Unutterably Silly Fundstücke

[Marrella]

Originally Posted by Doitsu

@doubleshuffle: Vielen Dank für die Aulösung. Da hat wohl wieder meine "interne Autokorrektur" zugeschlagen.

Bei mir wohl auch, obwohl ich dazu neige, jeden Rechtschreibfehler zu sehen. Aber heute bin ich einfach nur "alle".

Davon abgesehen macht mich dieses eklige pappsüße Zeugs überhaupt nicht an - den Test würde ich ausnahmsweise bestehen.

[troll05]

Schwierig zu finden, aber gut

Von de, Zeig hab ich 'ne offene Tüte im Schrank liegen weil mein Sohn sich mal einbildete das haben zu wollen. Das war glaub ich vor zwei Jahren.
Mal schauen ob das Zeug inzwischen wieder in den Ursprungszustand zurückgegangen ist.

[doubleshuffle]

Originally Posted by pynch

Oh Captain, my Captain! Das Feuilleton der SZ hat mit einer Kritikerbefragung ein Ranking einiger Literatur-Nobelpreisanwärter erstellt, in dem »Ausdruck«, »Bildung«, »Unterhaltsamkeit«, »Fabulierlust« und, mein Favorit, »Politisches Engagement« ermittelt wurden.

Die Literaturvermessung geht weiter:

Der amerikanische Literaturwissenschaftler Holst Katsma hat gerade die womöglich erste Untersuchung von erzählter Lautstärke vorgelegt. Mit den Mitteln eines großen Datensatzes und einem Computer hat er untersucht, wie laut in Romanen des 19. Jahrhunderts gesprochen wird. Dabei beginnt er mit einer ganz schlichten Unterscheidung. „Kopf ab!“, schrie die Königin – das ist, in „Alice im Wunderland“, laut. Wenn jemand hingegen etwas „sagt“, wäre das eine neutrale Lautstärke, wenn etwas „gewispert“ wird, die denkbar leiseste.

Auf eine Unterscheidung wie die im letzten Satz zitierte muss man erstmal kommen, wa? Mensch, bin ich dankbar für die Gnade der frühen Geburt, die mir zu studieren erlaubte, bevor die digital humanities voll zugeschlagen hatten!

[pynch]

Ganz ganz wichtige Studie, das! Doch anscheinend hat der böse böse Journalist die Fakten einfach ungeprüft übernommen: In Middlemarch steht in Wahrheit (Spoiler-Alert!) 2296-mal »said« und nicht nur 1840-mal. (Pardon, bin noch leicht verkatert, zu ’nem klügeren Kommentar reicht’s noch nicht!)

PS: Herr Dabbelhassel, dürfen/müssen wir Ihre neue Avatar-Beauty genauso lange ertragen wie die zu Halloween oder ist der Spuk morgen wieder vorbei?

[doubleshuffle]

Studien dieser Art könnten natürlich durchaus Möglichkeiten eröffnen. Man könnte z.B. für jedes Buch ein Lautstärkeprofil erstellen, das etwa so aussehen könnte, wie wenn man eine Audiodatei in einem Bearbeitungsprogramm öffnet. Das könnten dann etwa Krankenkassen nutzen zur Bemessung von Zuschüssen zu Hörgeräten. Wer zu viele laute Bücher liest - Pech gehabt.

Was meinen Avatar angeht - mit dem werde ich selbstverständlich der gesamten Periode von der Maueröffnung bis zum Vollzug der Einheit gedenken...

[pynch]

Verrat! Der Hoff, das Maskottchen der deutschen Vereinigung, hat an diesem Wochenende des Jubiläums bei den EMAs Schottenrock getragen. Daher beantrage ich hiermit, dass Kollege doubleshuffle für seine geschmacklose Avataränderung nachträglich gerügt wird (und danke ihm trotzdem gleichzeitig, dass er uns die Scorpions erspart hat.)

[doubleshuffle]

Die Scorpions? An die hatte ich gar nicht gedacht. Auch nicht gedacht hatte ich an Maffay/Karat, zumindest nicht vor dem zweitgeschmackvollsten Moment der gestrigen Veranstaltung, als zwischen Wowi und Barenboim (oder kam da noch die Hymne dazwischen - für die Cello und Geige unbedingt schwarz sein mussten (warum eigentlich?) und während derer trotz des Antimitsingarrangements die Honoratioren in der ersten Reihe doch tatsächlich mitsangen - ?) diese einsame Trompete doch tatsächlich "Über sieben Brücken musst du gehn" anstimmte.

