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Na, wie klingt meine kleine Geschichte für euch? Macht sie euch ein wenig nachdenklich?
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Wenn jetzt noch ein Zauberlehrling mitspielen würde, hättest du mich als Leser.
Im Ernst. ePub mit DRM sind keinen Deut besser als AZW mit DRM. DRM lässt sich bei AZW genauso knacken wie bei ePub. Dann sind die Dateien im Kern nichts anderes als Mobi-Dateien ohne DRM und lassen sich wieder z.B. durch calibre jagen.
Die Dateien lassen sich aus dem Kindle problemlos rauskopieren. Also sehe ich hier nicht wirklich ein Problem.
Ich habe selbst ein Rocket eBook und kenne das Fiasko. Zum Glück hat sich meine Kauflust damals in Grenzen gehalten, der Verlust hält sich also in Grenzen. Aber das lässt sich mit dem Kindle nicht vergleichen.
Das Problem am Kindle ist ja nicht AZW oder DRM, sondern dass ich für direkte Einkäufe an Amazon gebunden bin. Und dass fast alle Shops wie Lemminge auf (DRM-)ePub setzen, während sich PRC ohne DRM genauso gut auf dem Kindle lesen lässt.
Hier stimmt also weniger was nicht mit dem Gerät als vielmehr mit der Infrastruktur des Markts. Ich schaff's, PRC und ePub gleichzeitig anzubieten, beam eBooks schafft's auch, also muss man sich fragen, warum andere das nicht auch schaffen.
Was ist mit den ganzen PDA/Smartphone/Pocket PC-Lesern? Sollen die ihre Geräte einmotten, nur weil es bis jetzt keine vernünftige ePub-Software dafür gibt und PRC für diese Geräte ein hervorragendes Format war?
Eine ePub-Monokultur sagt mir genauso wenig zu wie ein von einem Unternehmen kontrolliertes proprietäres Format. Denn so etwas schreibt einem Kunden ein System vor, das er vielleicht gar nicht haben will. Oder noch schlimmer: Gar nicht braucht.
Eine gewisse Vielfalt bei den Formaten, dafür alle ohne DRM (keine Frage!) und eine Software wie calibre, für die diese Vielfalt eine Selbstverständlichkeit ist. Das ist eine ideale Konstellation.
Diesem Ziel sind wir aber nicht wirklich näher gekommen. ePub hin, Kindle her.