DRM-Chaos verhindert 3D-Vorpremieren von "Avatar"

[Taoki]

OK, ich hab Avatar auch gestern in 3D gesehen, bin auch Brillenträger.
Zur Technik: Die Brille war sehr störend, zu schwer und drückte mit der Zeit so sehr auf meine Nase, dass ich sie mit der Hand stützen musste. Trotzdem habe ich durchgehalten, Kopfschmerzen, die ich vorher schon hatte, sind immerhin nicht schlimmer geworden. Der visuelle Effekt war ziemlich gut, nahe an der Realität, also eher unauffällig. Wirklich deutlich war das nur bei Objekten, die deutlich im Vordergrund standen, z.B. wenn die Kamera um die durchsichtigen Taktikbildschirme in der Zentrale herumfuhr, oder Aufnahmen aus einem Cockpit heraus. Effekte wie in 3D-Show-Filmen gab es nicht (Dinge kamen nicht aus der Leinwand), brauch ich aber auch nicht.

Zu Helligkeit: ja, die Gläser sind dunkel, der Film aber nicht (nur in den Nachtszenen ) .
Das mit den Hertz: Bei LCD Bildschirmen hat das eine andere Bedeutung als bei Röhrenfernsehern. 100-200 Hz Bildschirme nutzen die zusätzliche Bilderzahl zur Berechnung von Extrabildern um Schliereneffekte und zu scharfen Kontrast zu vermeiden (so in etwa). Mit dem "Flackern" von Röhrenbildschirmen hat das nichts zu tun. EIne 3D Technologie am Fernseher halbiert dann die tatsächliche Frequenzzahl wegen der doppelten Bilderzeugung für re./li. Auge. Darum sollte der Fernseher für 3D Tauglichkeit 200 Hz erzeugen können um mit 3D ein 100 Hz Bild generieren zu können.

Zur Story: Wie gut die Schauspieler agiert haben scheint Geschmacksache. Ich fand gerade den Sicherheitschef am Plattesten. Viel schauspielerische Leistung war eigentlich auch nicht zu erwarten bei größtenteils Computergenerierten Figuren. Die Geschichte ist nichts Ungewöhnliches, ich hab aber schon dutzendemale platteres gesehen. Ich war z.B. angenehm überrascht, dass aus der Dreiecksbeziehung zwischen Protagonist, seiner Liebe und deren versprochenem Partner keine Liebestragödie wurde. Der Film war unterhaltsam und kurzweilig. Ich hatte nur einmal das Bedürfnis auf meine Uhr zu sehen, hab´s aber nicht gemacht (weil es mit der dunklen Brille auf der Brille etwas schwierig geworden wäre).

Schließlich: Ein 2. Teil dürfte kommen. Dann hoffe ich auch auf Aufklärung über die Geschichte der Ruinen, die am Heiligtum der Einheimischen mehrmals deutlich ins Bild gesetzt wurden.

[Alaska]

Originally Posted by Taoki

Schließlich: Ein 2. Teil dürfte kommen. Dann hoffe ich auch auf Aufklärung über die Geschichte der Ruinen, die am Heiligtum der Einheimischen mehrmals deutlich ins Bild gesetzt wurden.

Wenn sich Cameron sehr beeilt und doppelt so schnell ist, können wir den dann vielleicht in 8 Jahren genießen (mit halber Hertzzahl). Außer er erfindet den 3D-Effekt ohne Brille und mit voller Hertzzahl, dann werden es wohl volle 16 Jahre werden.

Ich glaube nicht, daß sich Cameron selbst mit einem zweiten Teil abgibt. Er hat erfunden und gezeigt was er wollte, mehr gibt die Story für ihn nicht her. Der braucht noch eine ganz neue Herausforderung, bevor er in Rente geht.

[hamlok]

@Alaska

Die weiteren Teile sind bereits geplant. Es soll eine Triologie werden.

Siehe z.B. hier auf kino.de

[Alaska]

Dann muß ich aus meinen 16 Jahren auch gleich 12 machen, vermutlich habe ich das mit den 160 Millionen Dollar verwechselt.

Aber vielleicht überläßt er wie bei Terminator zumindest den dritten Teil einem anderen Regisseur. Schade, ich hätte mir von Cameron in nächster Zeit noch etwas anderes gewünscht, der ist immerhin einer der besten Regisseure, die wir haben. Und selbst von Terminator 1 zu 2 hat er 6 Jahre gebraucht, dann wäre er also, optimistisch gerechnet, nach Avator 2 um die 60.

[EbookHype]

Mal ne Frage. Laut der Messe in Las Vegas sollen die 3D Fernseher teilweise nur 300-400 Euro teurer sein als normale Fernseher, aber die 3D Brillen sollen einzeln 100 Euro und mehr kosten.
Warum?
Im Kino gab es die Brillen doch für einen Euro.
Googeln zeigt mir zwar den Preis der Brillen an, aber ich finde nicht, warum die soviel teurer sind. Sind die soviel besser als die Kinobrillen oder funktionieren die Kinobrillen nicht bei 3D Fernsehern?

