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04-19-2009, 07:17 PM | #1 | |
sleepless reader
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Wollt Ihr mal wissen, was so mancher Verleger von "Kundenwünschen" hält?
boersenblatt.net: Pirate Bay-Betreiber kassieren Gefängnisstrafe
Augenmerk bitte auf Kommentar Nr. 29: Quote:
Ist das wirklich Normalität in dt. Verlagshäusern oder ist der m.E. etwas uninformiert wirkende Herr Verleger nur eine Ausnahme? Wie geht man mit solchen Leuten um? Einfach ignorieren oder das Boersenblatt zur Diskussion mit denen nutzen? PS: Wenn ihr nachlest, werdet ihr merken, dass da niemand etwas darüber geschrieben hat, dass es "normal" sei, wenn die Verlage "beklaut" werden... |
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04-19-2009, 09:31 PM | #2 |
reading everywhere
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"etwas uninformiert wirkender Herr Verleger" ist ja noch nett untertrieben,
der Herr teilt schön in alle Richtungen pauschal aus. Es ist schon ein bedenklicher Blick auf den Kunden, diesen mit "friß oder stirb"-Methodik zu befriedigen zu versuchen. Poster nr.30 mit einer direkten Antwort spricht mir da in den meisten Punkten aus der Seele... (immer diese unbequemen Konsumenten mit eigener Meinung...) |
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04-20-2009, 01:56 AM | #3 |
sleepless reader
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04-20-2009, 02:44 AM | #4 | |
Connoisseur
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Quote:
Siehe, wes Geistes Kind, dieser Schreiberling ist: http://archiv.twoday.net/stories/5622314/ und http://archiv.twoday.net/stories/5612757/ Was anderes ist, dass in den Köpfen von Verlegern und auch in denen von vielen vielen Autoren einfach nur unendliche Leere herrscht, wenn es um das Verhältnis und den Unterschied von ebooks, ereadern, openaccess und googe-books geht. Es ist dann schon klar, dass deren Geschäftsmodell dann häufig auf der ebenso großen Dummheit/Unwissenheit von Kunden aufbauen muss, denen man das Geld aus der Tasche ziehen kann für drittklassige Dienstleistung und Produkte. (Was nicht heißt, der intelligente Kunde klaut, sondern der intelligente Kunde braucht Gartenratgeber von Ulmer nicht mehr, weil freie Infos bsp. mittels Google bei Wikipedia findet. Oder in eine Stadtbücherei geht ... .) |
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04-20-2009, 03:48 AM | #5 |
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netseeker, schön und sauber argumentiert, ohne irgendwann bei diesen hanebüchen antiquierten Vorstellungen irgendwann die Geduld zu verlieren!
Mir als reinem eBook-Verleger geht bei solchen Argumentationsweisen immer der Hut hoch. Lustigerweise hatten wir in 6 Jahren eBooks ohne DRM bisher noch kein großes Problem mit Raubkopien. Woran das wohl liegen mag, scheinen Leute wie Herr Ulmer nicht einmal ergründen zu wollen. |
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04-20-2009, 04:23 AM | #6 |
book creator
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04-20-2009, 06:57 AM | #7 |
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Fast alle raubkopierten Comicalben stammen übrigens aus Stadtbüchereien. Die Scanner leihen den Band aus, scannen ihn ein, bringen ihn zurück. Für Hörbücher gilt Ähnliches, wenn hier auch mehr auf privates Material zurückgegriffen wird. Für Sachbücher Vergleichbares. Ebenso für die nicht mehr ganz aktuellen Bestseller. Oder DVDs, wenn sie eine Stadbücherei im Sortiment hat.
