Für Kreuzgang, den einsamen Beobachter seiner überschaubaren kleinen Stadt, ist die Welt ein Irrenhaus und die Gesellschaft verrückt. Nun lebt er abseits von ihr im Dunkel der Nacht, die Spießbürger nur störend, wenn er ihnen die Zeit verkündet. Als Nachtwächter muss sich die Gesellschaft nicht mit Kreuzgang beschäftigen und kann so den Kontakt zu ihm vermeiden. Kreuzgang selbst jedoch nimmt über die Beobachtung der erleuchteten Fenster Anteil an dem Leben seiner Mitbürger. Auf seinen nächtlichen Streifzügen unterhält er sich mit dem Teufel, Gott und sich selbst. Sein eigenes Leben betrachtend, bezweifelt Kreuzgang, "daß der Papst beim Beten andächtiger sein kann, als ich beim blasphemieren"...
Voller blasphemischer und nihilistischer Gedankenspiele beschreibt Klingemann mit rabenschwarzer Ironie und Sarkasmus das Treiben der Öffentlichkeit sowie die Puppenhaftigkeit der Welt.
Die Nachtwachen des Bonaventura erschien 1804 und die Urheberschaft konnte erst über 100 Jahre später eindeutig geklärt werden. Zuvor versuchte man das Werk u.a. Clemens Brentano, E.T.A. Hoffmann, Karl Friedrich Gottlob Wetzel und auch Caroline Schlegel zuzuschreiben.
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