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Old 02-25-2010, 06:22 AM   #215
Alaska
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Originally Posted by sylarx View Post

Zum Thema Computerspiele muss wohl auch nicht mehr viel gesagt werden, die Studien über die Wirkung von Spielen entbehren doch jeder Grundlage, und sind nichts als populistische Meinungsmache veranlasst von irgendwelchen Konservativen die nicht einmal wissen wie man Computerspiel buchstabiert. Hast du dich mal eingehend mit Egoshootern(spiele ich nur noch sehr selten da das Genre stagniert seit knapp 10 Jahren) beschäftigt die hier überall als "böse" angeprangert werden ? Die meisten Meinungen beruhen auf Hörensagen zu dem Thema, da kommt irgendeiner und erzählt dir Gewaltspiele sind schlecht , sie wären mitunter ein Grund warum Leute in U-Bahn Stationen zu Tode geprügelt werden, irgendwelche ehemaligen Schüler in Schulen Amok laufen etc. Da hat unsere Regierung hervorragende Public Relations Arbeit geleistet.
Vor 20 Jahren warens die Spielfilme , weil Computerspiele damals nicht so verbreitet waren (das die Spiele heute realistischer sind hat damit nichts zu tun , der Inhalt war damals schon der gleiche, Filme waren damals auch nicht so realistisch wie heute), das aber meist das Elternhaus oder Regierungstellen mit Erziehungsauftrag versagt haben das will niemand wissen. Ich hatte als Jugendlicher uneingeschränkt Zugriff auf Medien und meine Eltern haben sich damit auch und mit mir auseinandergesetzt, sie haben sicherlich nicht alles befürwortet waren dem Thema aber aufgeschlossener als die Mehrheit hier, ich habe sicherlich solche Inhalte im Übermaß konsumiert , ich habe bis heute weder jemanden getötet noch ernsthaft verletzt.
Vermutlich meinst Du mich mit "du", denn Egoshooter habe ich ins Gespräch gebracht.

Ist jetzt etwas offtopic, trotzdem würde ich gerne darauf eingehen, weil mich das in meinem Erziehungsalltag beschäftigt. Ich glaube nicht, daß man durch immer realistisch wirkendere Egoshooter- oder Gewaltspiele zum Mörder wird. Ich befürchte aber eine gewisse Verrohung und Abstumpfung. Das gilt genauso für Filme (z.B. SAW). Während des Spielens oder Sehens sind im Gehirn Spiegelneuronen aktiv, dabei gibt es kaum einen Unterschied, ob man spielt oder wirklich agiert (bezogen auf die Spiegelneuronen). http://de.wikipedia.org/wiki/Spiegelneuronen

Ein zweiter Grund der Skepsis besteht für mich in der Gefahr, sich nur noch in solchen Spielen abzureagieren und in Scheinwelten zu flüchten. Statt die Probleme, die ein Pubertierender wirklich zur Genüge hat, in der Wirklichkeit anzugehen. Ein Klick ist schneller gemacht als eine Auseinandersetzung mit einem sperrigen Gegenüber zu führen.

Wobei ich nichts dagegen habe, sich hin und wieder virtuell abzureagieren. Aber nicht unbedingt mit Egoshooterspielen.

Ist ein schwieriges Thema. Grundsätzlich bin ich nicht der Typ, der gerne "zensiert" oder verbietet. Ohne gewisse Grenzen geht es aber auch nicht und da die nicht feststehen (die Alterfreigaben gerade bei Filmen sind oft anachronistisch und ein schlechter Witz), muß man immer wieder genau hinsehen und sich auseinandersetzen.

Gruß Alaska
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