Loerkes Erzählung
Der Prinz und der Tiger ist, von außen betrachtet, die Geschichte dreier entwurzelter Dörfler, die, als Kinder durch „höhere“ Schulbildung ihren Altersgenossen entfremdet, im Erwachsenenalter nach Berlin verschlagen werden, wo sie mit Fabrik-, Heim- und Hausiererarbeiten ihren Lebensunterhalt verdienen. Von innen gesehen ist es eine Geschichte von unerwiderter Liebe, ungewollter Schuld und vergeblichen Opfers.
Besonders beeindruckend – aber auch bedrückend – an dem Buch sind die krass-realistischen Schilderungen proletarischen Lebens und Arbeitens in der Großstadt Berlin um 1916. Loerke gelingt es, darüber nicht nur zu berichten, sondern es, mit beachtlicher sprachlicher Meisterschaft, so eindrücklich zu evozieren, daß man das Elend und Unglück, das er schildert, mitfühlt. Keine erfreuliche, aber eine bewegende Lektüre.
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Keines der erzählenden Werke von Loerke ist nach der Erstauflage später noch einmal gedruckt worden. Daher bekommt man sie, wenn überhaupt, nur noch antiquarisch. Seine beiden Romane
Der Oger und
Der Turmbau kann man bei archive.org als pdf-Dateien herunterladen.
Diese erste Ausgabe als eBook basiert auf meinem Exemplar der Erstausgabe von 1920. Für Version 1.1 sind eine Reihe von vorher übersehenen OCR-Fehlern korrigiert worden.
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