Charles Brockden Brown (17. Januar 1771 in Philadelphia — 22. Februar 1810 ebenda) war ein amerikanischer Schriftsteller.
Charles Brockden Brown gilt als der bedeutendste
amerikanische Autor vor Washington Irving und James Fenimore Cooper. Seine wichtigsten Werke sind:
- Wieland; oder, die Verwandlung (New York, 1798).
Die erste deutsche Übersetzung (von Friedrich Polakovics; 1922-2011) erschien 1973 mit einem Nachwort von Norbert Miller im Rahmen der Reihe „Bibliotheca Dracula“ bei Hanser in München.
- Ormond; oder, der geheime Zeuge (New York, 1799).
- Arthur Mervyn; oder, die Pest in Philadelphia. (Philadelphia, 1799 und 1800).
-
Edgar Huntly; oder, Memoiren eines Schlafwandlers, (New York, 1799).
Die erste deutsche Ausgabe erschien 1857 in anonymer Übersetzung bei Christian Ernst Kollmann in Leipzig:
Edgar Huntley, oder der Nachtwandler.
Spoiler:
In der Dissertation „Charles Brockden Brown's Leben und Werke“ von Max Fricke (1911) heißt es zum Inhalt:
Dieser Roman, der bald auf „Mervyn“ folgte, wurde 1799 in Philadelphia veröffentlicht … Er spielt in Norwalk, einer westlichen Provinz Pennsylvanias. Edgar Huntley glaubt, durch verschiedene verdächtige Momente dazu veranlaßt, in dem Emigranten Clitherto den Mörder seines Freundes Waldegrave zu erkennen. Clitherto, ein bedauernswerter Mann, ist durch irgend eine Schuld zum Wahnsinn und Somnambulismus getrieben. Eine wohltätige Dame, Mrs. Lorimer, hatte ihn in ihre Familie aufgenommen und zum Gemahl ihrer Adoptivtochter ausersehen. Clitherto liebt das junge Mädchen von ganzem Herzen, findet jedoch keine Gegenliebe. Die Mutter aber beharrt nach wie vor auf ihrem Wunsch, und schließlich ist Clarice auch geneigt, dem Schützling ihrer Mutter die Hand zu reichen. Da erscheint plötzlich der todgeglaubte Wyatt, der Vater der Clarice und Zwillingsbruder der Mrs. Lorimer, auf der Bildfläche. Er ist eine verbrecherische Natur und war zur Transportation verurteilt worden. Das Glück Clithertos ist nun dahin. Nächtlicherweise will Wyatt den Verlobten seiner Tochter töten, wird aber selbst von letzterem getötet. Clitherto erkennt in dem Toten den Bruder seiner Gönnerin. Er flieht das Haus der Mrs. Lorimer und will den Tod in den Dickichten Norwalks suchen. Seine Ruhelosigkeit steigert sich zum Wahnsinn, auch leidet er unter somnambulischen Zuständen.
Edgar Huntley hat diese Geschichte aus dem Munde des Wahnsinnigen erfahren. Er beschließt, dem Unglücklichen zu helfen, und folgt ihm in die gefahrvollen Urwälder, wo Huntley den armen Clitherto aus mancherlei gefährlichen Situationen rettet. Durch die Ruhelosigkeit und Aufgeregtheit der letzten Tage wird auch Edgar schließlich zum „sleep-walker“. Er findet sich, zum Bewußtsein gekommen, in den Wäldern Norwalks wieder und hat eine Reihe von Abenteuern zu bestehen: Kämpfe mit wilden Tieren, [vgl. Cooper, „The Pioneers“.] mit Indianern, rettet ein junges Mädchen aus den Händen der Rothäute, kehrt aber schließlich wohlbehalten in seine Heimat zurück, wo er seinen Onkel von Indianern ermordet vorfindet.
Unter den Leuten, die zur Verfolgung der Mörder aufbrechen, befindet sich auch ein Mr. Sarsefield, der jetzige Gemahl der Mrs. Lorimer. Edgar findet Gelegenheit, ihr die Geschichte des unglücklichen Clitherto zu erzählen. Da wird der Wahnsinnige von den Männern, die die Verfolgung der Rothäute aufgenommen hatten, schwer verwundet heimgebracht. Seine Wunden heilen bei sorgsamer Pflege, und er hört, daß es seiner ehemaligen Wohltäterin gut gehe, daß sie nicht etwa aus Gram gestorben sei, wie er sich eingebildet hatte. Clitherto verschwindet wieder in den Urwäldern, und die Erzählung bricht hier plötzlich ab. Der Schluß des Romans wird in drei Briefen gegeben: Clitherto begeht im Wahnsinn Selbstmord.
Auch im „Edgar Huntley“ läßt Brown den Helden seine Geschichte selbst erzählen, mit Ausnahme des Schlusses, der in Briefform das Ende Clithertos berichtet. Huntley richtet die Erzählung seiner Erlebnisse und der Vergangenheit des Wahnsinnigen an die Schwester seines Freundes Waldegrave, der in mysteriöser Weise an der Grenze Norwalks ermordet worden ist.
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