09-09-2013, 09:43 AM | #556 | |
Wizard
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Naja, unsere Große liest dieses Jahr in der Vierten den Hobbit, das haben wir letztens mit der Lehrerin so vereinbart, insofern tangiert mich das jetzt erst einmal nicht so. :-) Alternativen waren Ronja Räubertochter und der Wunschpunsch von Ende. Einhelliger Favorit aller bei der Abstimmung anwesenden Erwachsenen (4 Eltern von drei verschiedenen Kindern und die Lehrerin) war der Hobbit. |
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09-09-2013, 12:11 PM | #557 | |
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Aber auch hier wieder dasselbe Grundproblem. Die Entscheiderrunde entscheidet nach ihren eigenen Vorlieben. (Egal ob professionelle Literturkritiker oder 'nur' Eltern.) Die Zielgruppe wird nicht gefragt, sondern bekommt das einfach aufs Auge gedrückt. Würden die Kinder wirklich das lesen wollen, wovon damals ihre Eltern begeistert waren? Ich glaube eher nicht, oder nur zum kleinen Teil. Zumindest sollte man für solche Entscheidungen nicht nur in den eigenen Erinnerungen schwelgen, sondern auch über die aktuelle Kinder- und Jugendliteratur Bescheid wissen. P.S. Nein, ich kenne mich nicht mit der aktuellen Kinder- und Jugendliteratur aus. Aber ich sehe sehr wohl in der Buchandlung, dass dort eher selten mal Bücher zu sehen sind, die ich damals gelesen habe. |
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09-09-2013, 01:46 PM | #558 |
Berti
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09-09-2013, 01:58 PM | #559 |
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5 Stunden musste ich jetzt warten, bis endlich mal jemand nachfragt, unzumutbare Zustände sind das hier.
Also gut, hier ist sie: 1. Otto e mezzo (Achteinhalb, Fellini, 1963) 2. L’eclisse (Liebe 1962, Antonioni, 1962) 3. Klute (Pakula, 1971) 4. Faces (Gesichter, Cassavetes, 1968) 5. Tokyo monogatari (Die Reise nach Tokio, Ozu, 1953) 6. The Last Picture Show (Die letzte Vorstellung, Bogdanovich, 1971) 7. 8. The Graduate (Die Reifeprüfung, Nichols, 1967) 9. Rosemary’s Baby (Rosemaries Baby, Polanski, 1968) 10. Dazed & Confused (Linklater, 1993) Kann mich nicht erinnern, warum ich Platz 7 damals nicht hingeschrieben habe, ich glaube, da gehörte Altmans Short Cuts hin. |
09-09-2013, 02:17 PM | #560 |
Berti
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09-10-2013, 05:16 AM | #561 | ||
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Das Grundproblem in diesem Fall war, dass schlicht nur die o.g. Bücher zur Auswahl standen, da Klassensätze an der Schule vorhanden sind (ansonsten hätte unsere Tochter wohl für Gregs Tagebuch gestimmt). Ende mag ich nicht, und unsere Tochter hätte da wahrscheinlich auch so ihre Probleme mit. Mit Ronja hätte ich gut leben können. Sprachlich macht der Hobbit aber eindeutig mehr her, und der aktuelle Film bietet auch Lesemuffeln zumindest einen Einstieg in den Stoff. |
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09-10-2013, 09:53 AM | #562 |
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Es gibt noch gute Dinge von Georg Büchner, die noch nicht in MR aufgetreten haben.
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09-10-2013, 10:10 AM | #563 |
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10-03-2013, 06:51 PM | #564 | |
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10-06-2013, 07:46 AM | #565 | |
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Wenn man mitreden möchte im Bereich Literatur, dann gibt es durchaus eine Anzahl Werke deutschsprachiger Autoren, die man gelesen haben muss, um den Geschmack zu schärfen und die eigene Fähigkeit zur Unterscheidung herauszubilden. Welche Werke das nun sind kann man diskutieren. Da würde ich mich aber eher an eine Hochschule wenden und an die germanistische Fachliteratur, als Listen irgendwelcher Magazine zu vertrauen. Denn diese Dinge sind Gegenstand wissenschaftlicher Forschung, ein »Literaturkritiker« ist einfach nur jemand, der diese Dinge dann populär im Fernsehen darstellt. Sloterdijk ist auch nicht der wichtigste Philosoph, aber er ist eben der bekannteste TV-Philosoph, und genauso war Marcel Reich-Ranicki auch nicht der wichtigste Germanist, aber er war der bekannteste TV-Literaturexperte. Und zwar zu Recht, der hat sich seinen guten Ruf hart erarbeitet. Nicht unbedingt durch die Showeinlagen, mit denen er bekannt geworden ist, sondern mit seinen bisweilen recht wertvollen und differenzierten Beiträgen. Wenn man sich nun gar nicht für Kunst und Literatur interessiert, dann ist das ja kein Problem. Es zwingt einen ja niemand. Nur würde ich dann eben nicht Germanistik studieren, zum Beispiel. Dann muss man sich eben mit anderen Dingen beschäftigen. Allerdings ist es so, das eigentlich alle Literaten sich auch mit Unterhaltungsliteratur beschäftigen, das ist sehr wichtig für die Auseinandersetzung mit dem eigenen Fach. Auch Cineasten schauen Hollywoodfilme, um zu sehen, wie Dinge technisch, thematisch