Am geschmackvollsten war es natürlich, an einem 9.11., der in der deutschen Geschichte ja nun wirklich mehr als eine Bedeutung hat, Dinge mit himmelwärts gerichteten Scheinwerfern zu tun, angesichts derer der Reichspropagandaminister vor Neid erblasst wäre. Ich habe noch keine Zeitungen gelesen heute - ist das sonst noch jemandem sauer aufgestoßen?

[pynch]

Es sind alle noch damit beschäftigt, sich für die »Leichtigkeit« der Luftballonaktion auf die Schultern zu klopfen (außer »der Berliner«, der schon wieder meckert, dass die so schnell verglüht sind), ich habe noch nichts in der Richtung gelesen – selbst habe ich es nicht gesehen und mich stattdessen an den Satz von Hannelore Elsner in »Die Unberührbare« erinnert, der hier wegen Obszönität nicht wiedergegeben werden kann.

[beachwanderer]

Ballons? Musik? Illumination?

War was? Ich war mit einem Rittergeburtstag beschäftigt.

Ich muss gestehen, ich bin dieses Wochenende jeder Art von Zeitzeugen- und Erinnerungsberichterstattung bewusst aus dem Weg gegangen. Auch die von der schwarzbehandschuhten Postzustellerin mit wirklicher Post zusammen überreichte W**d-"Zeitung" wanderte unaufgefaltet ins Altpapier.

Es hilft allerdings, wenn im November die Familienfeiersaison so richtig anfängt. Da bleibt für offizielle Saisongefühle (seien es Gedenkenschwere (sic), Trauer oder rot-goldene Fröhlichkeit) auch einfach keine Zeit.

PS: Mit "Das Feuer - Tagebuch einer Korporalschaft" von Barbusse bin ich an den letzten Abenden dann aber doch etwas weiter gekommen.

[Gudy]

Originally Posted by doubleshuffle

Ich habe noch keine Zeitungen gelesen heute - ist das sonst noch jemandem sauer aufgestoßen?

Ich verweise da mal bezüglich ähnlicher Anekdötchen auf Fefe, genauer http://blog.fefe.de/?ts=aaa5b135 und http://blog.fefe.de/?ts=aa9ebbf8

Ich glaube, das spiegelt das hochsensible Geschichtsbewusstsein unserer... Leistungsträger... ganz gut wider.

Da ich noch 'ne Weile ohne Herzinfarkt leben wollte und keine Essstörungen entwickeln wollte (von wegen so viel Essen wie man K*tzen möchte), und es meiner Frau ähnlich geht, haben wir das Wochenende massenmedienfrei verbracht.

[beachwanderer]

So, letzter Unfug für heute. Sehr schick. (Was ist eigentlich aus meinem alten Scarry geworden?)

[doubleshuffle]

^ Grandios. Danke dafür! Mein Favorit ist der "tech start-up P.R. disaster recovery specialist."

[doubleshuffle]

Man wird wehmütig. Wir Deutschen waren mal Papst, aber erst im Ruhestand ist unser Vater Benedikt ganz bei seinem Volk angekommen. Und Jörg Bremer, Vatikanstadt, gelingt es, diesem abstrakt Idealen in zwei zu Tränen rührenden Sätzen transparenteste, geradezu olfaktorische, Plastizität zu verleihen:

Besuch bei Vater Benedikt

Er trägt noch immer das weiße Papstgewand. Aber die roten Schuhe hat er gegen braune Sandalen über weißen Strümpfen getauscht.

(Aus der FAZ)

[pynch]

Der weltgrößte Markus-Lanz-Fan hat einen neuen, passenden Avatar. Könnt ihr gleich sehen, wenn er hierauf antwortet ...

[doubleshuffle]

Falls du mich meinst, so zelebriert mein Avatar den heutigen endgültigen Triumph des gedemütigten Schönen, Guten und Wahren über den schmierigen Banker und auch den vorherigen Goldlockenanzüglichkeitsdampfschleimplauderer. Manchmal siegt doch tatsächlich das Gute. Das muss man dann auch feiern.