Thread: Nook Barnes & Noble Reader
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Old 01-19-2010, 06:36 AM   #88
:D ominik
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Originally Posted by timmorn View Post
Irgendwie hört sich dein Bericht auch danach an, als wäre da schon einiges geändert... vor allem von der Geschwindigkeit her. Kann fast nicht glauben, dass das die anderen Reviewer so anders gesehen haben.
Ich denke, dass sich was geändert hat, aber sicher keine Welten. Die bisherigen Updates waren wohl eher kleine Bugfixes, denn beide Updates wurden direkt per Mobilfunk übertragen. Laut B&N werden größere Updates aber ausschließlich per WLAN (oder USB) bereitgestellt, per Mobilfunk kommt dann lediglich die Benachrichtigung, dass ein Update bereitsteht.

Die ersten nooks wurden um den 15. Dezember herum verschickt, die meisten Reviews wurden aber schon vorher veröffentlicht, sind also mit Vorserien-Geräten gemacht wurden. Da Vorseriengeräte erfahrungsgemäß Software enthalten, die oft Monate alt ist, sind diese Reviews wenig aussagekräftig (es ist mir immer ein Rätsel, warum sich die Hersteller nicht die Zeit nehmen, die Firmware aktuell zu halten). Weiterhin laufen bei komplexeren, computerähnlichen Vorseriengeräten oft Debugging-Prozesse im Hintergrund, die jede Aktion in eine Logdatei schreiben. Damit diese Logdateien brauchbar sind, wird nicht gepuffert, sondern jede Aktion sofort geschrieben. Das bremst jede IO-Aktion auf dem Gerät natürlich gewaltig aus, insbesondere bei langsamen Medien wie Flash-Speicher auf MicroSD.

Das nächste Problem ist, was sich bei fast allen Video-Reviews zeigt, dass sich die Leute keine Zeit nehmen, sich erstmal mit dem Gerät (oder gar der Materie eReader) vertraut zu machen. Nimm drei verschiedene Touch-Screen-Geräte und man wird feststellen, dass alle drei unterschiedlich reagieren. Die Leute neigen dazu, mit dem zu vergleichen was sie gewohnt sind. Was dem entspricht ist gut, was davon abweicht ist schlecht. Aber ist etwas schlecht, nur weil es anders ist? Wohl eher nicht. Statt das Verhalten kennenzulernen (was keine halbe Stunde dauert), wird mit hyperaktiven Tendenzen rumgefingert und sinnfrei agiert.

Das sieht man immer sehr schön an Reviews von Telefonen mit resistivem Touchscreen. Seit dem iPhone ist alles was keinen kapazitiven Touchscreen hat per se schlecht.
  • Ein res. TS ist demnach immer unsensibel. Wie empfindlich ein solcher Touchscreen ist, hängt allein davon ab, wie man ihn kalibriert. Bei der Kalibrierung wird nämlich nicht nur die X-Y-Position eingestellt, sondern auch die Druckempfindlichkeit. Je fester man drückt, desto unempfindlicher wird er auch. Im umgekehrten Fall kann man ihn auch so empfindlich machen, dass er schon reagiert, wenn man nur so leicht berührt, dass man es kaum spürt (sooo empfindlich macht aber keinen Sinn, da es natürlicher ist, wenn ein leicht Druck nötig ist. Ist auch entspannter, wenn man seinen Daumen nicht verkrampft vom Display fern halten muss).
  • Ein res. TS kann kein Multitouch. Das hängt allein davon ab, ob die Sensorfläche in mehrere Zonen unterteilt ist. Multitouch ist bei beiden Technologien möglich.
  • Vorteile wie beliebige Bedienbarkeit mit Finger, Handschuh, Fingernagel oder Stift, wenn es genauer werden, Skizzen angefertigt oder und Handschrift erkannt werden soll, fallen dann immer klammheimlich unter den Tisch.
  • Ebenso die Fähigkeit, unterschiedliche Drücke verschiedentlich zu verarbeiten (leichter großflächiger Druck mit Finger: scrollen / fester kleinflächiger Druck mit Fingernagel oder Stylus: Text markieren) sind auch kaum bekannt.
All das sind Dinge, die eigentlich jemand wissen müsste, der über Touchscreens urteilt. Wenn man das hinterfragt stellt sich aber meist völlige Unkenntnis heraus. Man stelle sich nur vor, dass jemand über PKW-Reifen urteilt, dabei aber nicht einmal die jeweiligen Vor- und Nachteile von Sommer- und Winterreifen zur jeweiligen Jahreszeit kennt. Im Technikbereich ist das leider die Realität. Und nicht nur bei Blogs, selbst bei "Fachzeitschriften" sieht es nicht besser aus. Jeder, der sich intensiv zwei Wochen lang im Internet mit dem Thema SLR-Kameratechnik und Fotografie im allgemeinen beschäftigt hat, hat mehr Sachverstand als diejenigen, die die Texte bei Foto-Fachzeitschriften erstellen. Man kommt da oft schon nach dem ersten Absatz aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus...

Insofern gebe ich persönlich überhaupt nichts mehr auf die Urteile von Quellen, die ich nicht genauestens beurteilen kann. Ich würde auch keinen Review über den nook schreiben, da mir völlig die Erfahrungen mit anderen eReadern fehlen, die dafür aber zwingend notwendig sind. Ich werde lediglich meine persönlichen Erfahrungen mit dem nook mitteilen, ob dies oder das nun besser oder schlechter als die Umsetzung bei anderen Geräten ist, kann ich nicht beurteilen. Auch in Bezug auf die Geschwindigkeit, kann und werde ich nur in Bezug darauf urteilen, ob dies für den Einsatzzweck (Bücher lesen) ausreichend schnell oder zu langsam ist.

Viele Grüße

Dominik
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