12-12-2018, 04:01 AM | #1381 | |
Wizard
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Obwohl Duane durchaus gefühlvoll und sensibel an die Thematik von Krebs im Endstadium herangeht, hat mir The Wizard's Dilemma nicht so recht gefallen - gar zu passiv kommt die Protagonistin hier daher, und die angekündigte persönliche Auseinandersetzung zwischen Nita und den Krebszellen, auf die ich mich das halbe Buch lang gefreut hatte, ist dann doch ganz schnell mit ein paar Drohungen abgetan. Das Ende war dann zwar einigermaßen OK, aber den Weg dorthin fand ich schlussendlich enttäuschend. Band 6, A Wizard Alone hat mir dagegen wieder besser gefallen. Der Titel passt hier in mehrerlei Hinsicht, und Diane Duane geht mit ihrem gewählten Thema Autismus gewohnt sensibel um. Die Charaktere sind hier wieder aktiver und auch die Nebencharaktere wachsen mir zusehends ans Herz. Dass der in Band 7 titelgebende Wizard's Holiday - ein Studentenaustausch quer durch die Galaxie - kein wirklicher Urlaub werden dürfte, sollte jedem Leser der Reihe von vornherein klar sein. :-) Dunkle Vorahnungen gibt es jedenfalls auch gleich dazu. Mal sehen, wie sich das entwickelt... |
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01-15-2019, 03:00 AM | #1382 | |
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Der 8. Band der Serie, Wizards at War ist dunkler und komplexer als die meisten Vorgänger, jedoch fehlte ihm ein wenig deren thematische Schlüssigkeit. Carmela, die Schwester von Kit, dem Partner der Protagonistin, läuft hier jedoch zu großer Form auf und zeigt, dass auch Nicht-Zauberer ihr Scherflein zur Geschichte beitragen können. Davon hätte ich gern auch noch mehr gelesen. Die Autorin schafft es ansonsten, einem breiten Spektrum an Emotionen Raum in dieser Erzählung zu bieten. Insbesondere in den kleinen Momenten zeigt sie, wieso ich sie seit mehr als 25 Jahren als Autorin schätze. Womit ich mich aber auch nach 8 Büchern überhaupt nicht anfreunden kann, ist das typische Buchende in dieser Serie: wieder einmal sind es andere, die Deus-Ex-Machina-gleich die Welt retten, und wieder einmal geht das nur, indem andere ihr Leben opfern. Das ergibt zwar in diesem Fall mehr Sinn als in den meisten (oder eigentlich sogar allen) anderen Büchern der Serie, dass das trotzdem mit einer Ausnahme in bisher allen Teilen der Serie so war, mindert die erzählerische Wirkung jedoch leider enorm. |
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02-01-2019, 03:44 AM | #1383 |
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Den vorläufigen Abschluss meines Ausflugs in das Young Wizards-Universum bildet Band 9 der Serie, A Wizard of Mars. Die menschliche Faszination mit dem Roten Planeten bildet hier den Aufhänger für eine Geschichte über die ersten intelligenten Bewohner unseres Sonnensystems, und natürlich stecken Nita und insbesondere Kit mitten drin in dem entstehenden Schlamassel. Wie sehr die beiden der Schlüssel des Ganzen sind, wird natürlich erst am Ende so richtig klar, aber auch zwischendurch hätte ich mir oftmals ein wenig mehr Klarheit in dieser komplexen, auf mehreren Handlungs- und Zeitebenen erzählten, Geschichte gewünscht.
Dass sich am Ende diesmal keiner aufopfern muss, hat mir ebenso gefallen wie der Umstand, dass Kit und Nita es diesmal fast, aber auch nur fast, ohne ein Deus-Ex-Machina-artiges Zuhilfeeilen mächtigerer Zauberer geschafft haben, alles zum Guten zu wenden. Dass im vorigen Satz zweimal das Wort "fast" steht, wäre dann mein zweiter Kritikpunkt. Und ja, Nita und Kit entdecken endlich, dass sie mehr als nur Zauberpartner sind, aber das nur am Rande... :-) Inspiriert von diesem Buch, und weil es schon lange auf meinem TBR-Stapel liegt, habe ich dann gestern Abend mit der Barsoom-Serie von Edgar Rice Burroughs angefangen. Ein wenig skeptisch bin ich ja, aber mal schauen, wie weit ich mit diesem Klassiker der Pulp-SF komme. |
02-11-2019, 10:44 AM | #1384 | |
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Ich bleibe trotzdem dabei, weil die Geschichte trotz all dieser Schwächen recht unterhaltsam und flott zu lesen war. Und weil der zweite Band The Gods of Mars deutlich interessanter - wenn auch nicht wirklich plausibler - zu werden scheint, weil er der Mythologie von Barsoom nachgeht und einige überraschende Wendungen bereithält. |
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02-13-2019, 01:59 AM | #1385 | |
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02-19-2019, 02:56 AM | #1386 | |
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Ich wünsche ihm bei diesem Unterfangen viel Freude und nehme wohlwollend zur Kenntnis, dass es nunmehr sein Sohn sein soll, der mit Thuvia, Maid of Mars die nächste Maid in Not aus den Fängen des Bösen zu erretten hat. |
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03-04-2019, 03:41 AM | #1387 |
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Der Teil 5 der Barsoom-Reihe von Edgar Rice Burroughs, The Chessmen of Mars geht augenscheinlich der Frage nach, ob man auch eine Frau zur Protagonistin machen kann, wenn ihre Rolle praktisch nur darin besteht, Damsel in Distress zu sein. Klare Antwort: kann man so machen, wird dann halt scheiße. Mit diesem Werk endet dann wohl meine Lektüre der Barsoom-Serie.
