Lieber Spinni,
vielleicht sollten wir den ehrenwerten Paracelsus doch ein wenig ruhen lassen. Denn vor ihm wäre dann wohl Abū Alī al-Husain ibn Abdullāh ibn Sīnā, im gebildeten Volksmund AVICENNA, an der Reihe. Medizinhistoriker kennen sicher noch wichtigere, wahrscheinlich sogar aus dem Reich des Himmlischen Friedens.
Und da man damals nicht nur Arzt, sondern zugleich auch Philosoph war, oder umgekehrt: die Philosophie alle anderen Wissenschaften und oft auch noch ihre praktische Anwendung umfasste (bein-halten ist so eine Sache), wird dann der Kreis derer, um die wir uns kümmern müssten, ein wenig unübersichtlich.
Andererseits ist Paracelsus sicher von der Medizin her interessant. Und als Zeitgenosse des 16. Jahrhunderts, der Reformation und des ersten Jahrhunderts des Buchdrucks sowieso. Aber eben für solche, die sich sich für die Geschichte der Medizin oder für sein Zeitalter interessieren.
Nach Wikipedia gibt der einschlägige Band aus Rowohlts Monographien sicher besser Auskunft, als eine unvorbereitete Lektüre von Paracelsus' Schriften, auch wegen der Hürden "Fraktur", "schwierige, umständliche Sprache".
Informatorischer Eifer in Ehren, doch vielleicht ist der Wechsel von der Frage: "Was hat der geschrieben?" zu jener: "Was will ich von ihm wissen?" - der eher praktikable Ansatz.
