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Originally Posted by Momo_Germany
Hallo mgmueller!
Ich lese die amerikanischen Threads zum iPad schon gar nicht mehr, weil sie mir viel zu wenig informativ sind.
Ich hoffe, ich mutiere nicht auch automatisch zum "Kotzbrocken", wenn aber auch ich fürchte und vermute, daß das iPad schlecht für die e-ink-Technologie ist. So sehr ich mich selbst auch auf das Gerät freue - sofern es das kann, was für mich diesbezüglich zentral ist und was wohl alles andere als sicher scheint, also ebooks in unterschiedlichsten Formaten darstellen, Notizfunktion in ebooks, Rückübertragung der Notizen usw., so sehr bin ich gleichzeitig besorgt um die e-ink-Technologie.
Der Markt wird entscheiden und wir haben ja schon beim iPhone und anderen Apple-Produkten gesehen, daß der Markt sich gern für Apple entscheidet. Wenn es wirklich ebooks brauchbar lesen kann, man sie unkompliziert und in großer Auswahl bekommt, dazu noch Zeitungen/Zeitschriften usw. und dazu noch den "Mehrwert" des iPads, mit dem man Filme schauen, einige Office-Anwendungen ausführen, emails senden und empfangen, surfen kann usw., usw. - wer außer uns "Nischenbewohnern" wird sich dann noch für einen e-ink-Reader (zusätzlich oder eben statt des iPad) entscheiden? - Wer von den Konsumenten kennt überhaupt die e-ink-Technologie und ihre Vorteile?
Wie ich schon in einem anderen Forum schrieb: wenn ich mit Bekannten über das Thema ebook-Reader gesprochen habe, dann waren immer die ersten Fragen die nach integrierter Beleuchtung, Farb-Display, "sonstigen" Features, direktem Buch-Download usw. Den Vorteil von ebook-Readern hat man kaum verstanden und wenn es dann noch um die komplizierte Buch-Beschaffung und gar Adobes DRM ging, haben die allermeisten abgewunken.
Insofern mache ich mir Sorgen, daß die e-ink-Technologie noch mehr zum Nischenmarkt werden könnte als es das ohnehin schon ist oder daß sie überhaupt keine Zukunft haben könnte.
Ich hoffe, ich irre mich und es wird auch für "Normalnutzer" gute Gründe geben, sich für diese Technologie zu entscheiden. Die "kurze" Batterie-Laufzeit sehe ich da nicht als Grund, denn für die meisten Nutzer werden zum Lesen die 10 Stunden bei weitem ausreichen und man ist es sowieso gewöhnt, die diversen technischen Geräte ständig zu laden. Die Größe/das Gewicht könnten ein Faktor sein, sich für ein e-ink-Gerät zu entscheiden, ev. auch der Preis (je nach Modell), aber was wohl mindestens kommen muß, damit die Geräte eine echte Chance haben, ist eine wirklich gute Notizfunktion gepaart mit einem wirklich guten Display...
Ich bin jedenfalls gespannt, wie sich die Dinge entwickeln, hoffe auf eine "friedliche Co-Existenz", glaube aber in der Masse nicht wirklich daran. Und wenn Steve Jobs einen ebook-Markt einführt, der an Menge, Qualität und Preis die anderen massiv überstrahlt und aber nur auf dem iPad nutzbar ist, dann fürchte ich, ist das Ende der anderen Shops/Formate und Geräte nah. Oder bin ich da zu pessimistisch?
Viele Grüße,
Momo
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Deine Äußerungen sind absolut "politisch korrekt".
Du tätigst sie ja schließlich auch in einem iPad Forum.
Aber "kotzig" ist, in einem iRex 800 Thread 10 Posts zu platzieren, wie besch... eInk ist und all diese Geräte ohnehin tot sind.
Der ganze Vergleich mit eInk ist hanebüchen und kommt von Leuten, die sich nicht mit den Zahlen beschäftigen.
Auf die Schnelle:
Der Umsatz mit eBooks von Amazon, die allgemein als (einer der) Marktführer angesehen werden, wird bis Oktober 2009 mit ungefähr $ 120 Mo. veranschlagt. Diese Zahl wurde aus Angaben der Publisher ermittelt, so lächerlich klein sie auch erscheinen mag.
Der weltweite PC Markt, in dem das iPad eine Lücke schließt die Apple bisher hatte, wird mit ca. 200 Mio. Geräten veranschlagt, also ca. $ 140 Mrd.
Will heißen: Die 10 Mio. iPads, die angeblich für 2010 veranschlagt werden, sind durchaus realistisch. Dies alleine macht einen Umsatz von mind. $ 5 Mrd.
Über das Umsatzwachstum in iTunes kann ich nur spekulieren, aber es wird zweifellos weit über dem liegen, was als Gesamtumsatz von Amazon genannt wird.
Kurzum: Das iPad hat gar keinen Verdrängungswettbewerb nötig. Es spielt zudem in einer Liga mit den Netbooks und Sub-Notebooks, ohne direkte Konkurrenz zu den eReadern.
Das ist ungefähr so, als würde man das Ende von PSP und NDS einläuten, weil der iPod touch ebenfalls eine erfolgreiche Gaming-Plattform ist.
Tatsache ist, dass die iTunes-Games additiv waren.
Aber natürlich hat dies Impulse gesetzt. Beispielsweise hat Sony (zum Leidwesen vieler Nutzen) mit der PSPGo auf digitale Distribution gesetzt. Also nicht mehr UMD, sondern Download. Und damit natürlich z. B. das Händlerkonzept umgekrempelt. Trotzdem verkauft Sony deswegen nicht weniger Games. Der Einbruch, den Sony im Moment zu verzeichnen hat, kommt bei der PS3 durch die XBox und bei der PSP durch NDS und mangelnde Marktakzeptanz der Go.
Gleiches werden wir hier erleben:
Einige Nischenanbieter werden verschwinden. Gut so, ich bin gnadenloser Anhänger jeder Marktbereinigung.
Die anderen Anbieter werden gestärkt aus der veränderten Situation hervorgehen, z. B. werden wir mit Sicherheit bessere Online-Zeitungsangebote sehen, mehr Allianzen zwischen Content-Providern und Hardware-Herstellern oder flexiblere Preismodelle in der Art der Flatrates für MP3.
Aber eInk wird durch Apple nicht sterben. Falls eInk in's Trudeln gerät, dann nur wegen fehlerhafter Distributionsmodelle. Und hier ist Apple natürlich top und wird keinen Fehler zulassen.