Ich kann mich ja des Eindrucks nicht erwehren, dass Burroughs generell einfach nichts für mich ist, bin aber gewillt, die anderen Serien zumindest anzulesen. Erster Versuch: Die Caspak-Serie, beginnend mit The Land That Time Forgot. Und was soll ich sagen, bisher sieht's eher schlecht aus. Fast alles, was mir schon an der Barsoom-Serie nicht gefiel, taucht hier auch wieder auf: Die flachen, clichéhaften Figuren, die platte Handlung, der Schwulst. Wenigstens ist der Held diesmal ein normaler Mensch, und Deus-ex-Machina war jetzt auch noch nicht sooo oft der entscheidende Handlungsschwerpunkt, dafür scheint das Setting krass unplausibel, selbst aus damaliger Sicht. Mal sehen, vielleicht wird's ja doch noch besser... |
03-05-2019, 02:57 AM | #1388 |
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Vor einigen Tagen ist mir aufgefallen, dass noch einige Bücher aus der damaligen Baen Free Library auf meinem TBR-Stapel liegen. Die jährlichen Kurzgeschichtensammlungen lasse ich dabei mal außen vor - für Kurzgeschichten muss ich in der richtigen Stimmung sein, was selten vorkommt. Und ob ich mir Tom Kratmans A State of Disobedience antun will, weiß ich auch noch nicht so genau - der islamophobe Mist, den er sonst so absondert (A Desert Called Peace, Caliphate), empfiehlt ihn ja in meinen Augen nicht.
Dafür hatte ich aber mit Ryk Spoors Grand Central Arena eine Menge Spaß. Die Prämisse ist zwar aus meiner Sicht ziemlich weit hergeholt, wenn man sich darauf aber erst einmal eingelassen hat, ist der Rest des Buches recht unterhaltsam. Die Figuren sind ausreichend plastisch, der Spannungsbogen reißt nie ab, und die Handlung wird flott aber nicht überstürzt vorangetrieben. Hier lohnt es sich vielleicht, mal nach Angeboten für die Fortsetzungsbücher Ausschau zu halten. Und nachdem ich mit diesem Werk von Ryk Spoor Spaß hatte, mache ich gleich mit seinem Phoenix Rising weiter, auch wenn der Klappentext doch sehr nach generischer Fantasy klingt... |
03-14-2019, 03:44 AM | #1389 | |
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Einen Aspekt der Caspak-Serie fand ich jedoch interessant: Die Frauen, die der Autor seinen männlichen Protagonisten an die Seite stellt (und die quasi unvermeidlich zu deren Ehepartnern werden), sind ausnahmslos den Männern mindestens ebenbürtig. Dass letztere das, wenn überhaupt, nur am Rande mitbekommen und bestenfalls situationsbezogen zu schätzen wissen, spricht hingegen weder für diese Männer noch für den (zweifelhaften) Geschmack, den besagte Frauen bei ihrer Partnerwahl an den Tag legen. Ich würde jetzt deshalb Edgar Rice Burroughs nicht als Feministen bezeichnen wollen - zu kritikarm ist sein chauvinistisches Männerbild - aber interessant fand ich das, wie gesagt, schon. Ich mache dann mal mit der Moon-Serie desselben Autors weiter. Zitat Wikipedia: P. Schuyler Miller wrote that "Most readers agree that 'The Moon Maid' was Burroughs's best book and best science fiction." Na mal schauen... |
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03-20-2019, 07:16 AM | #1390 | |
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Allerdings zündet Spoor hier ein Feuerwerk der Ideen in einer fast schon zu opulent ausgestalteten Welt, formt seine Hauptcharaktere gut aus, und vernachlässigt in dieser spannenden Erzählung auch dem Humor nicht. Man merkt der Welt, die wie Raymond Feists Midkemia in einer Rollenspielkampagne entstand, ihr Alter und ihren Detailreichtum an. Außer im allerersten Kapitel, welches den Leser mit viel zu vielen neuen Namen konfrontierte, fühlte ich mich aber nie überwältigt oder überfordert. Nur die Karte hätte in dem Baen eBook etwas größer ausfallen können - einige der Beschriftungen waren doch recht schwer auffind- und lesbar. Das Ende fand ich nicht ganz zufriedenstellend: Das Buch führt hervorragend in den viel, viel größeren Gesamtkonflikt ein und gibt einen guten Ausblick, was man in diesem Erzähluniversum noch so alles erwarten kann, schafft es aber leider nicht, die eigene Haupthandlung - nämlich die Gerechtigkeit/Rache für alle Mörder von Kyris Familie - abzuschließen. Der Gesamtkonflikt und die zum Ende des Buches bereits angerissenen Handlungsfäden bieten an sich Stoff für dutzende Bücher, und ich kann mir nicht vorstellen, dass die nicht ihrem gerechten Ende zugeführten Missetäter erzählerisch den Folgebänden soooo viel beisteuern sollen. Hier werde ich wohl bei Gelegenheit trotzdem Ausschau nach den weiteren Büchern in dieser Serie (und später ggf. in dieser Welt) halten, da mir Spoors Werk trotz kleiner punktueller Schwächen gut gefallen hat. Als nächstes wage ich dann doch noch einen Blick in Tom Kratmans State of Disobedience. Viel Gutes erwarte ich ja nicht, aber dann habe ich das Buch so oder so von meinem TBR-Stapel weg. :-D |
