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1►2pa®a¤d’♫ce
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Klepper, Jochen: Der Vater. 1937. V1. [German] 11.1.2013
Dieser umfangreiche historische Roman (ca. 850 Druckseiten) hat den Erzeuger des Alten Fritz, König Friedrich II. von Preußen, nämlich den "Soldatenkönig" Friedrich Wilhelm I. von Preußen (1688-1740), zum Gegenstand. Im gegenwärtigen Gedächtnis der Deutschen überwiegt die Erinnerung an den Ausbau des preußisch-absolutistischen Militarismus, vor allem aber die Tatsache, dass er seinen Nachfolger wegen eines Fluchtversuchs fast hätte hinrichten lassen, ihn aber immerhin zwang, der Exekutierung seines Freundes und Fluchthelfers Katte beizuwohnen. Darüber sind Friedrich Wilhelms I. Leistungen als König ungebührlich in den Hintergrund getreten. Ohne diese hätte Friedrich II. niemals Preußen die spätere Stellung in Europa erringen können - bei aller Problembelastung, die das nun freilich wiederum mit sich brachte.
Genügend Stoff also, um einen biographischen Roman über diese Persönlichkeit zu schreiben, und genügend Grund, ihn heute erneut zu lesen. Aus dem Datum der Veröffentlichung 1937 darf man übrigens keine falschen Schlüsse ziehen. Es ist fast ein Wunder, dass der Roman überhaupt im damaligen Nazi-Deutschland publiziert werden konnte; denn Jochen Klepper stellt in seiner Hauptfigur geradezu das Gegenbild zum Führerkult des Nationalsozialismus dar. Nach der Veröffentlichung wurde das auch rasch erkannt, und Klepper, der nicht nur der "Bekennenden Kirche" nahestand, sondern zudem mit einer deutschen Jüdin verheiratet war, wurde aus der "Reichsschrifttumskammer" ausgeschlossen. - Als 1942 seiner Frau die Deportation drohte, nahm er sich zusammen mit der ganzen Familie das Leben - mit 38 Jahren. Von einem solchen Autor eine Darstellung desjenigen Königs zu lesen, mit dem der oft bemühte "Sonderweg" der deutschen Geschichte bis hin zu Hitler stark verknüpft ist, bedeutet vielleicht an sich schon Motiv genug. Die Fülle an Stoff und die erzählerischen Qualitäten müssen da nur noch erwähnt werden. Last edited by brucewelch; 04-07-2017 at 06:40 AM. |
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