Ich frage mich ja, ob die betroffenen Entwickler nun ihre Jahresgebühr (100 € oder viel war es?) anteilig zurückbekommen? Schließlich hat das Programm ursprünglich nicht gegen irgendwelche Grundsätze verstoßen, sonst wäre es ja nicht freigeschaltet worden.
Ich glaube ohnehin nicht, dass diese "Zensur" etwas bringt. Tatsache ist doch, dass es für die angeboteten Apps keine fortwährende Qualitätskontrolle gibt, obwohl Apple gerne das Gegenteil vermittelt. Neu aufzunehmende Programme werden kontrolliert, primär ob die UI-Vorgaben erfüllt sind, ob es keine Schadsoftware ist und auch nicht mit Apple-Produkten konkurriert. Aber wenn das Programm einmal aufgenommen wurde, dann wird doch nichts mehr kontrolliert. Das sieht man schön daran, dass immer wieder Updates auftauchen, die aufgrund eines gravierenden Programmfehlers überhaupt nicht lauffähig sind, und deshalb also auch gar nicht geprüft werden konnten. Umso ärgerlicher, als dass man durch das bescheuerte Prinzip des Appstore dann erst bis zum nächsten Update warten darf, statt einfach wieder die Vorversion zu installieren... Ich stelle mir gerade vor, wie jemand eine längere Autofahrt vor sich hat, oder gar in den Urlaub fährt, kurz vorher nochmal seine Navigon-Software aktualisiert um aktuelles Kartenmaterial zu haben, dabei ein funktionsunfähiges Programm erhält (gab es tatsächlich schon) und nun nichts anderes mehr machen kann, als auf das nächste Update (nach seinem Urlaub...) zu warten. Tolles Prinzip, tolle Qualitätskontrolle. Und das ist absolut keine Seltenheit, wenn man sich die Bewertungen der Programme detailliert ansieht. Obwohl ich meinen iPod Touch nur als Squeezebox-Fernbedienung nutze und daher neben iPeng nur eine handvoll Anwendungen darauf habe, hatte ich selbst schon zweimal den Effekt, dass eine Anwendung nach dem Update nicht mehr lief und erst eine neue Version für Abhilfe sorgte. Diese Problematik zeigt deutlich, dass es auch kein Problem wäre, Apple ein harmloses Programm zur Prüfung vorzulegen, um es dann später zu "verschärfen". Bis das beim nächsten "Rundumschlag" auffällt, ist es längst tausendfach verbreitet.
Ich frage mich auch, ob eine solche Bereinigung des Angebotes nach amerikanischen Moralvorstellungen nicht sogar gewaltig nach hinten losgehen kann. Ich könnte mir vorstellen, dass dies amerikanische Eltern dazu verleitet, dem Appstore-Angebot blind vertrauen (das übliche Kaffee-wird-üblicherweise-nur-lauwarm-serviert,-also-kann-ich-mich-nicht-verbrühen-Prinzip) und dann Klagewellen über Apple herrollen, wenn dann doch mal ein Programmupdate einen Nippel reingeschmuggelt hat. Bislang war es doch auch schon so, dass bei vielen Programmen eine Alterswarnung kam (z.B. beim Wikipedia-Browser Wikipanion). Reicht das denn nicht in Verbindung mit einer grundsätzlichen Sperre durch den Computernutzer, statt einer Abfrage, ob man wirklich will?
Viele Grüße
Dominik
Last edited by :D ominik; 02-25-2010 at 05:14 AM.
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