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03-20-2019, 10:23 AM | #1391 | |
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Und da wird kein Cliché ausgelassen, sei es noch so platt und abgedroschen. Die Linken/Progressiven, angeführt von einer männerhassenden Lesbe, sind die Bösen, einschließlich dem entsprechenden Vokabular zu deren Beschreibung ("crony", "sycophant", usw.), die konservativen Christen und Libertären sind die Guten. Und die ganzen Rechtfertigungslügen dieser Guten, die alle längst empirisch widerlegt sind, sind natürlich alle, alle wahr. Nee, also dafür ist mir meine Zeit zu schade, selbst wenn ich das als soziopsychologische Studie des amerikanischen Rechtskonservatismus ansehe. |
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03-27-2019, 03:05 AM | #1392 | |
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Aus meiner Sicht ist da selbst das sonst recht schwache Beyond Thirty - The Lost Continent bessere Science Fiction als die Moon-Serie. Ich werde wohl noch in die Venus-Serie reinschauen und mir die Tarzan-Serie klemmen (ein kurzer Blick in das erste Buch produzierte nichts als gähnende Langeweile), und dann meinen Ausflug in die Welten von Edgar Rice Burroughs beenden. |
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03-27-2019, 08:09 AM | #1393 |
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Nach wie vor aktuelle Literatur:
.... »Reg dich bloß nicht künstlich auf, Tredup. Was hat denn das für einen Sinn?« »Natürlich rege ich mich auf über dein Natürlich. Geh du doch selber einmal los, Annoncensammeln. Diese Affen! Diese Krämer! Diese drehstierige Bande! Ich inseriere vorläufig nicht. Ich habe keine Meinung für Ihr Blatt. Besteht die Chronik überhaupt noch? Ich dachte, sie wäre längst eingegangen. Kommen Sie morgen wieder. – Es ist zum Kotzen!« Wenk murmelt aus seinem Sessel: »Ich traf heute früh den Maschinenmeister von den Nachrichten. Die kommen heute mit fünf Seiten Anzeigen raus.« Stuff spuckt verächtlich: »Das Mistblatt. Kunststück. Wenn man 15 000 Auflage hat.« »Die haben ebensogut 15 000, wie wir 7000 haben wollen.«»Bitte, wir haben eine notarielle Bescheinigung über 7000.« »Du mußt die Stelle mal radieren, wo das Datum steht. Die ist schon ganz schwarz vom Zuhalten mit deinem Daumen, all die drei Jahre, seit die Zahl mal richtig war.« ... Hans Fallada, "Bauern, Bonzen und Bomben", Berlin, 1931 |
04-17-2019, 04:08 AM | #1394 | |
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OK, Schluss mit Burroughs. Ich bin ja kein besonderer Freund kurzer Erzählformate, aber Nancy Kress' AI Unbound (zwei Kurzgeschichten/Novellen über KI) und Beggars in Spain (eine Novelle über eine kleine Gruppe genmodifizierter Menschen) haben mir ausnehmend gut gefallen. So habe ich S/F gern: spannend, interessant, gesellschaftskritisch und zum Nachdenken anregend. Interessanterweise komme ich mit ihrem Roman Crossfire, den ich gestern Abend im Zug angefangen hatte, bis jetzt nicht so gut klar. Zu episodisch und unzusammenhängend scheinen mir die ersten Kapitel zu sein, so dass ich noch nicht so richtig in die Geschichte reingekommen bin. Aber insgesamt ist die Erzählung über das fünfte menschliche Kolonieschiff (und das erste private seiner Art) allemal interessant genug, dass es sich lohnt, weiter zu lesen. |
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04-18-2019, 08:19 AM | #1395 | |
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Ich hoffe, dass das bei Destiny, Boyds einzigem S/F-Roman, wenn man jetzt vielleicht mal von der Do-Over-Geschichte Joe/Joan absieht, besser wird. Viel schlimmer wird es hoffentlich nicht... |
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