Ebooks – ein Risiko für Verleger und Autoren – aber vielleicht auch eine Chance?
Ich saß heute Morgen am Frühstückstisch, und sinnierte über dies und jenes nach, wie ungerecht das ist, das in Haiti gleich 2 mal hintereinander ein katastrophales Beben geschieht, wieso mein Toast so schlecht durchgetoastet wurde und wieso Lady Gaga jede Woche einen neuen Hit rausbringt.
Der letzten Punkt war schon oft ein Thema meiner freien Gedanken. Ich wunderte mich immer wieder, wieso die amerikanischen Fast-Music-Künstler (Eigenkreation von mir, damit sind Musiker gemeint denen alles vorgelegt wird, und die eigentlich nur noch ihr Aussehen und marginal ihre Stimme stellen) so viele ihre Hits auskoppeln.
Ich hatte mich immer gefragt, dass das doch eigentlich dem Sinn einer CD widerspricht. Denn wenn ich jedes Lied der CD im Radio höre, und das jedes mal 4 Wochen am Stück, dann brauche ich mir nicht mehr die CD zu kaufen.
Lange habe ich überlegt wieso die Künstler und Plattenlabels das dennoch immer wieder tun, und dann ist es mir heute Morgen wie Schuppen von den Augen gefallen, es ist so naheliegend: weil die CD ein „aussterbendes“ Medium ist. Wer kauft sich denn heutzutage noch CDs? Heutzutage wird runtergeladen – wo? Im App-Store. Was? Mein Lieblingslied.
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Heutzutage ist es so, dass vermehrt nur die Lieder geladen werden, die einem gefallen. Wozu viel Geld bezahlen wenn ich doch eh nur 2 Lieder auf der CD toll finde?
Also wird eben eine CD voller Ohrwürmer und Hits produziert, sowas kann man sich nicht an einem Stück anhören, aber das will ja auch keiner mehr, die Leute wollen nur einzelne Lieder – also, sorgen die Produzenten dafür, das auf der Platte eben alles Ohrwürmer sind, denn damit verdient man ja heutzutage das Geld – mit den einzelnen Liedern.
So.
Was hat diese meine Überlegung jetzt in einem Forum über Ebooks und Ereader zu suchen? Ich dachte mir dann: das Internet ist ein Risiko für die Musikindustrie, aber auch eine Chance. Wieso sollen denn nicht das Ebooks und die Ereader auch eine Chance für Buchverlage und Autoren sein?
Ich bin der festen Überzeugung das man eine Entwicklung nicht aufhalten kann, nicht totschweigen, und auch nicht wegverbieten – was kommt das kommt. Und daher meine Idee für zukünftige Autoren und Verlage. Wieso nicht die Ereader nutzen, und die derzeitige Entwicklung der Vorlieben der Menschen und Nutzer nutzen? Wenn die User eben etwas Schnelllebiges wollen, kurzfristig, schnell zum kick, fix etwas davon haben, nur 1 Lied., dann bekommen sie das.
Dann könnten EBooks doch eine Renaissance für Novellen und Comics bedeuten.
Wer kennt oder liest oder schreibt heutzutage noch Novellen? Wie erfolgreich sind Comics?
Vielleicht wollen die Menschen eine kurze Geschichte, die man auf der Hintour zur Arbeit in der Bahn lesen kann, auf der Rücktour, und dann vielleicht am Ende der Woche, oder nach 3 Tagen immer 5min lesen schon am Ende der Geschichte ist, man hat schneller etwas davon.
Ein Buch wird schneller interessant, man kommt schneller zum Höhepunkt, hat schneller das Glücksgefühl des durchgelesen Werkes.
Kurzgeschichten eben wie Novellen oder Comics könnten dadurch vielleicht wieder interessanter werden?
Ich fand, dass das eine interessante Überlegung ist.
Was meint ihr dazu?
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