Vielleicht ist das ganze auch nur eine Frage der Werbung bzw. der Kreativität.
Lady Gage hat ständig Hits, wie es im Eingangspost hieß.
Wie läuft das? Ein Kidi hört den Klingelton eines anderen Kidis von Lady Gaga, findet die Mucke voll Geil fett und kauft sich bei Amazon den Song oder das Album (hoffentlich Legal). Also brauch man für Erfolg eine gute Werbung z.B. als Klingelton und eine gute Werbefigur z.B. Lady Gaga. Vielleicht sollte man mal dem Kernsatz einer Kurzgeschichte als kostenlosen Klingeltonspruch veröffentlichen lassen und die Kids denken sich "Oh voll fette Message" und laden sich die Message (das Wort Kurzgeschichte ist sicher nicht Hipp genug und „Fett“ ist wahrscheinlich schon out) auf ihr Handy zum lesen. Naja, würde wohl nur funktionieren, wenn ein bekannter Rapper Kurzgeschichten gerappt aufschreibt, als wenn ein alter 40 Jähriger Knacker mit Literaturnobelpreis Kidis was vom Leben erzählen will. Im Prinzip sind viele erfolgreiche Songs auch „nur Kurzgeschichten“. Und man könnte jeden Songtext aus dem Rappbereich als Kurzgeschichte verkaufen, wie es bisher auch schon als Song passiert. Vielleicht gibt es bei MTV bei der Klingeltonwerbung auch irgendwann Werbung sich die Biografie eines Stars Kapitelweise im Monatsapo herunterzuladen? Oder jeden Monat eine neue Biografie von einem anderen Star oder Sternchen von DSDS? Ich schätze mal, Dieter Bohlen könnte im Ebookverlagsbereich noch aus Sch…. Geld machen, weil ihn nicht Qualität interessiert sondern was die Kunden und Kids wollen und damit die Ebuchindustrie voranbringen.
Ansonsten gehe ich mal davon aus, das viel vom Erfolg von Ebüchern vom technischen Fortschritt abhängt. Eine Graphic Novel (klingt besser als Comic) auf einem Ebookreader zu lesen, macht aktuell keinen Spaß.
Andererseits kann ich mich an meine Jugend erinnern. Da gab es fast keinen Jugendlichen der Fotografieren wollte.
Später hatte Agfa eine riesige Werbeaktion durchgeführt um Jugendliche zum fotografieren zu überreden. Dazu hatten sie diese Sofortbildkameras entwickelt, bei dehnen vorne sofort ein Foto herauskommt und das man sofort anschauen kann. Die ganze Aktion war aber erfolglos trotz immenser Werbemittel. (Das hatte ich zumindest so vor langer Zeit in einem Buch über Werbung gelesen).
Und heute fotografieren fast alle Jugendlichen wie blöde mit ihren in den Handys eingebauten Handykameras und das alles ohne große Werbung, einfach nur durch eine neue Technik. Und einige Jugendliche sind vom Handyknipsen zum „richtigen“ Fotografieren gekommen, weil es Spaß macht.
So wie das Fotografieren bei Jugendlichen durch die verbesserte Technik des Handys kam, kann ich mir gut vorstellen das hier auch erfolgreiche (Kurz-)geschichten möglich wären bei entsprechender Technik.
Wer hätte früher gedacht, dass man mit Klingeltönen Geld verdienen kann? Also ich nicht.
Vielleicht will man der großen Zielgruppe von Jugendlichen aus verlegerischem, missionarischen Eifer nur die falschen Bücher verkaufen? Letztendlich müssten Jugendliche vielleicht mit „leichter“ philosophischer Rapperliteratur angefixt werden, damit später ein paar zur „höheren“ Literatur übergehen bzw. sich hier das Ebuch im allgemeinen Leseverhalten etabliert.
Ob sich die „alten Leute“ ab 40 noch Massenweise zum Ebook überreden lassen, bezweifle ich. Die meisten Ü40 benutzen das Handy ja nicht mal zum Simsen, sondern benutzen es als Telefon, sind also nicht zum Simsen oder Ebuchen umerziehbar.
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