Connoisseur
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Device: Pocketbook 360
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ERfahrungsbericht zum PB 360
Hallo zusammen,
Ich besitze das Pocketbook 360 jetzt seit ca. 6 Wochen und nutze es inzwischen eigentlich täglich. Daher hier jetzt mein ausführlicher Test zu diesem Gerät.
Verpackung:
Das Pocketbook 360 hatte ich in Ivory/Weiß bestellt und es wurde nach ca. 1 Woche geliefert. Bei mir kam es noch in einer russischen Verpackung an, was Forkosigan mir aber vorher angekündigt hat, es störte mich auch nicht wirklich. Inzwischen sind wohl auch die Verpackungen auf deutsch.
Mit in der Schachtel lagen ein Booklet, eine ausgefüllte Garantiekarte, ein USB-Kabel und, was ich sehr lobenswert fand, ein eigenes Netzteil. Daran sollten sich andere Anbieter ein Beispiel nehmen.
Design und Verarbeitung:
Über das Design wurde hier im Forum ja schon viel berichtet. Ich muß sagen, mir gefällt es ausgesprochen gut, da es durch die wenigen Tasten gut in jede Hosentasche paßt. Auch der dazugehörige Plastikdeckel ist sehr hilfreich. Hier wäre es natürlich in Zukunft schöner, wenn es den Deckel in mehreren Designvariationen geben würde. Das man den Deckel hinten an das Gerät anklemmen kann, ist ebenfalls gelungen. Ich habe nur ein bißchen Angst, daß dieser Klemmverschluß im Lauf der Zeit ausleiert und irgendwann der Deckel immer abfällt. Aber bisher gibt es da keine Probleme.
Die Verarbeitung halte ich ebenfalls für gelungen. Es ist zwar nur ein Plastikgehäuse, aber das Gerät wirkt durch die glänzende Lackierung trotzdem recht wertig. Außerdem bringt Plastik gegenüber einem Alugehäuse doch einen Gewichtsvorteil. Leider habe ich allerdings schon nach der kurzen Nutzungszeit ein paar fiese Kratzer im Lack trotz pfleglichen Umgangs mit dem Gerät. Kratzer sind natürlich nicht zu vermeiden bei einem solchen Nutzgerät, aber hier wäre eine bessere Lackierung wünschenswert, da es ja erst 6 Wochen alt ist.
Große Spaltbreiten oder Knarzgeräusche traten bei mir bisher nicht auf.
Die beiden großen Umblättertasten wurden ins Gehäuse hineingeschnitten und sind daher recht schwergängig, was aber nach einer kurzen Gewöhnungsphase tadelos funktionierte. Hier ist ebenfalls wieder die Frage im Raum, wie lange es wohl dauert, bis das Plastik der Tasten spröde wird und evtl. bricht. Das Klicken der Tasten ist ziemlich laut, was ich aber nicht als störend empfinde.
Den Akkudeckel habe ich erst nach längerem Probieren gefunden, aber jetzt läßt er sich recht leicht öffnen. Im Akkufach ist auch der Resetknopf versteckt, den ich bisher nur einmal benötigte. Die Verarbeitung des Akkus wirkt noch etwas „experimentell“, da er an einem Kabel hängt, welches nur sehr schwer aus dem Stecker zu lösen ist. Hier sollte man vielleicht nachbessern und sich ein Vorbild an den Handyakkus nehmen.
Software:
Hier spielt das PB seinen großen Trumpf aus. Das Menü ist übersichtlich gestaltet und bietet viele Möglichkeiten. Die Einstellmöglichkeiten sind schier unendlich groß, da man Tasten selbst belegen kann, das Layout der ebooks läßt sich personalisieren, es gibt 2 mitgelieferte Readerprogramme auf dem Gerät, so daß fast jedes Format lesbar ist. Zusätzlich gibt es noch Spiele, Taschenrechner und ein Wörterbuch.
Die Bedienung des Wörterbuchs ist sehr komfortabel gestaltet, da es mit jedem Klick ein Wort weiter oder eine Zeile nach unten springt, ein Touchscreen wird somit überflüssig. Einzig bei pdf´s hängt das Wörterbuch jedem Klick deutlich hinterher. Außerdem läßt sich das Wörterbuch leider nicht erweitern, wie z. B. T9 beim Handy. Man kann zwar weitere Wörterbücher installieren, das habe ich allerdings noch nicht ausprobiert.
Die Notizfunktion kann Zitate aus den ebooks abspeichern, indem sie im ebook markiert werden. Die Bedienung ist dort ebenfalls sehr einfach, allerdings funktioniert es nicht, wenn man einen Satz abspeichern möchte, der über 2 Seiten geht. Auf der neuen Seite muß eine neue Notiz begonnen werden. Die Notizen werden als bmp-Datei gespeichert und können auf den PC übertragen werden.
Zusätzlich sollte man bei der Software noch erwähnen, daß sie sehr stabil läuft und regelmäßig durch neue Updates erweitert und fehlerbereinigt wird. Außerdem werden auch durch eine wachsende Community immer weitere nützliche Funktionen vorgeschlagen oder sogar programmiert, die dann in die offizielle FW übernommen werden, wie z. B. das Blättern mit Hilfe des G-Sensors.
Der G-Sensor funktioniert natürlich auch tadellos.
Lesegefühl:
Auch hier gibt sich das Gerät keine wirkliche Blöße. Lobenswert ist anzumerken, daß das Gerät geladen und mit einigen vorinstallierten ebooks geliefert wurde.
Das Display besitzt einen guten Kontrast und stört nicht mit irgendwelchen Reflexionen.
Bei DRM-epubs ist manchmal das Schriftbild recht klein, was aber nicht am Gerät liegt. Leider wird dort immer ein recht breiter Rand gelassen, was sich auf dem 5`-Bildschirm schon störend auswirkt.
Bei DRM-freien Büchern kann man, wie schon erwähnt, die Darstellung sehr individuell anpassen, um ein schönes Leseerlebnis zu bekommen. Leider werden aber diese Einstellungen noch nicht gespeichert, so daß man sie bei jedem ebook wieder neu einstellen muß.
Fazit:
Das Pocketbook 360 ist ein großartiger Ebook-Reader, allerdings nicht unbedingt für jeden geeignet. Durch die Software mit ihren vielen Einstellmöglichkeiten ist er doch eher an eine technikbegeisterte Zielgruppe gerichtet. Wenn einem das zuviel Aufwand ist, sollte man lieber zu einem einfacheren Reader, wie etwas die Geräte von Sony, greifen. Natürlich sollte man dabei auch bedenken, daß einem so viele Komfortmerkmale durch die Lappen gehen, die diese Optionsvielfalt bietet beim PB 360.
Ich freue mich natürlich über Anregungen und Kommentare.
LG
jojoxyz
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