Mit der steigenden Verfügbarkeit von eBook-Readern (die scheinbar zu erwarten ist) wird auch exponential der Zugriff auf Raubkopien steigen. Und solange es kein wirklich attraktives legales Angebot gibt (ohne DRM, billiger als Papier-Bücher), wird sich auch das Unrechtsbewusstsein bei den Nutzern nicht entsprechend entwickeln.
Man kann nicht oft genug den Vergleich mit der Musikbranche ziehen und hoffen, dass man wenigstens einige ihrer Fehlerschritte im Fall der eBooks "überspringt". Es dürfte sich ja mittlerweile gezeigt haben, dass die Leute für DRM-freie, nicht überteuerte MP3s durchaus bereit sind Geld zu bezahlen.
Wie das System derzeit krankt, zeigt etwa der im Rahmen der Frankfurter Buchmesse zirkulierende
anonyme Brief "Libreka ungeschminkt". Dort heißt es unter anderem:
Quote:
Über www.libreka.de wurden im gesamten Monat September 32 (zweiunddreißig) E-Books an
Endkunden verkauft. Es handelt sich um keinen Ausrutscher, die Verkaufszahlen liegen seit Start des E-Book Verkaufs vor einem halben Jahr stabil bei knapp über Null
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"DRM & Buchpreisbindung, olé!", sag ich da nur.
Außerdem macht der Brief vor allem eines klar: Die Verlagslandschaft scheint in weiten Teilen mit dem Thema Digitalisierung / eBooks überfordert zu sein. Es ist wohl schlichtweg nicht die notwendige Kompetenz und das nötige Engagement vorhanden, um ein wirklich tragfähiges Konzept auf die Beine stellen.
Immerhin haben ja mittlerweile mehrere große Verlage eBook-Offensiven "angekündigt". Mal sehen, wie die Situation in einem Jahr aussieht