[Alaska]

Im Kino werden billige Polfilterbrillen benutzt, beim Fernsehen oder Spielen sind es teure Shutterbrillen, die an die Geräte angeschlossen sind. Siehe hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/3D-Brille

[gromit62]

Ja, die Technik ist bei den Fernsehgeräten anders. Trotzdem stört der hohe Preis für Shutterbrillen. Die Technik ist einfach und billig.
Elsa (leider pleite) hatte bereits vor 10 Jahren eine Shutterbrille (3D-Revalator), die am PC mit einem NVIDIA-Treiber gute Dienste leistete.
Es gab dabei eine Brille Kabel-Lösung (wurde zum Schluß für 10 DM verramscht) und eine kabellose (wg. Batterie etwas schwerere) Lösung.

Ich befasse mich schon seit Jahren mit Foto- und Filmstereoskopie und habe auch mehrere Brillen unterschiedlicher Technik ( u.a. auch eine Z800 3DVisor von eMagin mit 2 OLED-Displays und Head-Tracking)
Leider machen die meisten Brillen Kopfschmerzen.
Bei Avatar gings mit der Polfilterbrille aber recht gut.

[Alaska]

@ gromit62

Glaubst Du, daß diese Shutter-Technik markttauglich ist? Man also in Zukunft entweder mit einer leichten Kabelbrille vor der Kiste sitzt oder einer schweren mit Akku?

Wenn dann noch Gäste kommen … Dann kann man zum Kaffee die Kopfschmerztabletten gleich mit verteilen.

[gromit62]

Originally Posted by Alaska

@ gromit62

Glaubst Du, daß diese Shutter-Technik markttauglich ist? Man also in Zukunft entweder mit einer leichten Kabelbrille vor der Kiste sitzt oder einer schweren mit Akku?

Wenn dann noch Gäste kommen … Dann kann man zum Kaffee die Kopfschmerztabletten gleich mit verteilen.

Markttauglich ? Ich glaube schon.
Die LCD-Shutter verbrauchen nur sehr wenig Strom. Die Energie hierzu könnte man heute sogar theoretisch kabellos übertragen.
Schwer wird so eine Brille auch mit Knopfzelle oder aufladbaren Mini-Akku nicht.
Auf jeden Fall wesentlich weniger Aufwand als mit einem drahtlosen Kopfhörer, wobei die Kombination sogar praktisch wäre.

Kopfschmerzen sind bei Polfilter oder Shutterbrillen weniger zu erwarten als bei Brillen mit integrierten Display. Denn bei diesen muß die Optik genauer aufs Auge abgestimmt werden.

[Marc_liest]

Also ICH möchte gar keine Brille für 3D tragen müssen. Da muss schon eine andere Technik her.

[gromit62]

Originally Posted by Marc_liest

Also ICH möchte gar keine Brille für 3D tragen müssen. Da muss schon eine andere Technik her.

Diese Technik gibt es auch und hab ich sogar bereits selbst gesehen.
Hat mir aber nicht besonders gefallen. Das funktioniert dann ähnlich wie bei diesen Postkarten, wo bei unterschiedlichen Blickwinkeln unterschiedliche Motive sichtbar werden.

[Alaska]

Hier ein interessanter Link zur 3D-Technik in den Kinos, ich wußte gar nicht, daß die so unterschiedlich sein kann. Insofern haben wir Avatar vermutlich nicht nur mit verschiedenen Augen gesehen.

http://forum.digitalfernsehen.de/for...ml#post3838356

[Taoki]

Das ist sehr interessant. Jetzt weiß ich, dass ich den Film mit dem XPanD System gesehen habe. Wie gesagt, schwere, unbequeme Brille, für Brillenträger unbequem. Aber sehr gutes Bild. Dann muss ich mir mal einen anderen Film mit dem RealD Verfahren ansehen. Da müssten die Brillen ja leichter sein.

[Alaska]

Originally Posted by Taoki

Das ist sehr interessant. Jetzt weiß ich, dass ich den Film mit dem XPanD System gesehen habe. Wie gesagt, schwere, unbequeme Brille, für Brillenträger unbequem. Aber sehr gutes Bild. Dann muss ich mir mal einen anderen Film mit dem RealD Verfahren ansehen. Da müssten die Brillen ja leichter sein.

Sind sie. Ich habe in einem Real3D Kino gesessen. Die Brille saß sehr angenehm auf der Nase, aber die Helligkeit hat sehr gelitten, wie ich jetzt lesen konnte, um mehr als 50 %, weil das Kino nur einen Projektor benutzt.

[der-Matt]

Hm, schön und gut, aber die Technik macht den Film leider auch nicht besser. :-/
Nen Golden Globe alter... neee, manchmal is komisch.