oder erzähltechnisch dargestellt werden. Der Schriftsteller und Medienwissenschaftler Umberto Eco hat vor virelen Jahren einen wichtigen Essay zu den James-Bond-Büchern geschrieben und diese Bücher in einer Art und Weise niedergemacht, die selbst ich beinahe schon erschreckend finde. Um so etwas schreiben zu können muss Umberto Eco diese Bücher aber erst einmal gelesen haben, das ist wichtig zur Meinungsbildung und -findung. Ebenso lesen die Autoren von Unterhaltungsliteratur zumeist keinesfalls selber nur Unterhaltsames und Heftromane, die beschäftigen sich nach dem, was man so hört, durchaus häufiger mit Erzeugnissen der Hochkultur. Ich verstehe auch gar nicht, weshalb Du diesen Ausdruck »Trivialliteratur« in die Runde wirfst. Das ist ein ziemlich polemischer und abwertender Begriff. Heftromane kann man leicht als solche identifizieren, denn sie sind auf billigem Zeitungspapier in Heftform gedruckt. Es gibt aber eine ganze Anzahl literarischer Kriminalromane, die genau diesen »Pulp«-Aspekt der Heftromane schwerzhaft kopieren und damit überhöhen. Ausdrücke wie »Pulp« oder »Noir« sind heute Auszeichnungen und Qualitätssiegel für literarische Kriminalromane. Kitschbücher (das ist eigentlich das, was mit dem Begriff »Trivialliteratur« im engeren Sinne gemeint ist) sind etwas, was niemals den Anspruch erhebt, Literatur zu sein. Das wendet sich auch an ein ganz anderes Publikum als das, was wir normalerweise unter dem Gegenstand »Buch« verstehen. Kitschbücher sind heute Gegenstände von Sammlungen, da sie die Moden, die Wünsche und Hoffnungen (sozusagen: den Zeitgeist) der Jahre, in denen sie verfasst wurden, ganz gut wiedergeben. Das ist eher etwas für die kulturwissenschaftliche, als für die literarische Forschung, und auch nur dann, wenn diese Kitschbücher schon mindestens ein, zwei Generationen alt sind. Last edited by medard; 10-06-2013 at 08:15 AM. |
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10-06-2013, 08:25 AM | #566 | |
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Wir haben ja eine Woyzeck-Ausgabe hier auf MobileRead, die auf einer völlig veralteten und verfälschenden Edition beruht, die von Wikisource in Klartext übertragen wurde. (Warum auch immer.) Welche Woyzeck-Edition nun »die Beste« ist, darüber kann man sich streiten, jedenfalls ist jede aktuelle Ausgabe eines seriösen Verlags besser als diese gemeinfreie Ausgabe. Georg Büchner ist leider ein Sonderfall, der Woyzeck ist sehr schwer zu editieren. Wenn man das günstig lesen möchte dann sollte man schon die zwei Euro für das Reclam E-Book aufbringen. Ich habe dort jetzt nicht hineingeschaut aber ich gehe mal davon aus, dass dies auf einer aktuellen Neu-Edition beruht, die den aktuellen Stand der Georg-Büchner-Forschung berücksichtigt. Gerade bei einem Verlag wie Reclam machen das die Editoren ja nicht, wie sie lustig sind, da ist man bemüht, den aktuellen Stand der Wissenschaft abzubilden. Darum werden diese Reclam-Ausgaben ja auch in Schulen und Hochschulen verwendet. Aber wie gesagt, Georg Büchner ist wirklich ein Sonderfall. Last edited by medard; 10-06-2013 at 08:30 AM. |
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10-06-2013, 08:31 AM | #567 |
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Grundsätzliches Einverständnis, werter medard. Eines aber haben Sie übersehen: Der bekannteste TV-Philosoph ist nicht mehr der Sloterdijk, den man sich ja fast in die Rolle zurückwünscht angesichts dessen, der sie nun einnimmt, nämlich "einer der führenden Philosophen Deutschlands" (B. Böttinger) und die darüberhinaus "nach Jakob Augstein gepflegteste Herrenfrisur im deutschen Fernsehen" (D. Shuffle) - Tusch! - der Precht mit P.
EDIT. Sie posten zu schnell, medard. Mein Beitrag bezieht sich natürlich auf Ihren vorletzten, nicht den direkt hierüberstehenden... |
10-06-2013, 08:41 AM | #568 | |
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Alle guten Dinge sind drei, da möchte ich noch auf einen wirklich guten Essay hinweisen, aus dem ich mir gleich widerrechtlich ein Epub für mein privates Lektürearchiv basteln werde.
Vom Genre der Besserhalbwisserei. Von Sascha Lobo. Quote:
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10-06-2013, 08:48 AM | #569 | |
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Wer ist denn dieser Pecht? Kenne ich nicht. Da wird man mir schon einen Link oder so etwas geben müssen.. Solterdijk ist nicht so schlecht, denn der kennt sich aus bei den Autoren, über die er spricht, und er hat auch in besonderer Art und Weise die französischsprachigen Philosophen der Nachkriegszeit berücksichtigt und im deutschsprachigen Raum populär gemacht. Natürlich ist das eine »Rampensau«, so wie Reich-Ranicki auch eine war. Allerdings kann er eben auch etwas. Die Bücher von Solterdijk die ich gelesen habe fand ich recht unterhaltsam und kurzweilig. |
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10-06-2013, 09:05 AM | #570 | |
Berti
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