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Old 05-31-2010, 09:36 AM   #14
unger76
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Obwohl mir DRM prinzipiell widerstrebt - ich hab das digitale Buch ja gekauft, zudem würde ich den Reader am liebsten als externes Laufwerk bespielen und brauche jetzt zumindest die Adobe Digital Editions Software auf meinem PC - kann ich bei ebooks mit DRM gerade noch so leben. Obwohl ironischerweise auch hier der illegale Weg ein besseres Produkt (ohne DRM) bringt und der ehrliche Käufer der Dumme ist.
Im Gegensatz zu Musik, die ich ja öfters und auf verschiedenen Geräten mit verschiedener Software konsumiere lese ich die allermeisten Bücher nur 1x und auf einem Reader - deswegen ist DRM hier für mich verkraftbar.

Was mich viel mehr stört ist das sehr durchwachsene Angebot und die Infrastruktur rund um das ebook-Kaufen. Wenn ich das richtig verstanden habe greifen alle ebook-Händler auf das Angebot von Ciando zu und der Preis ist prinzipiell auch fixiert - was ist das denn für ein Wettbewerb?
Ich habe mir in den letzten Tagen einige deutsche, österreichische und internationale ebook-Händler angeschaut, aber richtig gut gefallen hat mir speziell bei den deutschsprachigen keiner. Ausser Verkaufscharts und einer Kategorisierung nach groben Themenbereichen gibt es so gut wie keine Extras, z.B. redaktionellen Content (Empfehlungen der Redaktion) oder User-Content (persönliche Empfehlungen, Hitlisten etc.) wie man es von Amazon gewohnt ist.
Waterstone's und WHSmith in England gefielen mir von den Shops noch am besten.
Enttäuschend ist, daß man ebooks nicht in den USA kaufen kann (ohne lokale Adresse) - ich habe es zumindest nicht geschafft.

Ganz enttäuschend fand ich das generelle Angebot an ebooks.
Verglichen mit dem Herstellungsprozess eines gebundenen Buchs müsste die Aufbereitung als ebook doch mit wenig Aufwand, quasi im Vorbeigehen machbar sein.
Warum veröffentlichen Verlage nur einige Titel als ebook und andere nicht (sogar bei den Bestsellern, Beispiel: Diogenes)?
Warum gibt es ein ebook in den USA, aber die deutsche Version nicht (Beispiel: der neue John Irving)?

Meiner kleiner Konsumenten-Meinung nach verschenken die lokalen Händler hier eine gute Chance, sich einen Vorsprung auf Amazon herauszuarbeiten und die Verlage die Gelegenheit auf Zusatzumsätze
Die Kommissar Maigret-Reihe von Simenon aus dem Diogenes-Verlag wäre z.B. für mich ein ebook-Muss: sich 50 einzelne Bände ins Regal stellen ist Geschmacksache und eine Platzfrage, aber sich monatlich einen Band um 9 Euro als ebook kaufen wäre doch ideal!

markus
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