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Old 02-25-2010, 06:16 AM   #214
:D ominik
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Originally Posted by K-Thom View Post
Flapsig gesagt, ist mir Apple zu launisch, zu kapriziös.
Das kann ich gut nachvollziehen. Allerdings ist das alles nichts neues, Apple hat sich schon immer so unberechenbar verhalten.

Apple hat sein ursprüngliches Betriebssystem im Laufe der Zeit so weit heruntergewirtschaftet, dass es nahezu unmöglich wurde, damit zu arbeiten. Die letzten Versionen vor OSX waren so instabil, dass man den Rechner fünf, sechs, sieben Mal am Tag neustarten musste. Im grafischen Umfeld, mag sein dass es weniger schlimm war, wen man nur Textverarbeitung gemacht hat. Gerne hing sich der Rechner auch mitten beim Speichern auf und hat damit die Datei zerstört. Weil Apple unfähig war diese Probleme zu beseitigen, hat man den drastischsten Schritt gemacht, der für ein Betriebssystem denkbar ist: man hat sich einfach ein neues, funktionierendes Betriebssystem gesucht (BSD), dem eine eigene Nutzeroberfläche verpasst, und damit jegliche Kompatibilität zu alten Programmen über den Haufen geworfen. (Man überlege sich mal, was es für ein Geschrei gab, als Microsoft die 16 Bit-Unterstützung einschränkte.) Um diesen Schritt aber noch zu verschlimmern, hat Apple dies nicht etwa angekündigt (wie andere Softwarehersteller es tun, wenn grundlegende Unterstützungen entfallen), sondern wie üblich alles geheim gehalten. Dies hatte zur Folge, dass einerseits viele Grafikbetriebe noch recht kurz vor OSX für viel Geld (wir reden hier bei 10-Mann-Betrieben über sechstellige Beträge) neue Softwareversionen oder Rechner gekauft haben (eine Quark Xpress Lizenz kostete gerne zwischen 4000 und 6000 DM). Im Prinzip für die Tonne. Die andere Seite der Geheimhaltung war, dass die Softwarehersteller ebenso überrascht waren und es lange dauerte, bis die OSX-kompatible Software liefern konnten. Ich kenne einige Grafikbetriebe (mich eingeschlossen), die aufgrund dessen damals auf Windows 2000 oder XP gewechselt sind (ohne es je bereut zu haben). Ich hatte bislang immer noch einen Mac (bzw. später ein Macbook) für Test- und Datenaustauschzwecke. Da es inzwischen ein Kinderspiel ist, OSX auf einem Netbook zu installieren, wird dieses Test-Macbook in Zukunft entfallen.

Nun sollte man eigentlich meinen, dass Apple aus der MacOS9-Farce gelernt hat. Haben Sie aber nicht. Um weiterhin die Verkäufe sicherzustellen und zu verhindern, dass OSX-Software auf BSD läuft und daher Nutzer abwandern können, haben sie dem BSD nicht nur eine eigene Oberfläche verpasst, sondern es auch so weit modifiziert (aber nicht verbessert), dass es nicht mehr untereinander kompatibel ist. Dies bedeutet im Umkehrschluss aber auch, dass Apple nicht von der Weiterentwicklung von BSD profitieren kann, sondern selbst entwickeln muss.

Und genau hier sehe ich schon die Gefahr, dass Apple auch in Zukunft wieder mal auf eine anderes funktionierendes BS umsteigt, weil sie OSX an die Wand gefahren haben. Wie ich darauf komme? Alljährlich veranstaltet ein bekanntes Sicherheitssoftware-Unternehmen einen Hacker-Wettbewerb, bei dem es gilt Zugang zu einem System zu gelangen. Da es ein ordentliches Preisgeld für denjenigen gibt, der sich zuerst Zugang verschafft, und die Hacker-Elite sich bei diesem Event versammelt, ist die Medienbeachtung groß und es werden unzählige Interviews geführt. Natürlich werden dabei auch immer Fragen gestellt, wie es denn um die Sicherheit der aktuellen Betriebssysteme steht. Der eindeutige Tenor lautete letztes Jahr dabei (sinngemäß, den genauen Wortlaut weiß ich nicht mehr):
OSX: so leicht zu knacken, dass es schon eine Beleidigung ist
Linux: schwierig aber doch machbar
Windows: richtig viel Arbeit und eine Herausforderung, die die meisten nicht bewältigen können

Das sah vor Jahren noch anders aus und zeigt, dass Apple sein OSX nicht unbedingt verbessert.

Viele Grüße

Dominik

Last edited by :D ominik; 02-25-2010 at 06:23 AM.
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