Damit erfüllt eine Stadtbücherei eigentlich den Strafbestand von Pirate Bay. Das ist jetzt ernst gemeint, nicht augenzwinkernd ironisch. Was mich nur wirklich interessieren würde - denken alle Verleger etablierter Verlage so? Oder ist Herr Ulmer hier die Ausnahme? Ich hoffe es, denn ansonsten steht uns die "Musikindustrie vs. Kunden", Staffel 2 ins Haus. Nur, dass man jetzt Musik gegen Bücher austauscht. Wie kann man nur so dumm sein? Ich kapier's wirklich nicht. Und wenn das Interesse an eBooks schon im Promillebereich liegen soll - wovor hat man dann Angst? Wovor hat man dann ernsthaft Angst? Das ist eine solche unzusammenhängend geführte Argumentationskette, die geprägt ist von Angst, etwas zu verlieren und dem Drang, seine Rechte eifersüchtig zu verteidigen. "Meins, alles meins!" Last edited by K-Thom; 04-20-2009 at 07:10 AM. |
04-20-2009, 07:51 AM | #8 | |
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Eine sinnvolle Aussage von Herrn Ulmer (jaja ...) zur Preisfindung bei eBooks:
Quote:
Als wir vph eBooks 2003 gegründet haben, hatten wir ein klares Vorgehen: Unschlagbar günstige Preise. eBooks für einen Euro. Unschlüssige Leser sollten nicht über den Preis nachdenken müssen, sondern einfach nur entscheiden wollen, ob sie den Roman lesen möchten. Das halte ich bis heute für einen sinnvollen Ansatz, nur ... er entspricht nicht dem Kaufverhalten der Leser. Als wir nach den Zweitverwertungen den ersten Roman exklusiv als eBook veröffentlicht haben, mussten wir durch den höheren Aufwand (also auch höhere Kosten) einen höheren Preis ansetzen. Der erste Titel für 2.- Euro kam. Und siehe da: Er hat sich genauso gut verkauft wie die günstigeren Bände. Durch die ersten Kooperation mit einem Partnerverlag haben wir dann (je nach Umfang) Preise von 3.50 und 7.- eingeführt. Bei unseren damaligen Kunden haben wir festgestellt, dass 3.50 noch akzeptiert wird, 7.- Euro dagegen eine Schmerzgrenze erreichen. Obwohl der Roman mit 1 Million Zeichen entsprechend umfangreich ist. Nach mehrjähriger Erfahrung lässt sich eines feststellen: Der Preis ist in einem Segment unter 10.- Euro so gut wie kein Grund für oder gegen einen Kauf. Erscheint der Titel interessant, wird er gekauft. Ein Roman wird nicht dadurch häufiger verkauft, dass er günstiger als vergleichbare im Sortiment ist. Zumindest nicht so viel häufiger, um für entsprechenden Mehrumsatz zu sorgen. Unsere beiden bestverkauften Serien bis 2008 haben bei höherer "Auflagenzahl" einen doppelt so hohen Preis wie das drittbestverkaufte. Gleiches Genre, gleiche Leserstruktur, teilweise sogar dieselben Autoren, alle drei in Zweitverwertung. Trotzdem greifen die Leser eher zum teureren Titel. Natürlich: Ist das eBook deutlich günstiger als der gedruckte Titel, steigt auch bei Kunden ein Anreiz, sich den Kauf des eBooks zu überlegen. Aber es fehlt noch die Erfahrung, wie tief man im Preis heruntergehen kann, dass es sich für den Verlag noch lohnt und wie hoch man ihn ansetzen soll, dass ein Kunde es immer noch als Preisvorteil empfindet. Und diese unbekannte Spannbreite zwischen "kann" und "soll" wird 5 bis 10 Euro betragen. Man kann als Verlag da auch schnell viel an Umsatz verschenken, weil man "zu günstig" ist. Last edited by K-Thom; 04-20-2009 at 07:57 AM. |
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04-20-2009, 09:33 AM | #9 | |
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Quote:
Etwas völlig anderes ist es natürlich, wenn ich meine privaten Kopien wiederum in Umlauf bringe oder sogar gewerblich handle. Dass was Ulmer & Co. wollen und weshalb sie in demagogischer Manier alles, von Google Books über Open Access bis hin zu e-books, in einen Topf werfen, ist, überspitzt gesagt, die Abschaffung des Urheberrechts durch ein Verlegerrecht. PS: Ich mag das Wort Raubkopie nicht, da es das unrechtmäßige Kopieren von Werken juristisch unkorrekterweise mit dem Tatbestand des (gewalttägigen) Raubes in Verbindung bringt. Nur wird bei einer Kopie ja nichts geraubt ... . Das UrhG kennt den Begriff daher auch nicht. Schwarzkopie beschreibt es m. E. besser. Last edited by cubisticus; 04-20-2009 at 10:22 AM. |
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04-20-2009, 10:10 AM | #10 |
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@K-Thom
Hier kann ich nur zustimmen. Es mir z.B. auch nicht darum die Bücher für einen Euro zu bekommen, sondern einfach die Amortisation des eBook Readers auch im Hinblick auf die Preise wahrzunehmen. Sprich, der Preis eines eBooks muss sich von der gedruckten Vorlage unterscheiden. Grössen von 20% wären völlig in Ordnung. Weshalb aber manch eBooks preislich sich an einer gebundenen Vorlage orientieren ist als Kunde nicht zu verstehen. Von einer Buchpreisbindung mal ganz abgesehen, die m.E. hier ebenso nichts zu suchen hat, da bereits durch das Steuerrecht ein eBook nicht als Buch gewertet wird. |
04-20-2009, 10:37 AM | #11 |
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@ cubisticus: Seufz, ich hätte dazuschreiben müssen, dass das nicht meine eigene Meinung dazu ist ...
