:04 PM | #24 |
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Da es in diesem Thread um einen Zeitungsverlag geht, habe ich allgemein von langen Texten gesprochen, was ich direkt im Anschluss aber auch erläutert habe. Die Frage, ob sich eInk oder LCD oder sonstwas für Zeitungen und Zeitschriften besser eignet, stellt sich in meinen Augen nicht: Apple ist nunmal das einzige Unternehmen, das diesen Markt momentan wirklich bedient. Das ist meine Grundaussage und bei der bleibe ich auch, egal wie sehr du mich hier von der Seite beschießt.
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04-11-2010, 04:53 AM | #25 |
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Nunja.. das iPad ist sicherlich aktuell der einzige Reader mit dem man farbige Magazine zufriedenstellend anschauen kann. Begnügt man sich auf schwarz/weiss besteht auch schon seit längerem ein Reader-Markt mit größeren Displays als 6". Ich erinnere nur mal an den KindleDX oder iRex-Geräte, die sogar eine noch größere Display-Diagonale bieten als das iPad und sicherlich nicht das komplette Layout vermurxen..
Allerdings ist es bestimmt wieder so, dass viele Verlage durch das iPad erst mal auf den e-Reader-Markt aufmerksam werden und dadurch vielleicht die aktuell eher maue Situation was Zeitung- und Zeitschriften-Lesestoff betrifft besser wird. Ich finde es etwas schade, dass erst eine Image-Firma wie Apple in einen schon längst etablierten Bereich einsteigen muss, damit andere Firmen und Verlage dessen (Käufer-)Potential erkennen.. Einerseits schön, dass die meist stiefmütterlich Behandelten ebooks und epapers endlich Aufmerksamkeit erhalten, andererseits ärgert es mich auch ein wenig, wenn Apple dadurch wieder als Pionier dargestellt wird, der wegen seines Genies einen komplett neuen Markt erfolgreich erschlossen hat.. Last edited by gulu-gulu; 04-11-2010 at 05:05 AM. |
04-11-2010, 12:48 PM | #26 | |
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04-12-2010, 03:52 AM | #27 |
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OK. Allerdings finde ich es etwas seltsam, wenn eine Meinungsäußerung darüber, welchen Eindruck eine Aussage erweckt, als Angriff ausgelegt wird.
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