Herr Schild hat sich Gedanken gemacht, meiner Meinung nach aber nicht weit genug ausgeholt. Wenn ich durch eine Maßnahme Ladendiebstähle um 50% reduzieren kann, habe ich 50% weniger Verlust durch Ladendiebstähle. Selbst wenn diese Maßnahme so schwächlich ist, dass ich nur 2% der Ladendiebstähle verhindern kann, habe ich 2% weniger Verlust. So schön, so gut.
Ein eBook ist aber beliebig kopierbar, das weiß auch Herr Schild. Es bringt doch nicht, wenn ich 80% der Feierabendpiraten davon abhalte, ihr Exemplar im Internet zu verbreiten. 99% würde auch nichts bringen, genau so wenig 99,9%. Ein ungeschütztes Exemplar im Netz genügt, und es findet sich ratzfatz in allen Tauschbörsen und Torrent-Sammlungen, und dieses Exemplar kann immer noch einer Druckfassung entspringen, deshalb würde auch ein hundertprozentiger DRM-Schutz nichts bewirken. Viel Mühe für nichts.
Also, es ist natürlich schön, wenn das DRM den ehrlichen Käufer nicht mehr behindert. Den einzigen wirklichen Nutzen sehe ich aber nur in den Verlagen, wo man irgendwelchen ewig gestrigen beruhigend sagen kann, ihre eBooks sind DRM-geschützt (und werden nicht nackt und hilflos in diesen rechtsfreien Raum geschickt).
Last edited by Hajo; 07-11-2009 at 05:50 PM.
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