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erstens auf die tatsache, daß politik für die allgemeinheit gemacht werden sollte und nicht für lobbygruppen.
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Grundsätzlich: Politik wird von je her für Lobbys gemacht, nicht für die Allgemeinheit. Nein, das ist jetzt nicht ironisch gemeint.
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die bücherleser haben als lobbygruppe einen ermäßigten steuersatz herausgehandelt oder ihn von der politik so bekommen.
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Der ermäßigte Steuersatz war nicht für die Leser gedacht, sondern für die Verlage. Papier war nach dem Krieg teuer. Um den neuen Zeitungen und Magazinen in der jungen Republik unter die Arme zu greifen und eine politische Meinungsbildung nicht zu sehr vom Geld abhängig zu machen, wurden (eigentlich Zeitungs)Verlage mit dem ermäßigten Steuersatz begünstigt.
Damals sinnvoll und ehrenwert, heute tatsächlich etwas obsolet. Nur ... wenn dieser Steuersatz existiert und eBooks von den Pflichten her Büchern gleichgestellt sind, sollten sie auch deren Privilegien genießen dürfen.
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man müßte also eher die sache wieder vom kopf auf die beine stellen und die 7 prozent für papierbücher hochsetzen, als die für e-bücher herunterzusetzen.
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Wäre für mich daher auch okay.
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und zweitens auf den nebenkriegsschauplatz "steuer". oder hängt der erfolg von e-büchern wirklich an dem ermäßigten steuersatz?
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Wie ich oben geschrieben habe, erscheint mir die Aufhebung der Buchpreisbindung deutlich relevanter als ein ermäßigter Steuersatz. Obwohl man ein eBook mit 10.- Euro prompt einen Euro günstiger machen könnte.
Da ich selbst aber der Ansicht bin, dass man ein eBook für 10.- Euro auch für 5.- anbieten kann, wären die möglichen 9.- tatsächlich keine große Wertschöpfung.
Es geht nur darum, dass überhaupt Bewegung in die Angelegenheit kommt. Und diese Bewegung können nicht die Leser erreichen, sondern tatsächlich diejenigen, die den eBook-Markt mitgestalten und ein finanzielles Interesse am Erfolg ihrer Bemühungen haben. Die Lobby eben.