Quote:
braucht man denn in der e-buch-welt überhaupt verlage?
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Im Prinzip nicht. Aber nicht jeder Autor ist gleichzeitig ein guter Verkäufer oder hat Ahnung von Marketing. Und noch viel weniger eignen sich als Lektoren (vor allem ihrer eigenen Werke). Auch in der digitalen Welt wäre es naiv zu glauben, etwas setze sich durch, nur weil es gut sei.
Natürlich kann man für all das Freiberufler beschäftigen. Das allerdings kostet wiederum Geld. Verlage bündeln diese Kräfte. Daran verdienen sie seit jeher mit.
Und Kunden sind bequem. Du brauchst nur das Forum (auch international) hier durchzusehen, wie viele User hier schon unglücklich sind, wenn Verlage ihr Angebot nur auf ihrer Seite anbieten. Das "Gestöhne" wäre ungleich größer, würde jeder Autor (so wie Steve Jordan) seine Romane auf seiner eigenen Seite anbieten.
Große Online-Plattformen oder -Shops sind in dieser Hinsicht zwar für den Leser bequem, setzen ihre Marktmacht aber dann wiederum irgendwann und irgendwie gegenüber den Lieferanten (sprich: den Autoren) durch. Will ein Autor Reichweite, wird er einen Teil seiner Selbstbestimmung aus der Hand geben müssen.