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Old 05-10-2010, 06:17 PM   #1
K-Thom
The one and only
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Berechnung für den Preisunterschied zwischen eBooks und Taschenbüchern

Es gibt hier bereits (vor allem im englischsprachigen Forum) mehrere Threads über den Preis von eBooks und den Unterschied in den Herstellungskosten zu gedruckten Büchern.

Mehrere Berechnungsmodelle zeigen, dass der Druck mit ca. 10% an den Kosten zu Buche schlägt, und deshalb ein eBook bestenfalls eben diese 10% günstiger sein könne.

Nun habe ich letztens eine Rechnung gesehen, die völlig anders aussieht.

Ein befreundeter Kleinverleger hat ein Taschenbuch in einer Auflage von 1000 Stück herausgegeben, klassischer Offsetdruck, nicht über Print-on-Demand. Soweit ich die Werte noch im Kopf habe, hier mal die Aufschlüsselung.

Autorenhonorar: x Euro *
Layout: ca. 500 Euro
Lektorat: ca. 500 Euro **
Cover: 0 Euro, da selbst fotografiert (sieht aber gut aus!)
Marketing: ca. 200 Euro ***
Lagerung: umgerechnet ca. 300 Euro
Druck: ca. 1800 Euro

Bei Gesamtkosten von 3300.- Euro betrugen die Druckkosten also ca. 54%, was zu den gerne zitierten 10% doch einen satten Unterschied darstellt.

Aber zuvor noch die * erklärt.

* Der Autor bekam kein Vorabhonorar, wurde dafür aber mit 50% am Netto-Gesamtgewinn beteiligt, sobald alle Kosten gedeckt waren. Die Auflage hat sich komplett verkauft, der Autor hat ein vierstelliges Honorar bekommen. Alleine das wäre für Verlage ein Denkansatz.

** Die professionelle Lektorin wollte eigentlich den üblichen Satz von 1000.- Euro, war von dem Roman so angetan, dass sie es für die Hälfte gemacht hat. Das ist Glück, aber das gehört dazu.

*** Der Autor hat vieles an Eigenleistung eingebracht: Lesungen, Pressekontakte, Vor-Ort-Promotions. Nur erwarten viele Verlage dieses Engagement ohnehin schon von ihren Autoren; es ist also nicht wirklich ungewöhnlich oder unüblich.

Da die Druckkosten entfallen und die eBook-Erstellung durch den Layouter hätte übernommen werden können (InDesign), hätte der eBook-Preis also ruhigen Gewissens bei 46% des Taschenbuchpreises liegen dürfen.

Selbst mit 60% des Preises würden beide Seiten profitieren. Die Leser erhalten den Roman deutlich günstiger, der Verleger verdient noch ganz vernünftig.

Die oft kolportierten 10% mögen stimmen - für eine ganz bestimmte Art und Weise, ein Buch umzusetzen. Eine feste Größe sind sie auf gar keinen Fall. Wenn ein Verlag also nur 10% mit dem Preis heruntergehen kann, macht er irgendetwas falsch. Es geht auch ganz anders, wie man sieht.

Last edited by K-Thom; 05-10-2010 at 06:22 PM.
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