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Daphne du Maurier: Meine Cousine Rachel
Ich bin ja immer noch ein wenig bei der Nachbereitung meiner literarischen England-Reise, und weil wir u. a. auch im Jamaica Inn waren, hatte ich Lust, ein Buch von Daphne du Maurier zu lesen. Da es eine Neuverfilmung von Meine Cousine Rachel gibt (die leider nicht so besonders gute Kritiken geerntet hat), habe ich zu meiner Freude ein ungekürztes Hörbuch bei Audible gefunden. Für die englische Version gibt es hierzulande wohl keine Rechte, aber diese deutsche Neuübersetzung, die von Erich Wittenberg gelesen wird, hat mir ausgesprochen gut gefallen.
Die Handlung spielt in der Nähe von Bodmin, also auch ganz in der Nähe des Jamaica Inn. Dort lebt Philipp Ashley nach dem Tod seines Cousins Ambrose, der ihm wie ein Vater war, allein in einem Herrenhaus. Ambrose, dessen Gesundheit seit mehreren Jahren immer schlechter geworden war, hatte kurz vor seinem Tod in Florenz seine Cousine Rachel geheiratet, die er dort überraschend kennen gelernt hatte. Philipp lädt sie nach England ein, und von dort nimmt das Schicksal seinen Lauf, denn auch er verfällt ihrem Charme.
Wie man es von Daphne du Maurier gewohnt ist, hat auch diese Geschichte einen düsteren Hauch. Die Figuren sind interessant und zweideutig wie im wirklichen Leben. Bis zum Schluss (und darüber hinaus) ist man sich als Hörer nicht sicher, ob man Rachel nun mögen soll oder nicht, ob man ihrer Version der Geschichte glauben schenken soll oder eher der Version von Cousin Ambrose. Philipp selbst ist ein unzuverlässiger Erzähler, wie er im Buche steht. Ein absolut hörenswertes (oder lesenswertes) Buch, das Lust auf mehr Daphne du Maurier macht.
4 Sterne für das Gesamtpaket
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