Nur dass man bei harter Auslegung des Pirate Bay-Urteils genauso gut auch Stadtbüchereien in die Pflicht nehmen müsste. Und dann würde es hanebüchen werden. Deshalb bin ich auf einen möglichen Prozess Ulmer vs. Bibliothekare gespannt. Der zusätzlich dadurch brisant wäre, dass die Bibliothek auf eigene Faust eingescannt hat. Ich fände nur eine Razzia der Polizei in der örtlichen Stadtbücherei mit einer Personendurchsuchung aller Anwesenden wegen mobiler Scanner und den Daten auf USB-Sticks einfach nur wundervoll bizarr! Last edited by K-Thom; 04-20-2009 at 10:39 AM. |
04-20-2009, 11:02 AM | #12 | |
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Quote:
Und selbst wenn: Eine Stadtbücherei leiht keine geklauten Büchern aus ... . Pir.Bay hat aber auf offenbar rechtswidrige Angebote verlinkt. Wenn du das in Deutschland machst, siehe Wikileaks.de-Affäre, kann dir das gleiche auch hier blühen. Wenn eine Bibliothek hier ihre E-Books vorher bei Avaxusf. zieht und dann anbietet, ist sie auch dran. Aber das tut sie natürlich nicht. Selbst Ulmer weiß das. Weshalb er die UBs auch nur deshalb verklagt, weil sie UrhG-geschützte Bücher einscannen und intern zugänglich machen ... . Deine Argumentation bleibt krumm, deine Angst glücklicherweise unbegründet. In der Stabi Berlin wird seit Jahren auf USB-Sticks kopiert und gescannt was das Zeug hält und sogar damit "gedealt", sie ist immer noch offen Last edited by cubisticus; 04-20-2009 at 12:44 PM. |
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04-20-2009, 11:10 AM | #13 |
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Na, vielleicht gehe ich morgen mal hin und erkläre den Angestellten am Abgabeschalter, dass sie durch ihr Sortiment potenziell die illegale Verbreitung digitaler Kopien fördern.
Denn eigentlich sollte auch ein Buch durch DRM-Maßnahmen geschützt werden, d.h. öffnen und umblättern nur durch Abtasten des Fingerabdrucks (da bekommen auch Eselsohren völlig neue Einsatzgebiete, wenn man sie mit RFID-Chips versieht!). Nach dreimaligem Lesen verblasst die Druckerschwärze, und wenn das Buch an mehr als fünf Personen ausgeliehen wurde (DNA-Analyse im Buchdeckel), dann zersetzt sich das Papier. Hach, so viele Ideen und so wenig Möglichkeiten! |
04-20-2009, 01:22 PM | #14 | |
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Quote:
Damit möchte ich nur darauf hinweisen, daß die Idee nicht so weit hergeholt ist, wie es ein gesunder Geist gerne hätte... |
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04-20-2009, 04:46 PM | #15 | |
sleepless reader
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Kein Konsens und nur wenig stichhaltige Antworten - das war beim Aufeinanderprallen derart unterschiedlicher Sichten auch nicht zu erwarten - aber endlich doch ruhige, sachliche Töne. Ich denke, ich werde die unbeantwortet gebliebenen Fragen (auch die einiger anderer Teilnehmer) nochmal sachlich ausformuliert direkt an den Börsenverein des dt. Buchhandels mit Bitte um Beantwortung senden. Vielleicht sollten wir uns einfach öfter auch mal auf den Plattformen der Anbieter bemerkbar machen. Nicht um "zu stänkern" (selbst wenn das bei manchem dort offensichtlich so ankam) aber um die Chance zu nutzen mit den Anbietern verstärkt in die Diskussion zu gehen. PS: Vielen Dank an Alle "Unbekannten", die auf der "fremden Plattform" so fleißig und sachlich mitdiskutiert haben. |
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