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Zentaurus
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Kabel, Walther: Harald Harst (010) - Fluch eines Geschlecht. V2.0 [German] 26.07.2023

Der Fluch eines Geschlechts.

Kommerzienrat Kammler, der Beauftragte der Wettgegner Harsts, war gerade bei uns, als der merkwürdige Brief vormittags eintraf. Kammler war sofort einverstanden, daß der Inhalt dieses Briefes die neue Wettaufgabe darstellen solle.

Das Schreiben lautete:

Sehr geehrter Herr Harst!

Glauben Sie nicht, daß Ihnen etwa eine Falle gestellt werden soll. Wirklich nicht. Ich schwör’s Ihnen! Nein — nur die wahnsinnigste Angst läßt mich diese Zeilen in der Eisenbahn mit einer Füllfeder schreiben. Hier im leeren Abteil 2ter kann ich ja nicht beobachtet werden. Daheim oder anderswo würde ich es nicht wagen. Ja — ich wage nicht einmal, dem Papier all das anzuvertrauen, was mich bedrückt. Briefe, die ich an eine liebe Freundin schreibe, kommen nur dann an, wenn ihr Inhalt ganz harmlos ist. Kann ich wissen, ob nicht auch dieser Brief irgendwie abgefangen wird? — Ich flehe Sie an: Gewähren Sie mir eine Unterredung. — Aber diese muß unbedingt unter Vorsichtsmaßregeln stattfinden, die dafür bürgen, daß ich mich nicht noch größeren Gefahren aussetze. — Ach — wenn Sie wüßten, wie elend ich mich schon fühle! Ich schleppe mich nur noch weiter. Ich weiß ja: — eines Tages werde auch ich — Doch nein. Ich wage keinerlei Andeutungen. — Ich habe so lange nachgedacht, bis ich ein Mittel gefunden zu haben glaubte. Wir wohnen in Wannsee in der sogenannten Friedrichsburg dicht am Kleinen Wannsee in der Elsenstraße. Unser Garten reicht bis an das Wasser hinab. Wenn Sie ein Boot benutzen, können Sie nach Dunkelwerden unbemerkt dort landen. Aber seien Sie vorsichtig. Wir haben drei bissige Bulldoggen, die sofort Lärm schlagen. Legen Sie bitte gegen elf Uhr an unserem Bootssteg an und warten Sie auf mich. Ich steige dann zu Ihnen ins Boot, und wir stoßen vom Lande ab. Sollte ich in der kommenden Nacht nicht unbemerkt das Haus verlassen können, versuche ich’s in der nächsten. — Ich weiß: ich bin sehr unbescheiden, Ihnen zuzumuten, für eine Fremde Ihre kostbare Zeit zu opfern. Aber ich las gestern in der Zeitung, wie schnell Sie den Fall Blinkenstein aufgeklärt haben, und da dachte ich mir sofort: vielleicht kann Herr Harst Dich retten. — Ich fürchte, ich schreibe alles recht wirr durcheinander. Aber wenn Sie mich sprechen würden, dürften Sie begreifen, daß ich kein hysterisches junges Mädchen, sondern wirklich ein armes gehetztes Wild bin. — Ich muß schließen. Ich bin in Berlin angelangt. — Nochmals: Helfen Sie mir!

Die wandelnde Mumie.

Die Dame fuhr fort: »Vor acht Tagen war ich gegen halb zwölf aus dem Theater gekommen. Ich wollte gerade die Vorhänge meines linken Schlafstubenfensters zuziehen, als ich zufällig nach dem Mumiensaal hinüberblickte. Der Vollmond traf jene Fenster mit breiter Lichtbahn, so daß ich deutlich wahrnahm, wie eine Gestalt sich hinter dem mittelsten Fenster dort bewegte. Ich glaubte erst, es wäre unser Diener Karl. Dann aber trat die Gestalt ganz dicht an die tief herabgehenden Scheiben heran.

