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Old 02-25-2010, 09:11 AM   #220
sylarx
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Originally Posted by Alaska View Post
Vermutlich meinst Du mich mit "du", denn Egoshooter habe ich ins Gespräch gebracht.

Ist jetzt etwas offtopic, trotzdem würde ich gerne darauf eingehen, weil mich das in meinem Erziehungsalltag beschäftigt. Ich glaube nicht, daß man durch immer realistisch wirkendere Egoshooter- oder Gewaltspiele zum Mörder wird. Ich befürchte aber eine gewisse Verrohung und Abstumpfung. Das gilt genauso für Filme (z.B. SAW). Während des Spielens oder Sehens sind im Gehirn Spiegelneuronen aktiv, dabei gibt es kaum einen Unterschied, ob man spielt oder wirklich agiert (bezogen auf die Spiegelneuronen). http://de.wikipedia.org/wiki/Spiegelneuronen

Ein zweiter Grund der Skepsis besteht für mich in der Gefahr, sich nur noch in solchen Spielen abzureagieren und in Scheinwelten zu flüchten. Statt die Probleme, die ein Pubertierender wirklich zur Genüge hat, in der Wirklichkeit anzugehen. Ein Klick ist schneller gemacht als eine Auseinandersetzung mit einem sperrigen Gegenüber zu führen.

Wobei ich nichts dagegen habe, sich hin und wieder virtuell abzureagieren. Aber nicht unbedingt mit Egoshooterspielen.

Ist ein schwieriges Thema. Grundsätzlich bin ich nicht der Typ, der gerne "zensiert" oder verbietet. Ohne gewisse Grenzen geht es aber auch nicht und da die nicht feststehen (die Alterfreigaben gerade bei Filmen sind oft anachronistisch und ein schlechter Witz), muß man immer wieder genau hinsehen und sich auseinandersetzen.

Gruß Alaska
ich bin damit etwas vertraut , aber es geht einfach um Folgendes :

Mitschüler erzählt Kind von Wolfenstein.

Kind bittet Eltern Wolfenstein zu kaufen.

Eltern weigern sich, nachdem sie sich informiert haben und argumentieren mit folgendem Satz : "Das ist nicht altersgerecht", führen aber nicht aus warum es das nicht ist(weil sie es selbst nicht wissen oder sich einfach nicht die Mühe machen wollen , letzteres ist der häufigste Grund).

Ergo Kind bittet Mitschüler ihm das Spiel zu leihen. Kind spielt das Spiel kann aufgrund von fehlender persönlicher Erfahrung nicht interpretieren was es da sieht. Kind zieht eigene unter Umständen völlig realitätsfremde Schlüsse.
Es besteht nun die Möglichkeit , das das Kind das umsetzt in irgendeiner Art und Weise die jemand mit gesundem Menschenverstand nicht für gut befinden kann.

Ich hatte ja schon erwähnt das der Mensch von Natur aus neugierig ist , desweiteren kommt hinzu das wir nicht mehr in den 50ern leben. Du kannst nicht einfach mal eben den Fernseher abschalten und glauben du hast damit deine Pflicht erfüllt, es gibt einfach zuviele Möglichkeiten heutzutage sich derartige Materialien zu beschaffen.
Es wird dir nicht gelingen dein Kind von diesen Medien fernzuhalten, früher oder später hat er ohne dein Wissen Zugriff(du warst auch mal jung , du weisst das es so ist).

Vielleicht wird es bei dir zuhause nicht konsumieren können , woanders kann sich diese Möglichkeit anbieten und dann wird es gefährlich , weil ihn niemand aufgeklärt ist die Gefahr das er abstumpft und verroht um ein vielfaches höher als wenn du dich zusammen mit ihm hingesetzt hättest das Spiel vielleicht mit ihm gespielt hättest und ihm erklärst was er da sieht.
Verbote werden nichts nutzen , das weisst du selbst am Besten, gerade ein Verbot weckt die Neugier. Pandoras Büchse anyone ? Neugier ist ein Trieb der sich nicht unterdrücken lässt.

So , simple Frage für dich wäre es dir lieber dein Sohn wäre detailliert aufgeklärt und könnte mit dem Medium umgehen oder wäre es besser er ist unwissend , erlangt Zugriff ohne dein Wissen und fehlinterpretiert es ? Die Frage bezieht sich auf alle erhältlichen Medien und deren Inhalte.

Mir ist durchaus bewusst das das eine unbequeme Thematik ist , aber genau dort muss man ansetzen wenn man heutzutage die Verantwortung für einen jungen Menschen trägt.

Last edited by sylarx; 02-25-2010 at 09:15 AM.
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