Bei der momentanen Wirtschaftslage können wir es vergessen, dass die Buchpreisbindung in absehbarer Zukunft ernsthaft auf den Prüfstand kommt. Das Risiko, die Marktbereinigung zu beschleunigen und damit einen Großteil der Arbeitskräfte der Buchhandlungen zumindest vorübergehend in die Arbeitslosigkeit zu entlassen, wird derzeit niemand wirklich in Kauf nehmen wollen. Das ist leider der Status Quo. Da fragt im Endeffekt niemand danach, warum hier die Regeln der Marktwirtschaft seit Jahren nicht gelten und warum der Buchhandel sich nicht entsprechend vorbereitet hat.
Wir sehen ähnliches in der Automobilbranche, wo Hersteller zur Zeit sogar Händler übernehmen und eingliedern um sie - natürlich zum geringeren Nachteil des Herstellers - vor der Insolvenz zu schützen. Dabei ist seit Jahren klar, dass der Markt einfach zu klein für die vielen Händler ist.
Langfristig wird sich die Buchpreisbindung wohl nicht halten können (bisher hat sich die Nachfrage in Zeiten internationalen Wettbewerbs immer gegen Markteinschränkungen durchgesetzt), obwohl die Schweiz ja wohl jetzt auch so was einführen will...
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