Mit einem Schrei des Entsetzens prallte ich zurück, denn — dort stand eine der Mumien, die Papa erst vor kurzem gekauft hatte, — stand da, wie sie auch in ihrem bunten Mumiensarg gelegen, — mit über der Brust gekreuzten Armen, um die Stirn das helle Band gebunden; die gläsernen, künstlichen Augen schienen mich anzustieren. Aber — sie bewegten sich. Ich habe es ganz deutlich bemerkt.

Der Mord ohne Toten.

Wir waren gerade mit dem Morgenkaffee fertig. Harst stand am Fenster und blätterte in einer Zeitung, rief dann plötzlich: »Schraut, hören Sie, — wieder ein Kapitalverbrechen — das zweite in drei Tagen. — Ich werde vorlesen.«

— »Gestern früh benachrichtigte der im Keller des Hauses Mönchengasse 24 wohnende Schuhmacher Pinzke das zuständige Polizeirevier von allerlei verdächtigen Geräuschen, die er über sich in dem Zimmer des Dekorateurs Weigelt während der Nacht gehört haben wollte. Daraufhin entsandte man zwei Kriminalbeamte, die die verschlossene Tür jenes Zimmers, das nach hinten heraus liegt und einen eigenen Eingang vom Hausflur hat, durch einen Schlosser öffnen ließen. Die Beamten sahen sofort, daß ein Verbrechen begangen sein mußte. Die geschlossenen Vorhänge des einzigen, nach dem Hofe hinausgehenden Fensters ließen genügend Licht durch, um auf dem hellen Bastteppich eine größere Blutlache und ringsum Blutspritzer auf den Dielen und auf den Kissen des Bettes zu erkennen. Weiter wurde dann festgestellt, daß ein großer Schließkorb Weigelts sowie die rote Steppdecke des Bettes fehlten. Die herbeigerufene Mordkommission fand auf dem Teppich einen Fingernagel mit Hautfetzen daran, der glatt vom Finger durch ein scharfes Instrument abgetrennt war. Der Fingernagel war etwas eingerissen, und in dem Riß steckten drei rötlichbraune Haare. Es handelt sich um kurzgeschnittenes Männerhaar. Weitere Anzeichen deuteten darauf hin, daß Weigelt in seinem Zimmer ermordet und die Leiche in dem Weidenkorb fortgeschafft ist. Der Schuhmacher Karl Pinzke hat Geräusche gehört, die diese Annahme bestätigen, so mehrmaliges Aufstampfen mit Füßen, einen kurzen Aufschrei und ein schweres Schleifen auf den Dielen, bald darauf auf der Straße das Rattern eines sich schnell entfernenden Wagens. — Hugo Weigelt, der verschwundene Dekorateur, war 28 Jahre alt, ledig und stand nicht im besten Ruf. Er war klein, mager, hatte ein gelbliches Gesicht, schwarzes Haar, schwarzen Schnurrbart und über der Nase auf der Stirn eine drei Zentimeter lange horizontale Narbe. Der aufgefundene Fingernagel dürfte von seiner linken Hand, Zeigefinger, stammen. Ein Bekannter Weigelts will den Nagel an bestimmten Kennzeichen, besonders an der Breite und Kürze, wiedererkennen. Die Polizei verfolgt bereits eine ganz bestimmte Spur. Erwähnt sei noch, daß der oder die Mörder sich in der Waschschüssel die blutigen Hände gereinigt haben und daß der Mord gegen Mitternacht — nach dem Fortschritt des Eintrocknens des Blutes und den Geräuschen zu schließen — erfolgt sein muß. Der Schuhmacher hat noch erklärt, er hätte sich gerade ankleiden und nach oben gehen wollen, als alles wieder ruhig geworden wäre. Deshalb auch wäre er im Bett geblieben. Er ist gleichfalls Junggeselle und läßt seine kleine Wohnung von der Frau des gleichfalls im Keller wohnenden Müllkutschers Hartwig säubern. Das Essen bereitet er sich selbst zu, wie er unserem Berichterstatter erklärte.«

Buch und Cover stammen von der Walther-Kabel-Seite, vielen Dank nach dort!
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