Quote:
Originally Posted by Yoshi 1080
|
Das Problem ist wie gesagt nicht, dass man mit HTML5 nicht (beinahe) alles erreichen könnte, was mit Flash auch geht. Das Problem ist wie immer bei komplexen Anwendungen die Flickschusterei aus Serverseitigem Framework A, XHTML B, CSS C, Javascript-Framework D, Unmengen an eigenem JavaScript E und das alles kombiniert mit mangelnder übergreifender, professioneller Toolingunterstützung, Performanceproblemen, unterschiedlichem Browserverhalten und mangelndem Quellcodeschutz auf der Clientseite. Das macht HTML5 für viele Bereiche der Anwendungsentwicklung derzeit noch uninteressant. Flex+Flash bietet da einfach ein besseres Kosten-Nutzen-Verhältnis und das ist im Firmenumfeld ein entscheidentes Kriterium.
Apple arbeitet seit einer ganzen Weile selbst an der Kombination aus serverseitigem Framework, dem Tooling sowie einem eigenen HTML5-Framework (Stichwort: Kombination von WebObjects und Gianduia). Das zeigt zumindest mir, dass man bei Apple diese Probleme auch sieht und genau weiß, wo Flex+Flash oder auch Microsofts Silverlight derzeit einfach noch die Nase vorn haben. Ich vermute allerdings, dass auch Adobe zwangsläufig immer mehr Unterstützung für HTML5 in seine Tools und Frameworks einbauen wird.
Bis sich die Situation allerdings ganzheitlich hin zu HTML5 bewegt, sollten Adobe und Apple sich aber wirklich zusammenraufen. Apple könnte bspw. an Flashcontent in iTunes mitverdienen und Adobe seine Plattform zu den verhinderten iPad-Kunden bringen, die auf absehbare Zeit beim Kauf eines neuen Systems auf Flashunterstützung angewiesen sind.
Was die SVG-Historie betrifft: Spekulativ? Nein. Ich habe das Theater von Anfang an miterlebt und es war einfach nur schlimm, wie ein guter Standard seitens aller Browserhersteller viel zu spät, gar nicht oder lückenhaft umgesetzt wurde und vor ein paar Jahren beinahe in der Bedeutungslosigkeit verschwunden wäre. Das hat ebenfalls maßgeblich zum anhaltenden Erfolg von Flash beigetragen.