Doktor Melcher stand etwas abseits von dem Schwarm der anderen Passagiere an der Reling und hatte die Zähne schmerzhaft fest in die Unterlippe vergraben. Eine ohnmächtige Wut kochte in ihm. Er war gewiß ein friedliebender, ruhiger Mensch. Aber was er in den letzten Tagen, seit der lange, dürre Engländer Patterson ihm frech ins Gesicht gesagt hatte, daß sein peruanischer Ausweis gefälscht, und er sicherlich ein Deutscher sei, an kleinen Demütigungen und versteckten Drohungen auszustehen gehabt hatte, war selbst für ihn zuviel gewesen.
Jetzt nun, wo soeben ein englischer Kreuzer aus dem Morgennebel aufgetaucht war und den alten, schmutzigen Passagierdampfer „Präsidento Maraso“ durch sehr energische Signale zum Halten gezwungen hatte, lag auf den Gesichtern all dieser Fahrgäste, die sämtlich feindlichen Staaten angehörten, ein schadenfrohes Lächeln. Man freute sich darüber, daß dieser angebliche Peruaner mit dem schwarz gefärbten Bart- und Kopfhaar niemals Hongkong erreichen würde, von wo er sich wahrscheinlich durchzuschmuggeln gehofft hatte.
Walther Kabel schreibt hier unter dem Pseudonym W. Belka Abenteuergeschichten von Auswanderern und Verschollenen, die sich an junge Erwachsene wenden.
Text und Cover stammen von der
Walther-Kabel-Seite, vielen Dank nach dort.
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