Jetzt hätte ich beinahe einen "Ich habs ja gesagt"-Post geschrieben.
Nein, war ja klar, dass Amazon eher früher als später auf die national abgekapselten Verlagsstrukturen in Europa reagieren wird. Prinzipiell passiert hier etwas ganz Interessantes: Die Verlagsbranche hat Amazon als Teufel gegeißelt und ungeschickt ohne nennenswerten Erfolg versucht eigene Plattformen auf den Weg zu bringen. Wohlgemerkt, Amazon war da noch gar nicht im Bereich eBooks in Europa unterwegs. Jetzt öffnet sich Amazon auch in Europa Verlagen
UND Autoren. Damit tritt Amazon sowohl als teuer zu bezahlende Vertriebsplattform für die Verlage (wie schon lange erwartet) aber eben auch als "Verlagshaus" auf und stellt sich in direkte Konkurrenz.
Es tritt genau das ein, was die Verlagsbranche gern durch das Schaffen von Tatsachen verhindern bzw. unwichtig machen wollte: Ein immer mehr nach eBooks fragender Markt wurde nur unvollständig entwickelt und gesättigt; die Verlagesbranche kommt Kundenwünschen bis heute nur mangelhaft entgegen und jetzt macht Amazon die Tür auf und lädt die Autoren ein mit Amazon eBooks direkt zu verkaufen.